Wird British Airways Executive Club umsatzorientiert?

Im Haus, Fahrzeug, Wand

Die Gerüchteküche brodelt! Ein Interview des BA CEOs hat doch für Verwirrung gesorgt …

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British Airways Executive Club erfreut sich doch einiger Beliebtheit. Der top-tier Status ist mit 1 500 Punkten eigentlich sehr gut zu erreichen.

Der BA CEO Alex Cruz hat in der South China Morning Post ein Interview gegeben. Headforpoints hat den zweiten in der Zeitung unveröffentlichten Teil publiziert.

Das volle Interview bei Headforpoints.com: EXCLUSIVE: Alex Cruz speaks about the upcoming changes to Avios and BAEC

Cruz träumt von einem Slider, wo man Cash und Punkte einstellen kann. Zwei Zitate haben jedoch Wellen geschlagen

“So at the moment we have seen how a number of airlines around the world have changed the way in which they collect points and redeem points to be much more value driven. If the ticket costs £1,000 you get more points than if your ticket cost £100.”

Und:

“The point we are moving to is that if there is a seat for sale, you should have access to it.  You should make a decision how many points you use and how many money you pay.”

Effektiv redet er von einer Umsatzorientierung des Programmes. Wer mehr zahlt, soll mehr Avios bekommen. Die Anzahl der Avios für eine Einlösung soll an der Nachfrage hängen.

Lufthansa Miles and More (Miles and More wird umsatzorientiert – Die Details!) und Flying Blue (Flying Blue erfindet sich neu! – Es wird schlechter :/) haben es vorgemacht. Man könnte das ja auch kopieren. Er sagt aber nicht, dass er es auch machen möchte. Letztlich ist alles Weitere eine Spekulation. Man wird sehen.

Die Sache ist schon relativ klar. In Zeiten von guten ökonomischen Zahlen und allgemeiner Prosperität wird man nicht was herschenken, was man nicht herschenken muss. Etablierte Player werden das ausnützen. Zwei Dinge könnten passieren und die Situation wieder ändern. Ein Gegenspieler bringt Bewegung in den Markt oder ein wirtschaftlicher Abschwung könnte eintreten. Beide Ereignisse sehe ich aber gerade nicht.

Kommentare 7
    1. Jetzt kurzfristig nicht. Geschichtlich gesehen wird wahrscheinlich ein Abschwung wieder kommen. Nur ein modernes Unternehmen kann nicht mehr in Jahrzehnten denken. Das neoliberale Zeitalter versucht die maximale Ausbeute in absolut kurzfristiger Zeit. Egal was kommen mag. Und das sogar mit dem Risiko der Zerstörung des Unternehmens selbst.

  1. Der Abschwung kommt bestimmt. Die Überkapazität, die in den europäischen Markt gedrückt wird, ist immens. Jeder will der Grösste sein, doch da kann es ja in der Natur der Sache nur einen geben. Wehe, wenn der Kerosinpreis wieder mal richtig anzieht…

    Es gilt nun das Verursacherprinzip. Wer mit Handgepäck auskommt, bezahlt auch nur das und subventioniert nicht die anderen, welche einen Koffer aufgeben. Wer auf sein Sandwich verzichten kann, bezahlt nicht länger dasjenige der anderen mit, etc.

    Die Meilenprogramme, wie sie früher waren, waren auch nur mit den riesigen Margen von früher möglich. Aber wenn man kein Geld mehr mit nicht beanspruchten Leistungen verdienen kann (eben z.B. im Ticket versteckte Gepäckaufgabegebühr für Handgepäckler), wenn generell. die Margen schrumpfen durch die Billigflieger, woher nimmt man dann das Geld für Geschenke? Die Meilenprogramme waren eine einzige Umverteilungsmaschinerie. Jetzt mit dem Verursacherprinzip klappt das nicht mehr, da es keine Über-Deckung mehr gibt, wenn die Leute auch tatsächlich beanspruchen, was sie bezahlen.

    Irgendwie möchten alle die Flugpreise von heute, aber die Bonusprogramme von anno dazumal, als Fliegen noch richtig teuer war. Diese Rechnung kann nicht aufgehen.

    Es ist kein Wunder, kennen die LCC keine solchen Systeme wie die Legacies. Das wäre mit deren Preisstruktur schlicht nicht finanzierbar.

    Man sieht es noch woanders: Wer heute nicht aufpasst, bezahlt mit einem Meilenticket mehr als mit direkter Geldzahlung. Sowas war früher praktisch unmöglich. Aber da hat auch nicht jede Woche ne Airline irgend nen Business-Sale gehabt, und früher wären viele Zu- und Wegbringer zu teuer geworden, als dass es sich für Leute ausserhalb der Aktionszone gelohnt hätte. Heute positioniert man sich für ein paar Euro z.B. mal eben schnell in Sofia. Damit nehmen mehr Leute solche Angebote in Anspruch, als eigentlich angepeilt wurden. Irgendwann geht auch diese Rechnung nicht mehr auf, und die Airline reagiert auf ihre Art.

    1. Deine Analyse ist gut. Was es derzeit an Sale Angeboten gibt, ist ja unglaublich. Da noch zusätzlich Meilen zu verschenken schädigt ja dann doppelt. Einerseits muss man den Markt mit guten Preisen füttern, andererseits muss man die Meilen hergeben.

      Gehen wir weg von den Deals. Das wäre durch eine Veränderung der Ausbeute bei einzelnen Buchungsklassen sehr einfach zu regeln. Schon jetzt haben manche Airlines ihre Sale Buchungsklassen die ganz wenig Meilen bringen.

      Aber auch der Business Reisende wird durch wahrscheinlich betroffen sein. D. h. eigentlich zahlt er teure Tickets, würde dann natürlich mehr Meilen bekommen, weil er einfach mehr investiert hat. Was wir bei Flyingblue und Miles and More gesehen haben ist, dass es overall weniger Meilen gibt. Warum soll dann der Business Reisende noch loyal bleiben? Ob das wirklich aufgeht, frage ich mich schon.

  2. Ist doch irgendwie ein umgekehrtes Mikado: Wer sich zuerst bewegt, gewinnt. Verliert jedenfalls nicht. Irgendwie traut sich keiner an beim Kunden liebgewonnenen Strukturen zu rütteln. Denn dann wandern diese Kunden zur Konkurrenz ab, die noch das altbekannte und “bessere” System bieten, so die Befürchtung. Die Realität ist eine andere: Wenn sich der erste traut, dann ziehen die anderen nach. Das sind Strukturveränderungen, die an sich dringend nötig sind, da sonst auf Dauer nicht mehr finanzierbar. Aber keiner hat erst mal den Mut dafür. Heute kann man ganz gut leben, wenn man auf die Meilenprogramme verzichtet und sich rein am Preis orientiert. Dann muss man noch ein paar gute Quellen haben wie sicher YHBU eine ist, die einen regelmässig auf Sales aufmerksam machen, und gut ist. Klar kann man weiterhin pro Allianz irgendwo Meilen sammeln, wenn man eh fliegt (z.B. mit einem Sales-Angebot). Aber während man früher emsig für einen C oder F-Flug gespart hat, weil es sich wirklich gelohnt hat, so ist das heute nur noch ein beiläufiger Effekt. Irgendwann hat man genug Meilen zusammen, dass es was gibt, na dann nutzt man es natürlich auch. Aber den Meilen hinterherhecheln, Mileage Runs dafür machen etc. das ist so langsam Geschichte, lohnt sich nur noch in Ausnahmefällen. Auch Elite-Status ist kein Argument mehr. Heute bezahlt man in C Sales soviel wie früher für ein (teureres) Eco-Ticket. Mehrgepäck, Lounge, Priority ist da gleich inklusive, also was sollen die div. Elite-Tiers, die man dann eh nur Jahr für Jahr mehr oder weniger mühsam verteidigen muss und die einen davon abhalten, immer das wirklich beste Angebot zu nehmen (da man ja in Allianz X noch Y Meilen bolzen muss und das gute Angebot aber mit Allianz Z wäre, auf das man deshalb verzichtet).

    1. Ich glaube ja, dass es aber noch immer Player geben wird, die eben nicht mitmachen. Schon jetzt kann man die Miles and More Meilenkürzung mit United Codeshare (die gibt es ja sehr oft) aushebeln. Man wird sich spezialisieren müssen. So negativ wird es nicht werden. Schon jetzt kann man z. B. auch Star Alliance Gold auch für 4 Jahre holen. Die großen Player werden ihre Programme überarbeiten, kleine werden aber weiter auf die Kunden spitzen.

      Die Zeit der Mileage Runs sind 90s und schon länger nicht interessant. Ich glaube aber trotzdem, dass da nicht alle mitziehen werden und Meilen durchwegs noch spannend sein können.

  3. Das sehe ich anders. Wenn grosse Programme sich verschlechtern und viele Leute dann zu den “kleinen” mit noch guten Benefits abwandern, dann geraten auch diese unter Kostendruck, so dass auch dort Leistungen entweder abgebaut oder teurer verkauft werden. Denn an der beschriebenen Ursache der schrumpfenden Margen hat sich nichts geändert.

    Aegean hatte doch mal Gold auf Lebzeit. Das war schnell vorbei. Genauso wird es dann anderswo plötzlich heissen, die 4 Jahre Gold werden neu nur noch 2 Jahre oder so.

    Kann man auch anderswo sehen: Krankenversicherungen. Wenn “alle”, gerade auch “schlechte Risiken” zum Versicherer mit den tiefsten Prämien wechseln, dann muss dieser kurz darauf mehr verlangen, ein anderer wird der Günstigste, und das Spiel beginnt von vorn.

    Man kann zunächst noch zu einer weniger ausgepressten Zitrone (sprich Meilenprogramm) greifen, doch die Anzahl Zitronen ist überschaubar. Irgendwann hat man jede zusamnengedrückt, und spätestens dann muss man konstatieren, dass nichts mehr so ist, wie es einmal war.

    Ich denke, die Programme sterben einen langsamen Tod. Neue entstehen gar nicht erst (welcher LCC hat ein von der Nützlichkeit her mit Legacies vergleichbares?), bestehende werden kontinuierlich entwertet. Mit dem heutigen Kostendruck ist etwas anderes gar nicht darstellbar.

    Zurück zu “besseren” Programmen ginge es erst mit besseren Verdiensten für die Airlines, d.h. wieder markant steigenden Ticketpreisen. Und damit meine ich wirklich den Ticketpreis. Von steigenden Flughafengebühren etwa bleibt der Airline selbst ja nichts.

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