Warum ich manchen Bloggern einfach nicht mehr glauben kann …

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Bewertungsportalen kann man nur eingeschränkt trauen. Das dürfte sich bei Reisenden mittlerweile schon durchgesprochen haben. Die Hotels schreiben sich ihre eigenen Reviews. Das Rezept, um durch die Filter zu kommen: Im ersten Absatz muss etwas Negatives stehen, dann folgt eine Beweihräucherung des Hotels. Man darf nicht die volle Punkteanzahl geben, denn das fällt auf, aber schon fast die höchste Punkteanzahl. Ganz wichtig ist dann eine Antwort des Managements, wo man dann auf das im ersten Absatz angesprochene Problem eingeht und die positiven Aspekte des Hotels nochmals wiederholt. Voila, man hat einen Fake Bericht plus Antwort des Hotels. Ganze Agenturen und einige Hotels dürften so etwas machen. Eine wirkliche Bewertung der Hotels ist dies aber leider nicht. Wenn ich mir eine Werbung eines Hotels ansehen möchte, dann gehe ich auf die Homepage. Was ist auf den Bewertungsportalen dann noch realistisch: Die ganz negativen Reviews. Hier findet man die tiefen Probleme von Hotels. Meist ist es dann nicht so schlimm, aber diese Reviews geben schon einen Eindruck, was einem in diesem Hotel passieren könnte. Was auch meistens passt sind die Fotos, wenngleich auch auf die Auswahl der Fotos redaktionell durch die Review Seiten stark eingegriffen wird.

Für mich waren Blogs die Alternative. Vielreisende haben über ihre Erlebnisse berichtet. Die waren gut oder schlecht, wichtig war aber: Sie waren real.

Prinzipiell bin ich der Meinung: Jeder kann und soll lesen was er möchte. Manche möchten einfach nur schöne Geschichten lesen und das Internet ist voller schöner Stories, dann sollen sie sie bitte lesen. Manche mögen ehrliche Berichte, ja auch die findet man im Internet. Wenn man etwas nicht lesen möchte, dann soll man es einfach nicht lesen, so einfach ist es. Problematisch wird es aber dann, wenn manche Blogs etwas vorzugeben scheinen, was sie aber dann nicht sind. Manche Reiseblogs erzählen Stories und tun so, also ob das Realität wäre, es ist aber weit weg vom real life.

Es gibt Blog Writer, die Airlines so lange ansudern (D: anbetteln) bis ihnen ein First Class Flug geschenkt wird. Mir ist noch nie ein First Flug geschenkt worden, ich vergönne es diesen Bloggern auch, es ist wirklich schön in einer First zu reisen, aber kann man dann wirklich einen realen Review erwarten? Und bekommt jeder Mensch so einfach einen First Flug geschenkt? Hat das vielleicht nicht etwas mit dem Blog und Marketing zu tun?

Es gibt Blogger die einen einfachen IHG Platinum Account besitzen und bei IHG Hotels die besten Suiten bekommen. Nochmals: Es ist wirklich cool in einer Suite zu schlafen und ich vergönne diese Erfahrungen jedem, aber es ist einfach mit einem Platinum Account unrealistisch. Wenn ich als Royal Ambassador (ein echt schwierig zu erwerbender Status und meilenweit von IHG Platinum entfernt) ins gleiche leere Hotel gehe und einfach in ein Zimmer ohne Recognition geworfen werde, dann ist das das reale Leben.

Es gibt Blogger, die ohne irgendeinen Status in ein SPG Hotel marschieren und auf einmal ein Upgrade in eine Suite unter der Präsidentensuite bekommen. Diese Writer schreiben dann, sie wären nur nett gewesen und das Hotel wollte ihnen zu ihrem Geburtstag, Hochzeitstag, Geburtstag des Hundes, der Kinder, der Cousine usw. einfach etwas Gutes tun. Ja, genau, Baron Münchhausen reitet schon wieder … … und ich bin zeitgleich im selben Hotel und muss mich mit heruntergekommenen dreckigen Suiten herumärgern. SPG Platinums bekommen dort zwar ein Upgrade, aber sie werden einfach in die uralten schlechten Suiten geworfen.

Versteht mich nicht falsch. Ich habe kein Problem mit Märchen, aber ein Märchen beginnt eben mit dem Satz „Es war einmal …“ und macht damit kenntlich was es ist. Manche Reiseblogs sind keine wirklichen Reiseblogs, sondern einfach nur gute Anleitungen wie man sich von Hotels und Marketing Abteilungen bestechen lässt. Und das ist mir einfach zu blöd.

Ich informiere Hotels nicht, dass ich einen Review über sie schreiben werde. Denn für mich stellt sich die Frage, welchen Wahrheitsgehalt soll ein solcher Review besitzen. Und ich denke jeder merkt bei meinen Blog Postings, dass einfach nicht alles so toll ist. Ich werde in schlechte Suiten geworfen, Hotels weigern sich Upgrades herzugeben, in meinen Zimmern laufen Kakerlaken herum und die Klimaanlagen funktionieren nicht. That’s life!

Liebe Reiseblogger, bitte hört auf Geschichte zu erzählen und so zu tun, als wäre das alles echt. Bitte erzählt, wie man ein Hotel anbettelt um einen kostenlosen Aufenthalt zu bekommen. Bitte erzählt, wie man einem Hotel einen guten Review für ein tolles Upgrade verkauft. Bitte erzählt, warum ihr so besonders seid, dass das Hotel Champagner in eure Suite stellt und euch mit dem Maybach kostenlos zum Flughafen fährt.

blog

Kommentare 2
  1. Stimmt, wenn schon dan muss die transparantz schon da sein. Ich kenne auch blogger wovon ich weiss das sie das meiste umsonnst bekommen und immer nur so tun alsob sie fur alles selbst zahlen…

    1. Ja, ich meine, die sind ja nicht blöd und das ist eigentlich ein gutes Modell um billig zu verreisen. Aber es ist einfach ein Fake!

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