Derzeit soll es nach Nordkorea gehen. Die Reiseplanung ist ein wenig aufwendiger, aber auf den ersten Blick auch kein wirklich großes Problem. Man braucht ein lizensiertes Reisebüro. So einfach kann man nicht nach Nordkorea fliegen. Dieses Reisebüro übernimmt die Planung und erledigt auch die offiziellen Papiere.
Auf dem Markt gibt es unterschiedliche Veranstalter. Manche Reisebüros verkaufen das wie eine Kaffeefahrt vom Discounter und sind auf Kommerz ausgerichtet. Das macht da schon den Eindruck einer Spaßfahrt. Andere Anbieter sind echt noch kommunistisch angehaucht, das zeigt sich dann auch in der Reisegestaltung. Man fährt dann eben nicht in das einzige Fast Food Restaurant in Pjöngjang sondern in irgendein Kulturzentrum der kommunistischen Partei.
Vom Ablauf ist es immer ähnlich. Man muß nach Peking, dort werden die offiziellen Papiere ausgestellt. Mit dem Visum fliegt man dann von Peking nach Pjöngjang. Theoretisch könnte man auch von anderen Städten fliegen, das Visum wird aber immer in Peking ausgestellt. Man kann zwischen zwei Varianten auswählen: Entweder mit einer betagten Maschine der staatlichen Air Koryo oder eine Air China Maschine. Klar, die wirklich noch den Geist des Kommunismus lebenden Anbieter fliegen natürlich nie Air China. Da gibt’s nur Air Koryo. Wo kämen wir da hin, wenn man mit einer kapitalistischen Airline wie Air China fliegen würden ;)
In Nordkorea wird man dann den Begleitern übergeben. Man kann sich in Nordkorea nicht frei bewegen, sondern ist immer auf einer klar vorgegebenen Route mit Überwachung unterwegs. Abweichungen gibt es eigentlich nicht. Während des Tages spult man das Programm runter und dann in der Nacht wird man im Hotel festgesetzt.
Mit alledem hätte ich eigentlich kein Problem. Ich würde mich in eine Air Koryo Business setzen. Man kann mich auch gern überwachen. Auch der hohe Preis (aufgrund der aufwendigen Kontrolle während der Reise) schreckt mich nicht ab. Trotzdem werde ich nicht nach Nordkorea fliegen.
Die Unterkünfte außerhalb von Pjöngjang sind wirklich sehr einfach. Aber auch in Pjöngjang habe ich Schwierigkeiten eine geeignete Unterkunft zu wählen. Es gibt nur drei Hotels in denen westliche Touristen untergebracht werden. Das Koryo Hotel im Zentrum der Stadt. Eigentlich ein 5Stern Hotel schreckt es mich ein wenig ab:
Im Yanggakdo Hotel werden auch gern Touristen untergebracht. Der Vorteil für die nordkoreanischen Bewacher ist die Lage auf einer Insel. Meiner Einschätzung nach auch eine sehr einfache Unterkunft.
https://www.youtube.com/watch?v=lLJimBonDn8
Dieses Land würde ich mir gerne ansehen. Wenn man sich jedoch den Preis für diese Reise ehrlich ansieht, muss man feststellen: Es ist absolut überteuert. Drei Tage in Pjöngjang in einem sehr einfachen Hotel kosten soviel wie eine Woche Park Hyatt Tokyo, und da fliegt man noch nichtmal Business. Um den gleichen Preis kann man woanders sehr viel mehr Spaß haben. Und nur um einen Stempel in einem Pass, der mir dann wiederum in anderen Ländern Probleme bereitet, zu bekommen ist es das nicht wert.
Bei Abreise bekommt man von den Guide”s (Reisebegleitern) oft die Frage: Wie hat es gefallen, was könnte man besser machen? Ich habe schon mehrmals erwähnt das die Nordkorea Reisen zu den teuersten der Welt gehören, obwohl man fast keine Auswahl hat wo man übernachtet, kaum Auswahl hat was man isst, da das Essen meist schon bestellt ist, man sich Sachen anschaut die man eigentlich NICHT sehen will, oder Sachen nicht anschauen darf, die man eigentlich gerne sehen würde. Sonst: Die Menschen dort sind echt nett und das Land hat viel Schönheit. Ich reise gerne vor allem in abgelegenen Gebieten.
Danke für deine lange Antwort. Ja, irgendwie ist die Entscheidung für mich schwierig.
Sehr interessanter Artikel. Wir werden Nordkorea erst in betracht ziehen wenn GHM sein Resort wiedereröffnet: http://ghm-wp.kldev-3.co.uk/en/ananti
Schade, dass so ein tolles Resort schließen musste.
War es wirklich schon offen? Bis auf die Zeitungsberichte über ein Eröffnungsturnier finde ich nichts.