Austrian stellt sich auf Probleme bis 2023 ein. Staatshilfen sollen helfen, aber sind doch nicht unproblematisch …
Der österreichische Bundeskanzler hat folgende Aussage mehrfach wiederholt:
„Solange es keine Impfung oder keine wirksamen Medikamente gibt, wird uns diese Krankheit begleiten. So lange wird es auch die uneingeschränkte Reisefreiheit, wie wir sie gekannt haben, nicht geben.“
Austrian Airlines stellt sich auf eine verringerte Nachfrage bis frühestens 2023 ein:
„Due to local and global travel restrictions, Austrian Airlines last week extended the suspension of regular flight operations until May 3, 2020. The approximately 7,000 employees are currently on short-time work. The Austrian Federal Government announced yesterday that complete freedom to travel cannot be expected to come back soon. Austrian Airlines currently assumes that it will have 25-50% of the demand in summer 2020 compared to 2019. Austrian also anticipates a significant reduction in demand for 2021 and the „pre-corona level“ will probably not be reached until 2023 at the earliest. Accordingly, the red-white-red airline is preparing for a reorientation and adaptation of the company to the changed travel behavior.
Conversations are already ongoing with the Austrian government, the owner Lufthansa and the social partners in order to prepare the new start after the crisis.“
Die Pressemitteilung: Corona Update: Austrian Airlines prepares operations for time after Corona crisis
Austrian Airlines ist nun in Verhandlungen um Staatshilfen eingetreten. Österreichische Medien sprechen von Summen jenseits von 500 Millionen Euro. Kritiker sind natürlich sofort aufgetreten. Wenn Austrian Staatshilfen bekäme, dann würde Laudamotion das auch einfordern:
„“We do not believe that Lufthansa should receive state aid from Austrian taxpayers in exactly the same way we do not believe that Ryanair should receive state aid from Austrian taxpayers,” Andreas Gruber, the managing director of Ryanair’s Austrian unit Lauda, said.
If German-owned Austrian Airlines (AUA) was to receive aid from Vienna, then Lauda would expect similar support as its Austrian staff are entitled to the same fair treatment under EU state aid rules, he said.“
Mehr bei Reuters: Ryanair unit urges Austria not to grant state aid to Austrian Airlines
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Sofern wirklich österreichisches Steuergeld zur Rettung der Austrian verwendet wird, muss die AUA auch wieder in den Besitz der österreichischen Steuerzahler übergehen. zB. In die ÖBAG Österreichische Beteiligungs AG. Ansonsten soll der Deutsche Staat dafür aufkommen!
Das Argument, es sei eine Ö Airline gilt dann genauso für Laudamotion oder den Wizzair Stützpunkt Wien.
Warum soll der deutsche Staat dafür aufkommen? Dann soll Austrian halt Pleite gehen und die Österreicher fliegen alle Laudamotion. Ach Halt, die müsste ja dann der irische Staat retten. Also dann halt ohne Airline.
Sorry, ganz ehrlich, es kommt eine Klausel rein, dass das nur für Austrian verwendet werden darf und gut ist.
Ansonsten frage ich mich als deutscher Steuerzahler auch, warum ich den Österreichern einen Nationalairline finanzieren soll.
Volle Tochter von LH? Im Interview des CEO will Austrian Staatshilfe, ohne Staatsbeteiligung, ohne Beschäftigungsgarantie und ohne Auflagen.
Naja, was sie wollen und was sie nachher kriegen, sind ja immer zwei verschiedene Dinge. Ich würde auch nicht gleich alle Karten auf den Tisch legen.
In Anbetracht der Tatsache, dass der österreichische Steuerzahler bereits 2008 € 500 Mio. der Lufthansa als Mitgift für die Übernahme der AUA bezahlt hat, kann es einfach nicht sein, dass nun wieder 800 Mio. ohne Gegenleistung an die Lufthansa gehen sollen.
Sie müssen sich das ausrechnen, 800 Mio. € sind pro Mitarbeiter der AUA in etwa 100.000€.
War auch meine Rechnung. Die Mitarbeiter sind aber schon in großzügig unterstützter Kurzarbeit und in Ausnahmefällen kann die über die drei Monate auch noch verlängert werden.
Der CEO will ja auch Geld was man evtl nicht Mal zurückzahlen muss….
Eigentlich will er ja nur Geschenke..
Mein Geschenk, der eingeschriebene Brief bzgl der letzten Frist für die Rückerstattung meiner von Austrian gestrichen Flüge hat er bereits diese Woche bekommen…. Die sollten Mal lieber die 7 Tages EU Frist einhalten
Man bekommt hier exzellent demonstriert, wie wertlos die EU ist:
1.) Sinnvolle Verbraucherschutzregelungen wie EU261/04 die die schnelle Erstattung von gecancellten Fluegen in Cash regeln, werden von den Airlines konsequenzlos einfach ignoriert.
2.) Noch schlimmer, die einzelnen Staaten wie Deutschland, Niederlande und Frankreich nehmen fuer sich heraus, diese Regeln nachtraeglich zu Lasten der Passagiere zu aendern und damit den Rechtsgrundsatz des Rueckwirkungsverbots zu verletzen. Somit wird unser ganzes Rechtssystem auf dem unser wirtschaftlicher Wohlstand beruht mal eben so ausser Kraft gesetzt.
3.) Bei Staatshilfen fuer Austrian/Swiss etc. wird deutlich, dass sich jeder selbst am naechsten ist und kein europaeischer Gemeinschaftssinn vorherrscht.
So schoen europaeischer Zusammenhalt auch waere, aktuell sieht man in aller Deutlichkeit, dass die EU de facto gescheitert ist.
In der Schweiz gibt es ähnliche Diskussionen, ob die Schweiz eine deutsche Tochtergesellschaft „retten“ soll. Ganz lustig ist, dass nun grüne Politiker eine Rettung an Klimaschutzklauseln knüpfen wollen…
Während man in DE und AT seinem flagcarrier gegenüber eher emotions-neutral bis gleichgültig gestimmt ist, nimmt dieser in der CH einen viel höheren Stellenwert vieler Schweizer (vor allem älterer) ein. Für sie liegt halt immer noch sehr viel „Swissness“ drin.
Lediglich die Tatsache, dass das ‚fliegende Aushängeschild der CH‘ den hassgeliebten aus dem „grossen Kanton“ gehört, bereitet vielen (wiederum meist älteren) Schweizern ganz heftige Herzschmerzen.
Was zeigt uns Corona?
Die wichtigsten Teile des Gesundheitswesen (Krankenhäuser) gehören verstaatlicht! Denn nur dieser hat die Ressourcen, diese in Krisenzeiten gewinnunabhängig und in jedem erforderlichen Ausmass zu betreiben.
Das gleiche gilt für mindestens einen nationalen carrier – welcher auch immer das im jeweiligen Land sein mag. Die ME3 machen es uns ja schon lange vor.
Ach ja, noch etwas zeigt uns Corona gerade auf:
Die EU und der Euro waren definitiv für’n A***h und sind in naher Zukunft in selbigem!
Amen!
Siehe meinen Kommentar oben.
Eine Pleite der aua kostet bis zu 40000 Personen den Job…eine Pleite der Airlines in Europa sogar bis zu 6.5 Mio…
Wie kommst du auf 40k? Die haben doch 7k.
Man muss halt eines bedenken, dass auch wenn man liquidiert, es nie vorbei ist. Andere Airlines würden sich formieren, Slots kaufen, Flüge durchführen.
Der Crash der Malev z. B. hat den Weg für Wizz bereitet. Natürlich war das eine Phase der Konsolidierung, aber Malev hätte nie von sich die Wizz erreichen können.
Eines darf man auch nicht vergessen, die ÖVP hat auch noch einen Koalitionspartner. Grüne die 800 Mio in eine Airline ballern, das stelle ich mir schwierig vor, das der Basis zu erklären.