Meine verrückte Odyssee zu einem Shenzhen Visa on Arrival

Im Haus, Flughafen, Decke, Sauberkeit, Flughafenterminal, Check-In, Gelände, Gepäckabholung, Boden, Menschen

Shenzhen Visa on Arrival mit Hürden …

Im Haus, Flughafen, Decke, Sauberkeit, Flughafenterminal, Check-In, Boden, Menschen, Gepäckabholung

Seit Jahren laufe ich in Hong Kong an diesen Schildern „Ferries to Mainland“ vorbei. Ich bin schon Fähre von Guangzhou nach Hong Kong oder von Hong Kong nach Macau gefahren, aber noch nie habe ich die Fähre vom Flughafen Hong Kong zum Mainland genommen. Solche Schilder ziehen mich magisch an und das wollte ich mal ausprobieren.

Für eine Einreise nach China gibt es ein paar Varianten. Man kann sich ein klassisches Visum lösen oder man macht ein Transit Visa an ausgewählten Airports. In Shenzhen, Zhuhai und Xiamen gibt es aber auch die Möglichkeit für ein Visa on Arrival. Transit Visa habe ich schon gemacht. Visa on Arrival von Hong Kong nach Shenzhen habe ich auch schon mal durch. Shenzhen Visa on Arrival wollte ich jetzt auch wieder machen und am Hafen wo diese Fähren vom Hong Kong Airport ankommen sollte es auch einen Schalter für Visa on Arrival geben.

Die Rechnung habe ich aber ohne die Fährunternehmen gemacht. China ist mit den Shenzhen Visa scheinbar gerade sehr restriktiv. Die haben mir ohne Visum einfach kein Ticket für die Fähre verkauft. Sie haben so viele Probleme mit den zurückgeschickten Visa on Arrival Reisenden, dass sie den Transport dieser Gruppe ausgesetzt haben. Wenn ich ein Visum hätte, kein Problem, aber mit Visa on Arrival, das Risiko wollten sie nicht eingehen. Scheinbar müsste ich, wenn China das Visum nicht ausstellen würde – so die Auskunft – aus Hong Kong rausfliegen. Man hat mir mitgeteilt, man dürfte mich dann nicht einfach so ins Arrival nach Hong Kong zurückbringen. Eine sehr nette Dame hat mir einen anderen Vorschlag unterbreitet. Ich sollte mit dem Taxi zu einem Border Crossing fahren, dort Visa on Arrival machen und so nach Shenzhen einreisen. Netterweise hat sie mir auch den Namen des Border Crossings mit einem Schalter für Visa on Arrival (es haben nicht alle Grenzübergänge das Feature) auf Chinesisch aufgeschrieben.

Ich habe mich in die enorme Schlange für eine Einreise nach Hong Kong begeben, bin in Hong Kong eingereist und zum Taxi Schalter. Der Einweiser hat sich die Wegbeschreibung angesehen und das dem Taxifahrer erklärt. Weil ich in den New Territories unterwegs war, konnten die Taxifahrer kein Englisch, aber ich hatte ja die chinesische Wegbeschreibung.

Der Taxifahrer hat mich beim Border Crossing abgesetzt. Ich bin aus Hong Kong ausgereist. Dann habe ich den Schalter für das Visa on Arrival für Shenzhen gesucht. Nicht da. Ein netter Immigrationsbeamter von Hong Kong hat sich meiner Situation angenommen. Er hat sich den Zettel angesehen, hat gemeint da würde schon der richtige Grenzübergang geschrieben stehen, ich wäre vom Taxifahrer aber am falschen Übergang abgesetzt worden. Ich musste dann in ein spezielles Büro -alle waren super nett – und die Ausreise wurde storniert. Mit einer noch genaueren Beschreibung des Border Crossings ging es ins nächste Taxi und zur nächsten Grenzstation.

Bei dieser Station darf man aber nicht zufahren. Also ich musste auf einen Bus warten und auch ein Ticket lösen. Mit dem Bus ging es zum Border Crossing Hong Kong, Ausreise, dann wieder Bus und schließlich Border Crossing von China. Dort war dann wirklich ein Visa on Arrival Schalter.

Vier Personen waren vor mir. Eine europäische Dame des leichten Gewerbes, ein Japaner und ein gemischtes Pärchen Europäer und Chinesin. Ich habe nicht genau gewusst, wie die Abläufe waren. Die chinesischen Beamten waren hinter einer Glasscheibe verschanzt und konnten aufgrund der Sprachbarriere keine Auskunft geben. Es hat sich dann herausgestellt, Foto in einer Fotobox machen und Formular ausfüllen. Dann alle Unterlagen, Foto und Reisepass durch so einen Schlitz durchschieben und warten. Währenddessen haben sie verständlicherweise der Prostituierten die Einreise verweigert, weil sie nicht genau angeben konnte, was sie denn in Shenzhen machen würde und die Beamten starke Zweifel der Story hatten. Daraufhin hat sich der Japaner in die Prostituierte verliebt und sie haben dann zu zweit versucht die chinesischen Beamten anzulügen, sie wären schon seit Jahren ein Pärchen und würden einen gemeinsamen Urlaub in Shenzhen machen. Beim anderen Pärchen Chinesin und Europäer – die wollten irgendwo einen Aufenthalt bei Verwandten machen – waren sie sehr am Reisepass der Chinesin interessiert. Ich persönlich habe noch nie einen Overstay in China gemacht und peinlich darauf geachtet, dass jedes Hotel mich für wirklich jede Nacht registriert. China will das einfach immer so genau haben und da füge ich mich. Ich will da keine Probleme und keine Ablehnung einer Einreise oder eines Visums. Mein Visa on Arrival war innerhalb von 15 Minuten erledigt und bezahlt. Ich habe dann die Prostituierte mit dem Japaner zurückgelassen und die haben weiterhin versucht mit den Beamten zu diskutieren und haben weiter irgendwelche Märchen erzählt. Hinter mir ist das andere Pärchen eingereist. Auf die eine Dame hat dann gleich die Polizei gewartet. Die hätte vielleicht in Hong Kong bleiben sollen.

Es gibt mehrere Grenzübergänge mit Visa on Arrival Schaltern. Der einfachste Übertritt ist wahrscheinlich mit der MTR zum Lo Wu Border Crossing und dort das Visa on Arrival beantragen. Lo Wu Border ist aber eben vom Flughafen nicht so gut gelegen. Man könnte mit dem Taxi vom Airport auch nach Lo Wu fahren, aber eine Station muss man mindestens mit der MTR fahren. Der Taxifahrer darf einen nicht direkt am Grenzübergang absetzen.

Shenzhen Visa war mal sehr easy. Es gibt einschlägige Seiten mit genauen Beschreibungen. Derzeit darf man aber nicht mit so einer problemlosen Ausstellung rechnen dürfen. Scheinbar gibt es Limits bei der Anzahl der ausgestellten Visa. Scheinbar sind die Schalter einfach auch mitunter zu. Scheinbar werden auch Visa bei einem vergangenen Overstay usw. einfach nicht gewährt. Scheinbar ist China da gerade sehr genau.

Ich habe kein Problem gehabt und finde das Shenzhen Visum noch immer eine sehr coole Möglichkeit nach China zu reisen, ohne ein volles Visum lösen zu müssen. Man darf sich dann aber eben nur in der Region Shenzhen aufhalten. Organisatorisch ist es ein wenig schwieriger geworden, mit einem echten Visum ist man in der Regel schneller durch die Einreise durch und braucht sich nicht an Öffnungszeiten und bestimmte Grenzübergänge halten.

Hier zwei Pages mit Beschreibungen des Shenzhen Visums: Shenzhen 5-Day Visa on Arrival oder China Visa on Arrival: Requirements, Application, Fees & Cities

Derzeit liegt Hong Kong und auch Shenzhen irgendwie nicht hoch im Kurs. Es waren wenig internationale Touristen in Hong Kong. Eher Mainland macht dort Urlaub. Früher hat man auch in Shenzhen noch internationale Reisende gesehen, das war eigentlich auch nicht mehr der Fall. Vielleicht fürchten sich die Leute noch vor Covid-19, aber dafür muss man ja nicht nach Hong Kong oder Shenzhen reisen.


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Kommentare 7
  1. Danke für den Report, sehr aufschlussreich. Habe auch öfter über Transit- und Visa ob Arrival nachgedacht weil das mit dem normalen Visum ja immer aufwändiger und teurer wird…
    Lustige Beobachtungen am Grenzübergang, aber bist Du sicher, dass das ein Japaner war? Liest sich sehr unjapanisch :p

    Seit COVID und seit China kein Bock mehr auf Ausländer hat kommen halt auch keine Langnasen mehr. Chinesische Freunde in Shanghai berichten das gleiche wie Du – kaum noch Westler in der Stadt, gefühlt -90%.

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    1. Gefühlt war ich der einzige Tourist in Shenzhen. Ich finde das sehr interessant. Der Grund muss ja im Reiseverhalten liegen. Covid-19 kann man auch woanders bekommen, dafür muss man nicht nach China. Internet in Shenzhen war so offen wie noch nie. Mit der gekauften e-Sim hatte ich am Handy ohne VPN komplett offenes Internet. Das habe ich in China noch nie erlebt.

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    2. Ah nein, nicht wegen COVID bekommen sondern weil die Handhabung der Ausbrüche in China der absolute Horror war.
      2 Monate harter lockdown ist für die meisten Grund genug, nie wieder nach China zu wollen.
      Dazu noch der mehr oder weniger sanfte Druck, Managementpositionen in China doch bitte mit Chinesen zu besetzen, erhöhte Visaanforderungen und schon hast du kaum noch Expats/Ausländer im Land.

    3. Das mit den Lockdowns sitzt bei den Leuten tief und die Auflagen waren eigentlich noch sehr lange – bis vor Monaten – in Kraft. Bei Hong Kong verstehe ich es aber nicht. Warum da die Reisenden nicht zurückkommen geht mir nicht ein. Wobei LH mit einer Rückkehr des HKG Tourismus bzw. Asien im nächsten Jahr rechnet. Da erinnere ich mich das gelesen zu haben.

      Die eingeschränkte Reiselust der Chinesen verstehe ich. In jedem Kuhdorf gibt es mindestens 10 Luxushotels mit neuen Standards wo auf ihre Bedürfnisse eingegangen wird. Die tun sich die restliche Welt nicht an. Und die Reisepässe müssen erst wieder ausgestellt werden. Und natürlich wenn China Geld in China ausgibt, dann ist das für die Wertschöpfung auch interessanter.

  2. China tut halt mittlerweile sehr viel dafür, sich abzuschotten. Das darf man respektieren ;)

    HK könnte den Anschluss verlieren. Politisch zu nah am Mainland und als Drehkreuz auch nicht mehr erste Wahl.

    1. Früher hat man in den HKG Hotels viele internationale Gäste gesehen, jetzt war nur Mainland unterwegs. Drastisch wie sich das in ein paar Jahren verändert hat. Auch am Airport noch viele Lounges zu und die ganzen Maschinen noch eingepackt.

    2. Je mehr Mainland in HK, um so rustikaler die Stimmung. Peking ist ohnehin nicht an einem (wirtschaftlich) starken HK interessiert. Da haben sie Peking und Shanghai.

      Das dürfte die Preise in SG nur weiter antreiben…

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