Diese Woche ist Action auf YouTube …
Gleich vorweg, sollte da irgendein strafrechtliches Verhalten im Raum stehen, dann gilt natürlich die Unschuldsvermutung.
In kürzester Zeit wurden zwei kontroverse Videos bei YouTube hochgeladen. Einmal geht es um den Vielflieger Charles Bahr und dann ein Video von Josh Cahill.
Die YouTube Auskopplung von BusinessInsider „Scoops“ berichtet von einer Anzeige der Lufthansa Sicherheit gegen den in sozialen Netzwerken umtriebigen HON Circle Vielflieger Charles Bahr.
Der bekannte YouTuber Josh Cahill wurde von Qatar Airways nach einem negativen Review auf die No-Fly Liste gesetzt und erhebt starke Vorwürfe gegen Qatar Airways.
Beide Videos sind interessant, aber auch verstörend. Ich persönlich will hier keine Meinung abgeben.
Zu Qatar: erstaunt mich nicht. Wer mit Airlines aus autokratischen Regimes fliegt, muss in Kauf nehmen, dass man indirekt solch krasses Verhalten unterstützt. Wie die Cabin Crews da „gehalten“ werden, ist mehr als unschön.
Zu LH: da kann man aus dem Video auf gar nichts schliessen.
Das Video von Cahill ist schon einige Zeit online und hat ziemliche Welle geschlagen, denn er belegt seine Punkte eigentlich ziemlich gut und ist nicht wirklich für Bullshit-Stories a la Sam Chui bekannt. Man kann hier vielleicht sogar die Frage stellen, ob intern bei QR jemand das als „Munition“ genommen hat, um an Al Bakers Stuhl zu sägen und einen Kulturwechsel herbeizuführen. Denn eine der ersten Amtshandlungen des neuen CEOs war es wohl, die Ausgangssperren der Cabin Crews und die massiven Eingriffe in deren Freizeit stark zurückzufahren, was einer der Punkte war, der durch Cahill in die Öffentlichkeit gezogen wurde (er erhielt zahlreiche Zuschriften, die er auch veröffentlichte). Die Reaktion von QR insgesamt war natürlich typisch und völlig unprofessionell. Aber ich denke die ganze Affäre ist sehr interessant und als Cahill würde ich mir glaube ich ein wenig Sorgen um meine eigene Sicherheit machen…
Es gab ein paar Verbesserungen, aber Arbeitsbedingungen sind immer noch weit weg von denen in einer westlichen Demokratie.
Es bleibt halt eine andere Kultur. Wem das nicht passt, der sollte da halt nicht einsteigen. Wird ja niemand zu gezwungen.
Aber das heißt ja nicht, dass man positive Entwicklungen nicht auch mal erwähnen kann. Und ob jetzt alles so derb toll ist in „westlichen Demokratien“ sei mal dahingestellt. Viele US-Arbeitgeber insbesondere beuten ihr Personal hart aus. Werde da mal krank und das war es für dich finanziell. Das steht der „Wegwerf-Kultur“ von Personal in besagten Ländern oftmals nicht allzu viel nach.
Erster Absatz einverstanden.
Zweiter Absatz: niemand sagt, dass in „westlichen Demokratien“ alles perfekt ist.Klar gibt es auch da prekäre Jobs. Und ja, im nahen Osten werden ein paar der unverständlichsten Arbeitsbedingungen gelockert. Trotzdem bleiben die Arbeitsbedingungen (inkl. Einschräkungen im Privatleben) in der dortigen Airlineindustrie krass. Da darf man sich nicht blenden lassen. Soetwas gibt es in der Airlineindustrie der sogenannten „Demokratien westlicher Prägung“ nicht. Und bei der Frage ob man das unterstützen will oder nicht, sind wir wieder bei deinem ersten Absatz angelangt, den ich voll zustimme.