Meine Meinung zum St Regis Cairo …
Marriott hat mir in Cairo kalt-warm gegeben. Nach einem absolut exzellenten Stay im Ritz-Carlton (Review) hat mich das St. Regis draußen in New Capital Cairo (Review) nicht so ganz überzeugt. Das St. Regis in der Stadt war dann wieder eine Wohlfühloase. Gebucht habe ich im Ramadan um sehr nette 300 Euro pro Nacht. Das Hotel geht aber wie das Ritz-Carlton locker auch über die 500 Euro. Weil ich viele von diesen Nightly Upgrade Awards angesammelt habe, habe ich die auf die Reservierung raufgelegt. Ich lebe am Limit und bin All in gegangen und habe auf eine Suite mit einem vollen Nilblick gesetzt. Das Marriott Buchungssystem hat mir diese Suite in den Tagen vor der Anreise dann auch bestätigt.
Das St. Regis in Cairo hat wie das Ritz-Carlton starke Sicherheitsmaßnahmen. Autos werden penibel kontrolliert, das Gepäck wird durchleuchtet und man muss durch einen Metalldetektor. Baulich ist die Vorfahrt des St. Regis noch dazu eine Art Bollwerk. Eine Angst vor Anschlägen ist bemerkbar, aber mir ist lieber es wird kontrolliert und abgesichert, als es passiert was.
Die Herren beim Eingang haben das Gepäck abgenommen und die Sicherheitskontrollen durchgeführt. Man hat mich zum Lift zur Lobby begleitet und mich einige Etagen höher zur Lobby geschickt. Check-in würde ich jetzt nicht so richtig gelungen beschreiben. Höflich waren sie, aber an der Gastfreundlichkeit und Geschwindigkeit könnten sie sicher arbeiten. Das Upgrade war aufgrund des Nightly Upgrade Awards vollkommen klar. Ein Butler hat mich in die Suite hochbegleitet und einen Welcome Drink in die Suite gebracht.
Diese St. Regis Suite ist eine der großen Suiten des Hauses. Ein riesiges Wohnzimmer mit Küchenzeile, eineinhalb Badezimmer und ein schönes Schlafzimmer haben gefallen. Vom Stil her hätte diese Suite auch in Thailand sein können. Diese starken Holzvertäfelungen würde ich eher in Asien erwarten. Die Wahl der dunklen Farben macht sie ein wenig düster, was aber bei einer Stadt in der Sahara kein riesiges Problem ist.
Die Suite war absolut sauber und in einem hervorragenden Zustand. Auf die Details hat man perfekt geachtet. Süßigkeiten haben bereits als Willkommensgeschenk gewartet und man hat auch nicht auf Blumen und Obst vergessen. Also mein Eindruck von der Suite war schon sehr gut.
Das St. Regis ist ein u-förmiges Hochhaus am Nil. Damit haben einige Zimmer und auch Suiten keine oder wenig Aussicht. Diese St. Regis Suite mit Nil Blick war aber an der Ecke ganz vorne am Gebäude und hatte einen tollen View. Ein großer französischer Balkon auf den Nil raus war ein Highlight.
Das St. Regis hat eine exzellente Hardware. Um die Lobby herum (in einer höheren Etage) gibt es Cafes und Restaurants. Fitnesscenter ist in Ordnung. Man bietet einen kleinen Outdoor Pool leider ohne Aussicht. Richtig schön fand ich den eleganten Indoor Pool. Gerade wenn – wie so häufig – der Smog über der Stadt hängt, ist ein Indoor Pool sehr praktisch.
Undurchdacht war die Grillstation am Outdoor Pool. Man hat da so nachträglich eine Sommerküche installiert. Einmal war die Geruchsbelästigung im Haus und auch auf der Terrasse enorm und dann hat das auch alles richtig improvisiert ausgesehen. Irgendeine bauliche Lösung müssen sie sich da überlegen.
Die Location am Nil ist zentral. Am Nil baut man gerade so eine Flaniermeile (Eintritt) mit Lokalen. Derzeit ist die noch nicht ganz fertig, aber wenn das mal voll läuft, ist so ein Spaziergang am Nil sicher ganz nett.
Sehr positiv darf ich das Frühstück erwähnen. Das Frühstücksbuffet im St. Regis stellt auch asiatische Buffets in den Schatten. Ein wirklich gigantisches Angebot mit auch noch einer Speisekarte hat mich echt beeindruckt. Das Buffet macht richtig Spaß und war ein Highlight.
Beim Service würde ich dem St. Regis leider nicht die Bestnote geben. Es war alles problemlos und hat funktioniert, aber irgendwie waren die Mitarbeiter eher wenig umsichtig. Am Pool ist man zusammengestanden und hat getratscht. Einige Angestellte waren lieber am Handy als in der Arbeit. Obwohl die Anzahl der Mitarbeiter im Poolbereich weit die Gästezahl überstiegen hat, waren sie nicht einmal fähig Handtücher aufzulegen oder Bestellungen aufzunehmen. Die Herren des Housekeeping haben am Tag der Abreise genervt, wann man denn endlich abreisen würde. Beim Frühstück hat man den Teller beim Essen weggezogen. 16:00 als Uhrzeit für Turn Down war gewagt. Seltsam habe ich gefunden, dass nicht einmal Trinkgeld – zusätzlich zur 10% Servicecharge – irgendwie das verbessert hat. Es war jetzt nicht schlimm, aber in der Preisklasse in Cairo könnten sie da ein wenig besser unterwegs sein. Gerade im Vergleich zum Ritz-Carlton war das merkbar.
Suite war richtig gut. Frühstück kann ich nur empfehlen. The Nile Ritz-Carlton (Review) und St. Regis kann man definitiv beide machen. Das St. Regis ist neuer, Service im Ritz-Carlton besser.