REVIEW: Alila Bangsar Kuala Lumpur – Alila Suite

Meine Meinung zum Alila Bangsar in Kuala Lumpur …

2018 hat sich Hyatt die Kette Alila gesichert und im gleichen Jahr hat man in Kuala Lumpur das Alila Bangsar Kuala Lumpur eröffnet. Die Hyatt Jünger haben sich relativ rasch ein Bild von diesem Hotel gemacht und es ist das eines der sehr kontrovers diskutierten internationalen Hyatt Häuser. Ein Teil liebt es, gerade auch wegen der Einordnung des Hotels in Kategorie 1. Ein anderer Teil kritisiert Lage, Zustand und irgendwie falsches Branding als Alila. Ich wollte das Hotel schon Jahre machen, aber diese unklaren Rückmeldungen haben mich immer ein wenig abgeschreckt. Um 9.500 Punkte habe ich es gewagt und damit ich nicht in einem Standardzimmer lande gleich die beste verfügbare Suite gebucht.

Der erste Eindruck verwirrt sofort aufgrund der Location. Man wohnt nicht wirklich in Kuala Lumpur, sondern im Vorort Bangsar. Da hat man angrenzend an eine gewöhnliche Wohngegend – der Nachbar des Hotels ist *nojoke* eine Autowerkstatt und eine Wäscherei – ein 40-stöckiges Gebäude hochgezogen. Das Alila nimmt davon die letzten fünf Etagen ein. Also man wohnt wirklich im Nirgendwo, aber aufgrund der Höhe mit einer tollen Aussicht auf die Stadt. Zu Fuß kann man überhaupt nichts machen. Wer das Hotel wählt, muss auf Grab setzen. Man könnte auch mit einer Station – 600 Meter zu Fuß entfernt – öffentlich nach Sentral fahren.

Nicht nur die Lage ist eigenartig, das ganze Hotel hat mich weiter verwirrt. Es ist Kategorie 1, aber vom Design könnte es ein Park Hyatt sein. Beim Serviceniveau wird man aber relativ rasch erinnert, dass es kein “echtes” high-end Hyatt ist. Keine Hilfe mit Gepäck und man muss sich selbst den Weg zur Lobby in Etage 40 suchen. Wegen einer schwachen Klimatisierung des Hotels – im Lift gar keine Aircon – war meine Betriebstemperatur an der Lobby schon erhöht. Ich bin bei Check-in Vorgängen immer höflich und zurückhaltend. Nach 15 Jahren Globalist und vorher Diamond muss ich mich aber nicht herablassend behandeln lassen. Gebucht habe ich eine echte Suite und eigentlich ohne Informationen gab es meine Keycard. Also ich wusste jetzt gar nicht, was das für ein Zimmer war oder ob es da irgendwie eine Recognition gibt. Der Herr hat es nicht einmal geschafft dieses Sprüchlein “Danke für ihre Loyalität …” zu rezitieren. Ich kenne da nichts mehr und verlange bei solchen Aktionen an Rezeptionen die Führungskräfte. Ich habe der Dame dann erklärt, dass es ist immer ist, wie man in den Wald hineinruft, so kommt es zurück. Man hätte sich ja irgendwie für den Status bedanken können und mir auch mitteilen können, hey das ist schon die höchste Suitenkategorie, aber wir haben ein schönes Willkommensgeschenk hingestellt. Natürlich Mineralwasser statt Wein, wie sie das immer möchten usw. Nein, hat man nicht getan. Es gab dann ein einfaches Upgrade in eine Alila Suite. Das war dann ihre Präsidentensuite. Sowas habe ich gar nicht verlangt und wäre auch nicht notwendig gewesen. Mit einem höflichen Check-in und ein wenig Einfühlungsvermögen in einen Hotelgast mit Status vollkommen vermeidbar.

Diese Alila Suite mit 250 Quadratmetern ist eine tolle Sache. Ein riesiges Wohnzimmer mit einer Tafel und einem Balkon hat gefallen. Das Schlafzimmer mit nochmals einem kleinen Wohnzimmer und Büro war toll. Eineinhalb große Badezimmer haben gepasst. Es haben dann zwei Willkommensgeschenke den Weg in die Suite gefunden. Zuerst mal Süßigkeiten, dann Obst und noch mehr Snacks. Die Suite hat sehr gepasst und die könnte locker auch eine Präsidentensuite in einem Park Hyatt sein.

Überhaupt nicht geht diese gefilterte Wassergeschichte. Umwelt hin und her, aber ich trinke in Kuala Lumpur nicht gefiltertes Leitungswasser. Sonst haben die Details der Suite sehr gepasst und die Gimmicks alle vorhanden. Die Suite und vor allem auch das Design hat mir richtig gut gefallen.

Aufgrund der Lage des Hotels in den hohen Etagen dieses Hochhauses hat man eine absolut tolle Aussicht. So ein Balkon einer Suite in der Etage 39 ist schon lustig.

Oft habe ich Kritik über den abgewohnten Zustand des Hotels gelesen. Das habe ich so nicht empfunden. Im Gegenteil die Hardware macht wirklich was her. Wenn man die öffentlichen Bereiche vielleicht noch ordentlich klimatisieren würde, dann könnte sich der Gast wohler fühlen. Toll ist natürlich diese Rooftop Geschichte. Das ganze Hotel schwebt richtig über Kuala Lumpur.

Die Hardware ist für 143 Zimmer wirklich super. Man bietet ein Fitnesscenter mit Panoramaausblick und einen sehr coolen Pool in Etage 39.

Die ein wenig problematische Lage habe ich bereits thematisiert. Mir ist es auch nicht ganz klar, warum man das Hotel genau dorthin gestellt hat. Ist es eine Art Staycation Hotel für Kuala Lumpur? Für einen “Touristen” ist es ja eher weniger geeignet. Zur Einordnung, der nächste 7-Eleven ist 600 Meter mit vielen Stufen bei der Bahnstation.

Beim Frühstück haben sie ihre Philosophie scheinbar geändert. Früher hat man nur serviertes Breakfast angeboten. Jetzt war das so ein Buffet mit verschiedensten kulinarischen Themen. Sie waren sehr bemüht, aber hat mich nicht so ganz umgeworfen. Da erwartet man in Malaysien irgendwie mehr Action. Es war nicht schlecht, aber auch nicht großartig.

Ich wollte mir Klarheit über das Alila verschaffen, aber es lässt auch mich verwirrt zurück. Von der Aufmachung her kommt es wie ein high-end Hotel daher. Es ist aber Kategorie 1 und immer sehr günstig. Bei Service und Klimatisierung merkt man dann auch, dass man nicht in einem teureren Hotel ist. Die Suite hat mir sehr gut gefallen. Prinzipiell sollte man – weil es ja nicht viel kostet – gleich die Suiten buchen. Die haben ja nicht viele Suiten und dann könnte es mit den Upgrades schon eng werden.

Wer mit Hyatt unterwegs ist, könnte sich vielleicht ans Grand Hyatt halten. Ende 2024 soll auch ein Park Hyatt aufsperren. Ich persönlich mag die Lage vom Alila nicht wirklich. Wenn ich dann auch von der Etage 40 runter in die Lobby ein neues T-Shirt benötige, dann ist das nicht meine Welt. Globalist Recognition gab es erst, nachdem ich ein wenig grantig geworden bin. Sie haben dann auch noch irgendwie die Kurve gekratzt. Ich habe mich nicht verliebt, aber es ist ein sehr günstiges und eigentlich auch sehr schönes Hyatt da draußen.