Eine Horrorshow: Tunisair Espace Privilege Lounge Tunis

Im Haus, Decke, Boden, Wand, Fenster, Tür, Pflanze

Wahrscheinlich die schlimmste Lounge da draußen …

Im Haus, Decke, Boden, Wand, Fenster, Tür, Pflanze

Ich weiß, ihr liebt die Horrorgeschichten und das sind die beliebtesten Beiträge dieser Seite. Wenn ich so richtig im Dreck lande, dann holt ihr euch das Popcorn ;) Wahrscheinlich macht aber genau das meine Seite aus. Keine absolut ins Gegenteil verdrehten Erfahrungsgeschichten selbsternannter Reisegurus auf den Hochglanzseitenund keine geschnorrten Reviews die eigentlich Werbeschaltungen sind, sondern genau die Geschichten die auch euch passieren.

Über Tunisair gibt es die absurdesten Stories. Wenn man die Airline bucht, dann weiß man schon, dass da irgendwas Irres passieren wird. Also ich denke man erhält hier eine Garantie für wilde Erlebnisse.

Für mich ging es mit einem Business Ticket von Tunisair in ihre Lounge am Flughafen Tunis. Ich vermute, dass Tunisair diese Lounge selbst betreibt, da ihr Logo am Eingang prangt. Wer genau diese Lounge aber unterhält, das kann ich leider nicht in Erfahrung bringen. Auf alle Fälle ist es die Lounge für die Gäste der Business von Tunisair und hat auch das Logo am Eingang.

Ein äußerst unfreundlicher Mitarbeiter beim Eingang war tief in eine Diskussion mit Kunden vertieft. Vom Gefühl her wollte er erklären, dass diese Passagiere keinen Zutritt hätten, die wollten das aber nicht akzeptieren. Fünf Minuten habe ich mir das gegeben und dann habe ich gemeint, er könnte mich doch hineinlassen und sie hätten dann alle Zeit der Welt doch weiter über diese Angelegenheit zu quatschen. Na mehr habe ich nicht gebraucht. Wutentbrannt wurde ich zurechtgewiesen, es wurde weiter mit den anderen Gästen gequatscht. Erst als sich eine lange Schlange beim Eingang gebildet hat, wurde er tätig und hat die Gäste mit Zutritt mal in die Lounge gelassen. Ihr sprecht immer vom Loungedrachen, aber das wäre in diesem Fall ein Euphemismus.

Ich kenne viele Lounges und auch viele schlechte Lounges. Positiv muss man die Aussicht- durch die verschmierten Fenster – auf den Flughafen hervorheben und das war es dann schon auch mit dem Lob. Diese Lounge ist ein designtechnischer Albtraum einer Aneinanderreihung unterschiedlichster Sitzmöbel. Wie wenn man in den Möbelmarkt geht und alle Restposten zusammenkauft und in eine Lounge stellen würde.

Die Erfindung des Putzmittels hat sich noch nicht bis in diese Lounge durchgesprochen. Wahrlich kein einziges Sitzmöbel war nicht verdreckt, abgeschmiert und mit irgendwelchen Flecken überzogen. Ich weiß nicht ob es eine Steigerungsform von „abgeranzt“ gibt, aber die müsste man hier anwenden. Ich gehe gerne auf den Flohmarkt und da würde die ganze Einrichtung eigentlich eher besser hinpassen als in eine Lounge. Ich weiß aber gar nicht, ob das Zeug dann dort überhaupt noch wer kaufen würde.

Absoluter Tiefpunkt waren die Nassräume. Dreck, stehendes Wasser überall, Putzfetzen die wild herumliegen, also mir tun alle Leid, die diese Toiletten aufsuchen müssen. Interessanterweise waren die Nassräume im Terminal zwar nicht in einem besseren Zustand aber sauberer. Ich würde die Vorstellung als Bahnhofstoilette der 90er Jahre in einer deutschen Großstadt zusammenfassen.

Auch das Buffet hat mich entsetzt staunend zurückgelassen. Das ganze Sammelsurium an Kücheneinrichtungen, unterschiedlichen Geschirr, Plastikbesteck hat mich an eine Zwangsversteigerung eines Restaurants erinnert. Wie wenn man beim Gastro-Anbieter einmal alle Restposten einer Kücheneinrichtung zusammengesammelt hätte. Über den Zustand des Buffets brauchen wir gar nicht zu diskutieren. Also das ist so eine Lounge, wo ich mir nicht einmal sicher bin, ein geschlossenes Getränk zu mir zu nehmen.

Ich habe schon viel erlebt, aber was eine echte Airline Lounge angeht, stellt das einen absolut negativen Höhepunkt dar. Warum diese Lounge noch irgendwer freiwillig besucht, ist ein absolutes Rätsel. Wer sie besucht, der wird von mir mit „Toi Toi Toi“ angefeuert, um sie durchzustehen.

Angesichts der irren Wartezeiten am Flughafen Tunis – keiner braucht mehr über Cairo zu lästern – wird man nicht lange in dieser Lounge verweilen müssen. Nachdem ich für Ausreise und Sicherheit zwei Stunden gebraucht habe, war meine Zeit in dieser Lounge auf ein paar Minuten beschränkt. Achja, das Fotografieren der Lounge hat den einen nicht so freundlichen Herren aufgebracht. Letztlich verständlich, weil für so eine Lounge muss man sich ja schämen. Einer weiteren Diskussion habe ich mich durch Flucht ans Gate entzogen.

So eine Business Tour mit Tunisair ist ein wenig wie eine Fahrt mit der Geisterbahn. Man bezahlt scheinbar um sich zu gruseln, zu ekeln und zu fürchten.

Kommentare 2
  1. Cool genauseo wie 2022 inklusive Type. :D
    Braucht man immer noch die Papierboardkarteb vom Checkinn Schalter um durch die Security zu kommen?

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