Meine Meinung zum Marriott Johannesburg …

Johannesburg hat bekanntlich ein Kriminalitätsproblem. Die ganze Stadt ist gepflastert mit Elektrozäunen, Stacheldraht und Sicherheitsfirmen. Man kann sich zwischen den sicheren Bereichen bewegen, aber letztlich ist man immer ein wenig eingesperrt. Mit dem Projekt Melrose Arch hat man eine große Gated Community mit einer Vielzahl an Geschäften, Restaurants und auch Hotels geschaffen. Da in dieser Ecke gibt es so einen Marriott Hotelcluster und das freut die Fans von Marriott natürlich.
Ich bin nicht gerne eingesperrt und habe mich deswegen in Melrose Arch positioniert. Da kann man aus dem Hotel ohne Bedenken rausgehen und hat eine Zone Sicherheit um das Hotel. Für stolze 250 Euro wurde es das Marriott. Einen Nightly Upgrade Gutschein habe ich auf die Reservierung raufgelegt.
Man kann sich über viele Dinge bei den großen Hotelketten beschweren. Bei allen Hotelmarken klappt die Bezahlung eigentlich immer hervorragend. Mögen manche Sachen holprig laufen, das Geld nehmen können sie und das funktioniert in der Regel. Beim Marriott in Johannesburg war das interessanterweise aber ein kleines Problem. Aus einem mir komplett unerfindlichen Grund konnte sich das Hotel die vorausbezahlte Rate von meiner American Express nicht holen. Sie haben mich mit E-Mails bombardiert und wollten unbedingt, dass ich Geld an irgendeine Bezahlseite in Südafrika überweise. Es ist ja jetzt nicht so, dass man mit Bezahlproblemen über 1k Nächte bei Marriott machen könnte. Da wäre ich ja schon längst rausgeflogen. Diese Dame von der Reservierung war wirklich beharrlich und hat scheinbar kein anderes Hobby gehabt, als mich mit E-Mails zu löchern und zu drohen, man würde meine Reservierung stornieren. Es war das genau die Zeit, wo andere Marriott Hotels ein Datenleck hatten und Verbrecher so gefälschte Bezahllinks an Hotelgäste geschickt haben. Nach 10 teilweise untergriffigen E-Mails ist mir der Geduldsfaden gerissen und ich habe um eine Eskalation in das Management des Hotels gebeten. Auf einmal hat man sich für die technischen Probleme entschuldigt und die Nerverei war vorbei.
Der Check-in war unheimlich freundlich. Man hat ein weiteres Upgrade in eine wirklich ordentliche Suite hergegeben. Das Hotel und der Club wurden erklärt, schließlich hat man mich auf die Reise in die Suite losgeschickt.
Diese Suiten an der Ecke sind gigantisch mit einem riesigen Wohnzimmer. Das unterteilt sich in einen Ess-, Küchen- und Wohnzimmerbereich. Angehängt ist das Schlafzimmer mit einem relativ kleinen Badezimmer. Es gibt daneben noch ein weiteres halbes Badezimmer. Diese Suite kann man mit Verbindungstüren scheinbar auf drei Schlafzimmer erweitern.
Die Suite war sauber und in einem sehr guten Zustand. Auf die Details (Wasser, Slipper, Kaffeemaschine, Gimmicks usw.) hat man vorbildlich geachtet. Eine Snackbox war das Willkommensgeschenk. Die Suite hat mir richtig gut gefallen. Das Badezimmer beim Master Bedroom hätte bei so einer Premium Suite luxuriöser ausfallen können. Highlight war natürlich die enorme Fensterfront mit der Aussicht auf die Skyline von Johannesburg.















Das absolute Verkaufsargument des Marriott ist natürlich die Lage in Melrose Arch. Schwer bewacht mit ganz viel Sicherheit bietet man eine Gated Community mit unzähligen Shops, Hotels und Restaurants. Man ist da nicht nur in der Hotelanlage eingesperrt, sondern kann nett ausgehen. Wahrscheinlich nicht ohne Grund wählen die europäischen Airlines diese Hotels für ihre Angestellten.
Das Fitnesscenter ist sehr ordentlich. Der Pool im Innenhof wäre eigentlich ganz nett, aber ist für das doch größere Hotel ein wenig klein ausgefallen. Die Trübung des Wassers hat mich auch nicht ganz überzeugt da reinzugehen.




Bei Hotels mit Club Lounges gibt es in letzter Zeit den Trend die gleich in die Lobby zu platzieren. Früher waren Lounges immer irgendwo oben mit Aussicht, jetzt wie hier beim Marriott in Johannesburg ist es so ein geschlossenes Restaurant gleich neben der Rezeption.
Die Lounge ist nicht groß und hat keine wirkliche Aussicht. Sie ist aber modern und man setzt stark auf die Kulinarik. Evening Spread und Frühstück hatten ein weites Angebot und gute Qualität.
Nicht so begeistert war ich vom Personal der Lounge. Die waren im Vergleich zu den Mitarbeitern im restlichen Hotel fast schon aggressiv untergriffig. Ich will ja sowieso keinen Service, die haben dort aber aktiv Gäste attackiert. Die asiatischen Reisenden haben sich das gefallen lassen, aber der geborene Wiener bekommt Unfreundlichkeit schon mit der Muttermilch geimpft. Ich lasse mich auf solche Leute nicht mehr ein, bin gegangen und habe die Lounge nicht mehr besucht. Die Angestellten dieser Lounge waren eigentlich so derb, dass ich mir gesagt haben, auch bei dem netten Upgrade, gehe ich in dieses Hotel nicht mehr. Es ist eigentlich schade, wenn sich ein Hotel so bemüht, man aber an so einer neuralgischen Stelle für Statuskunden komplett versagt.











Das Marriott ist flott und neu. Mehrfaches Upgrade und Suite waren super. Die Lage in Melrose Arch hat es mir richtig angetan.
Ganz mühsam war ihre Unfähigkeit Geld von meiner Kreditkarte im Vorhinein zu ziehen und die unzähligen E-Mails mit Androhung einer Stornierung. Da haben sie sich echt im Ton vergriffen. Genauso untergriffig war das Personal in der Lounge. Beide Bereiche waren so übel, dass ich mir sage, das tue ich mir nicht mehr an. Das ist nur Verschwendung von Lebenszeit. Ich bin dann beim nächsten Stay rüber ins Autograph African Pride. Da war die Junior Suite günstiger als das Standardzimmer im Marriott und hat mir auch besser gefallen.