Meine Meinung zur RwandAir Dream Business Lounge in Kigali …

Der Flughafen von Kigali ist mit einer Start- und Landebahn eigentlich richtig putzig. Es gibt da keine Fluggastbrücken und alle Passagiere laufen immer zu Fuß zu den Flugzeugen. Sowas kann man natürlich nur ohne eine extreme Auslastung spielen und Kigali hat auch nicht wirklich viele Flugbewegungen.
Wer das Land betritt, bemerkt sofort die für ganz Afrika absolut ungewöhnliche Ordnung und Sauberkeit. Das zieht sich auch in den Flughafen hinein weiter. Der Flughafen wird wie eine Festung mit ungewöhnlich strengsten Sicherheitsmaßnahmen bewacht, die Abläufe sind strikt geordnet und er ist geleckt sauber.
Bei der Lounge der staatlichen Airline RwandAir prolongiert sich dieser sehr gute Eindruck leider nicht weiter. In einer Ecke der eigentlich absurd kleinen Abflughalle hat man zwei Lounges. Einmal betreibt RwandAir die Dream Lounge für ihre Business, gegenüber ist die Pearl Class Vertragslounge.
Ein nicht ganz freundlicher Herr hat aus mir unerfindlichen Gründen Kopien von Boardingpass und Reisepass hergestellt. Wahrscheinlich soll man gleich merken, dass man hier mit einer vollverstaatlichten Airline unterwegs ist ;) Begrüßt wurde ich dann von einer Dame auf einem absurden Power-Trip die manche Loungedrachen einer großen deutschen Airline locker in den Schatten stellt und sie zu emphatischen Wesen degradiert. Diese äußerst ruppige Art der Mitarbeiter der Lounge wird ja angesichts der eigentlich absolut höflichen und freundlichen Bewohners Ruandas noch deutlicher merkbarer.
Die Lounge ist ein relativ hoher größerer Raum. In einer Ecke befindet sich eine Art Buffet-Ecke mit Tischen, sonst hat man so eine modern nüchterne Einrichtung aus der günstigen Ecke des Möbelhauses. Vom Gefühl her hat es mich so an einen Gebetsraum einer neureligiösen christlichen Bewegung erinnert. Nassräume habe ich trotz eines eigens dafür abgestellten Mitarbeiters auch schon mal in einem besseren Zustand gesehen. So richtig Wohlfühloase ist diese Lounge eher nicht.
Beim Buffet hatte ich deutliche Red Flags der Lebensmittelsicherheit verspürt. Für mich waren verschlossene Getränke mit Strohhalm noch in Ordnung, aber bereits bei der Kaffeemaschine habe ich gepasst.






Also man kann in der Lounge warten und sich vielleicht einen verschlossenen Softdrink oder ein Bier gönnen. Ruhige angenehme Stimmung kommt aufgrund der hallenden Gestaltung der Räumlichkeit definitiv nicht auf.
Noch seltsamer war es, als beim Rückflug nach Brüssel eine Herrengruppe die Lounge okkupiert hat und sich lautstark volllaufen hat lassen. Interessanterweise waren die aber nicht auf der Maschine nach Brüssel und sonst hätte RwandAir kein Flugzeug in die diese Gruppe zahlenmäßig in eine Business hineinpassen würde. Die anderen Gäste der Business nach Brüssel haben sich das nicht gegeben, haben ihre Kreditkarte (PriorityPass) gezückt und sind – wie auch ich – rüber in die ruhigere Pearl Lounge. Noch lustiger war aber, dass der Loungedrachen diesen Herrenabend ohne irgendeine Züchtigung gewähren ließ. Wie diese Gruppe da Loungezugang bekommen hat, würde mich noch immer aus Neugierde interessieren.
Also eher keinen Hunger haben und die Zeit für diese Lounge kurz bemessen. Wenn in der RwandAir Lounge wieder mal Party herrscht, einfach mal rüber in die Pearl Lounge schauen. Sonst habe ich die Zeit lieber in den Shops vor der Lounge verbracht. Die Lounge ist halt leider kein sehr angenehmer Ort. Man munkelt ja über einen Einstieg von Qatar Airways bei RwandAir. Diese Lounge irgendwie angenehm zu machen, können sie wahrscheinlich nur Feuer legen.