Bei Austrian teilt man Bestellkarten aus …

2023 hat Emirates auf digitale Bestellsysteme umgestellt. Man kann bei irgendeinem Mitarbeiter in der Business was bestellen. Hinten in der Galley wird das just-in-time vorbereitet und sofort geliefert. Letztes Jahr hat sich Qatar Airways auch so ein System geleistet. Bei den arabischen Airlines mit ihren fliegenden Palästen hat die Zettelwirtschaft in der Business bei Bestellungen ausgedient.
Bei Austrian lobt man sich nun für eine Innovation. Wie man das beim Nachtzug kennt, können Passagiere der Business nun auf einer Bestellkarte ihr Frühstück ordern.
„Austrian Airlines hat ihr Angebot über den Wolken für die Gäste in der Business Class auf der Langstrecke weiter optimiert. Ab jetzt gibt es für sie eine neu gestaltete Menükarte mit verändertem Aufbau und aktualisiertem Design. Außerdem gibt es einige Neuerungen. Zum einen feiert ein beliebter Klassiker sein Comeback: das sogenannte „Kreuzerlfrühstück“. Fluggäste der Business Class können sich dabei ihre bevorzugte Menüauswahl für das Frühstück frei zusammenstellen und in ihrer Menükarte ankreuzen. Diese ausgewählten Elemente des Frühstücks werden den Gästen zusätzlich zu den Basisbestandteilen auf ihrem Tray eingestellt. Die Fluggäste genießen damit noch mehr Individualität bei ihrer Auswahl und ein noch persönlicheres Serviceerlebnis an Bord ihres Austrian Airlines Langstreckenfluges.“ Quelle: Pressemitteilung |
Ist wirklich jede Veränderung bereits eine Innovation? Ich bin mir nicht so ganz klar, was Austrian hier abfeiert. Die Flugbegleiter müssen nicht jeden Gast nach den Wünschen fragen. Auswahlmöglichkeiten gab es ja vorher auch schon, oder? Kann mir irgendwer die Innovation erklären?
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Haben sie wenigstes das Schweizerkreuz auf der Karte beim kopieren von der Swiss entfernt? :)
Das hat überhaupt keinen Vorteil, außer dass man zusätzliche Arbeit auf den Kunden verlagert. Spohr & Co könnten ja auch Geld für digitale Bestellsysteme ausgeben (vgl. QR), dann könnten die Flugbegleiter einfach die Auswahl direkt anwählen. Aber das kostet natürlich Geld und ist damit pfui. Und mit dem „Ankreuz-Frühstücks-Rubbellos“, kann man dazu natürlich auch noch Arbeit auf den „Premium“-Kunden abwälzen.Denn jetzt muss er die Order aufgeben. Passt also komplett zum „Geist“ der Airline-Gruppe aus meiner Sicht. So zumindest nehme ich das als Kunde wahr.
Im Hotel bricht sich auch keiner einen Zacken aus der Krone wenn er fürs Room Breakfast den Türhänger ausfüllt. Und wenn ich dass im Flieger mache dann bin ich mir zumindest sicherer mit meiner Auswahl als ich es einem u.U. unaufmerksamen Purser ansagen muss.
Da siehst du mal, wie man das unterschiedlich empfinden kann. Es geht mir nicht drum, mir einen „Zacken auszubrechen“, sondern es ist Service, wenn ich mich nicht um die Dinge kümmern muss und es einfach funktioniert. Und wenn ich mir Sorgen machen muss, dass ein Purser unaufmerksam ist, habe ich schon keine Lust, mit einem solchen Produkt unterwegs zu sein oder da mein Geld reinzustecken. Gleichzeitig kann man nicht leugnen, dass hier Arbeit auf die Passagiere verlagert wird, ob es einen nun stört oder nicht. Der Vergleich mit dem Hotel ist für mich außerdem nicht ganz passend. Im Flugzeug habe ich eine begrenzte Zeit und Leute, die mich persönlich am Platz bedienen. Im Hotel brauche ich per se mehr Eigeninitiative. Aber wenn es aus deiner Sicht nicht störend ist, hindert dich ja niemand dran, mit der Group zu fliegen. Ich war früher ein Freund von ihr, aber habe mich vor Jahren verabschiedet. Ich fühle mich dort schon länger nicht mehr wohl und finde, die Preis-Leistung passt nicht mehr, sowohl in Business, aber insbesondere in First. Aber rein persönliche Meinung von mir.
Was ich so seltsam finde, ist das als Innovation zu verkaufen. Wenn man das mal bei Qatar oder Emirates gesehen hat, diese Bestellsysteme sind ja unglaublich in der Effizienz. Die bei Emirates können vor Abflug die Speisenwünsche von einer A380 Business – und die ist wirklich nicht klein – aufnehmen. Ich weiß, Swiss macht das mit den Bestellkarten auch und das ist wie im Zug eine liebe Sache. Es ist aber doch keine Sache, wo man eine Pressemitteilung raushauen muss.