Ein solider Flug mit der Cathay Pacific Business auf Langstrecke …

Riyadh (RUH) – Hong Kong (HKG)
Cathay Pacific A350 Business
Deal: günstiges Ticket Riyadh nach Bangkok
Champagner: Charles Heidsieck Brut Reserve
Cathay Pacific hat einen sehr netten Preis für die Business von Riyadh nach Bangkok laufen gehabt. Das hat mir super in meinen Reiseplan reingepasst und so habe ich mir mal wieder die Cathay Pacific Business angesehen. Ein wenig war ich auf die Performance schon gespannt. Cathay Pacific hat in den letzten Jahren eine Art Niedergang erlebt, wollte sich aber nun seit einiger Zeit wieder neu aufstellen. Meine letzten Ausflüge mit der regionalen Cathay Pacific Business nach Covid-19 waren ja nun nicht so der extreme Kracher (Review).
Vom grandiosen St. Regis (Review) bin ich mit dem Taxi zum Flughafen. In Terminal 1 und auch bei Cathay Pacific war schon ordentlich was los. Check-in war mit Ordner und der Priority Check-in hat super und höflichst funktioniert. Eigentlich hätte es einen Fast Track gegeben. Hier aber bei den Kontrollen hat man am Flughafen in Riyadh ein wenig die Bazar-Mentalität ausgegraben. Also manche lokale Gäste durften durch den Fast Track, ich aber nicht.




In Riyadh Terminal 1 ist die Auswahl an Lounges überschaubar. Billigairlines teilen sich mit renommierten internationalen Airlines diesen Teil des Flughafens und alle schicken ihre Gäste in die Plaza Premium Lounge. Diese Lounge war leider eine ganz gruselige Vorstellung. Pappbecher, Einwegteller, Plastikgeschirr, da brauche ich wahrscheinlich nicht viel mehr weiter schreiben. Die Lounge war übervoll und in einem zweifelhaften Zustand. Wie in letzten Airports gerade so Mode, hat man diese Lounge auf einem Balkon im Terminal platziert. Obwohl der Flughafen im arabischen Sommer gut klimatisiert war, kann man natürlich die Physik nicht außer Kraft setzen und damit war es relativ warm da oben. Vom Eindruck war es so, bevor man den Billigflieger in der Region besteigt, schlägt man sich nochmal den Wanst voll. Ich habe es vorgezogen mich in ein Restaurant am Flughafen zu setzen. Solche Lounges können mir gestohlen bleiben.



Leider hat Cathay Pacific ein Gate an einer Ecke verwendet. Die doch größere Anzahl an Passagieren eines A350 haben da irgendwie keinen Platz gehabt. Also man hat sich bemüht ein geordnetes Boarding ablaufen zu lassen. Die begrenzten Räumlichkeiten haben da aber ein wenig einen Strich durch die Rechnung gemacht. Vielleicht wäre auch bei einer Verspätung von einer halben Stunde eine Ansage mal eine Idee gewesen.


Die Safran Cirrus III Business Sitze in 1-2-1 in der Ausführung für Cathay Pacific geben mehr Raum. Diese Business ist zwar ihr altes Produkt und sie fliegen schon mit einer neuen Business herum. Für diese Hardware muss man sich definitiv nicht schämen und kann es noch immer mit vielen anderen Business Produkten da draußen aufnehmen.




Der Sitz war in einem super Zustand und sauber. Ein Amenity Kit, Speise- und Getränkekarte, Slipper und das Bedding hat bereits auf mich gewartet. Der Amenity Kit von Bamford war für einen Nachtflug ordentlich gefüllt. Gerade weil Cathay Pacific sich doch im Premium-Segment aufstellt wäre ein Pyjama vielleicht eine Idee. Den hat es leider nicht gegeben.




Irgendwie habe ich in diesem Jahr zufällig wieder mal einen Oneworld Status erflogen. Die Managerin des Fluges hat mich persönlich begrüßt und mich für meine Loyalität bei Oneworld bedankt. War ein wenig strange, weil ich ja eigentlich immer in First und Business unterwegs bin und mir deswegen Airline Statusprogramme gar nicht so viel bringen und ich gar nicht wirklich gecheckt habe, was die Dame da wollte. Die Flugbegleiter haben sich interessanterweise nicht vorgestellt. Auch das wäre bei den sehr guten Airlines der Fall.
Mit einem Orangensaft – Saudie Arabien ist trocken – habe ich entspannt auf den Start gewartet. Noch vor Abflug hat man mit Tablets die Wünsche der Gäste abgefragt. Ich hatte schon vorher online mein Wunschgericht bestellt. Die Speisekarte hat aber auch einen ordentlichen Eindruck gemacht. Für eine breite Getränkekarte darf man Cathay Pacific auch loben.




Um die Ruhezeit zu maximieren hat die Crew sehr stark Druck beim Abendessen gemacht. Die haben sich echt bemüht das sehr flott rauszuwerfen. Sehr elegant wurde bis auf die Nachspeisen alles ohne Trolley serviert.
Abendessen war sehr gut. Teilweise hat Cathay Pacific in letzter Zeit mitunter seltsame chinesische Kreationen an Bord gehabt. Das Catering war einem internationalen Gaumen eher entsprechend.



Aus der Crew bin ich irgendwie nicht so ganz schlau geworden. Auf der einen Seite hat man mich persönlich begrüßt, aber die Flugbegleiter haben sich nicht vorstellt. Einerseits hat man sich um lange Ruhezeiten bemüht, aber dann war man sich zu gut und hat die Nassräume komplett vernachlässigt.
Ganz seltsam war, dass man sich fast geweigert hat, das Bett herzurichten. Leider bin ich nicht so häuslich begabt und mache mein Bett nie selbst. Nach einer mehrmaligen Bitte meinerseits hat man sich herabgelassen und das Bett gemacht. Ich war da in der Business aber schon die große Ausnahme. Konsequent hat man das verweigert zu tun. Vielleicht habe ich da für ein Business Produkt zu hohe Ansprüche, aber normalerweise sollte das ja kein Problem sein.
Schlafqualität in dieser Business-Variante war super. Alternativ hätte man ein exzessives Entertainment und für die Business kostenloses Wi-Fi laufen gehabt.
Man hat mich bis kurz vor den Landeanflug auf Hong Kong schlafen gelassen. Auch da wieder ein großes Like meinerseits die Schlafzeit für den Passagier zu maximieren. Ein kleines Frühstück war eine nette Sache.
In Hong Kong bin ich in die wieder eröffnete The Bridge Lounge. Da hatte ich echt Glück ein Badezimmer für eine Dusche zu ergattern. Scheinbar ist die Loungesituation bei Cathay Pacific in Hong Kong weiterhin angespannt. Man hat zwar The Bridge eröffnet, renoviert aber andere Lounges. Nachdem ich mich frisch gemacht hatte war die Wartezeit auf eine Dusche bereits auf eine Stunde angestiegen.


Für die Lounge und Überlastung des Airports in Riyadh können sie nichts. Der Flug selbst war eine solide Vorstellung und war so wie man das früher von Cathay Pacific gekannt hat. Die Crews waren vor Zeiten mitunter ein wenig lazy, auf dem Level sind sie jetzt wieder, aber sie scheinen innerlich nicht mehr gekündigt zu haben. Positiv hat mir die Business Hardware, Bett, Catering und Entertainment imponiert. Weil sie doch im gehobenen Preissegment operieren, sollten sie sich vielleicht einen Pyjama für solche Nachtflüge überlegen. So einen Flug kann man schon machen und hat mir gut gefallen.
Ich bin diesen Monat zweimal mit CX geflogen, jedoch in der A330. Bordprodukt ist wohl das selbe, solider ist und uralte Bildschirme mit trägem Betriebssystem. Bei mir waren beide male Gerichte schon nicht mehr Verfügbar die auf der Karte waren (sass eher Mitte vorne in C), der Service war sehr unterschiedlich und liess einfach keine klaren Linien erkennen.
Am Boden dann dafür absolut grossartig, kenne keine Airline die eine vergleichbare Lounge hat mit the Pier Business lounge… CX muss sich meiner Meinung nach entscheiden wo sie sich am Markt positionieren will und das dann auch wirklich durchs Band durchziehen.
Preislich wissen sie ja, wo sie hin wollen ;) Am Boden sehe ich aber Probleme. Die Lounges sind wunderschön, aber sie haben durch ihre Covid-19 Ausrede und jetzt Renovierungen einfach Fläche weggenommen. Da war es vor Covid-19 schon voll und ist jetzt mit noch weniger Fläche wirklich voll. Eine angepackte Lounge macht – auch wenn sie bezaubernd ist – einfach keinen Spaß. Nach mir war eine Stunde Wartezeit auf eine Dusche. Das ist doch unrealistisch bei einem Umstieg.
Und ihre Hardware ist nur dann gut, wenn man sie bekommt. Gerade das Roulette mit ihren Flugzeugtypen ist enorm lähmend. Da buchst du dir eine fully-flat Business und sie ziehen eine Langstrecke mit ihrer Premium-Economy-Business aus dem Hangar.