Um die Terrakottaarmee zu besichtigen musste ich nach Xian fliegen. Diese Stadt in der chinesischen Provinz ist nicht wirklich mit internationalen Hotels gesegnet. Zunächst hatte ich noch eine Reservierung für das Hyatt Xian. Das Hyatt hatte dann die Kette verlassen und meine Reservierung wurde von Hyatt storniert. Da ich auch SPG Platinum bin, habe ich dann zwei Nächte im neuen Sheraton Xian North reserviert. Diese Reservierung wurde von SPG storniert, da das Hotel doch nicht im Juli, sondern erst im Dezember eröffnet wird. Gut, dann habe ich mich eben für das Sheraton Xian entschieden. Im Nachhinein war das jedoch keine gute Entscheidung.
Bei meiner Ankunft war der erste Eindruck: In welchem hektischen und chaotischen Hotel bin ich gelandet? Das Einchecken am Platinum Schalter sollte schon das erste Problem werden. Die Dame konnte nur bruchstückhaft Englisch und war mit der Situation total überfordert. Nach 10 Minuten bekam ich meinen obligatorischen „you’ve been upgraded“-Zimmerschlüssel für ein Club Zimmer. Ich versuchte der Dame auch noch zu erklären, dass ich in zwei Tagen gerne einen Late-checkout hätte. Bis 14 Uhr hat man mir dann gewährt. Oh, wie grosszügig …
Im Zimmer angekommen war ich dann doch ein wenig verärgert. Das Club-Zimmer war einfach nur ein renoviertes Standardzimmer. Es war haargenau das Zimmer in dem für das Standardzimmer die Bilder für die SPG Homepage gemacht wurden. Online waren noch einige Suiten für die ganze Woche verfügbar. Ich habe dann in der Rezeption angerufen, um versucht erklärt zu bekommen, warum ich denn eigentlich keine Suite bekommen hätte. Man meinte, das Hotel wäre ausgebucht. Und es ist mir schon wieder passiert. SPG verspricht ein Suitenupgrade, wenn Standard-Suiten verfügbar sind, aber viele Hotels wollen sich nicht daran halten. Die klassische Ausrede wurde verwendet: Das Hotel ist ausgebucht, obwohl man noch immer Suiten buchen konnte. Da waren mir dann aber die Hände gebunden, da wenn sogar die Rezeptionsmanagerin schlecht Englisch spricht, jegliche Diskussion letztlich beendet ist.
Das Zimmer war ok. Es war frisch renoviert. Es gab einen Früchtekorb frische Rosen und war sauber. Die Fenster waren wahrscheinlich seit Errichtung noch nie geputzt worden. Mein größtes Problem war aber: Die Klimaanlage war direkt auf das Gesicht des schlafenden Gastes gerichtet und ließ sich nicht verstellen.
Der Evening Spread am Abend war ok. Ich habe aber am nächsten Abend den Mc Donalds der Club Lounge vorgezogen. Am nächsten Tag ging ich auch in das Restaurant zum Frühstück (war im Club Access dabei). Das war eine schlechte Entscheidung. Ich habe noch nie ein so schlechtes Restaurant Frühstück gesehen. Es hat mich nur geekelt. Dazu war das Personal noch unfreundlichst. Am nächsten Morgen habe ich diesen Fehler nicht mehr begangen und bin in die Club Lounge zum Frühstück gegangen. Das war dann wieder halbwegs auf internationalem Niveau und ok.
Während meines Aufenthaltes war weitgehend jeglicher Kontakt mit einem Mitarbeiter ein schwieriges unlösbares Unterfangen. Entweder konnte der Mitarbeiter kein Englisch, kannte sich nicht aus oder war unfreundlich. Am Ende meines Aufenthaltes war ich schon echt gereizt und wollte nur meine Ruhe haben.
Am Abreisetag hat man ab 10 Uhr begonnen mich mit Anrufen zu terrorisieren, wann ich denn endlich auschecken würde. Trotz meiner Erklärung, dass ich einen Late-checkout zugesichert bekommen hätte, gingen die Anrufe weiter.
Das Auschecken sollte dann auch wieder schwierig werden. Es waren falsche Telefonanrufe auf meiner Rechnung. Vor allem war der genialste Posten, dass man die gratis Wasserflaschen mit dem Tag „drink for your health“ mit 50 Euro verrechnen wollte.
Fazit: Ein provinzielles Hotel wird mit dem Namen Sheraton verkauft. Wer ein internationales Hotel erwartet, wird es nicht bekommen. Wenn man schon unbedingt dort nächtigen muß, dann sollte man sich für halbwegs internationales Niveau den Club Access leisten.