Das Intercontinental Berchtesgaden hatte einmal ganz schlechte Angewohnheiten. Für Royal Ambassadors gab es vor Jahren nur ein einfaches Upgrade. Damals habe ich sogar nochmals per Email nachgefragt, ob man sich denn vielleicht mit Ambassador und Royal Ambassador vertan hat. Nein, es gab eine Phase, da hat das Intercontinental Berchtesgaden nur ein einfaches Upgrade hergegeben. Dann hat man immer und immer wieder versucht bessere Zimmer zu verkaufen, anstatt sie als Upgrade herzugeben. Das hat sich vor einiger Zeit verbessert und meine letzten Aufenthalte waren wirklich nett (Review/Review). Natürlich wollte ich wieder ein schönes Wochenende in Berchtesgaden verbringen und hatte eigentlich kein schlechtes Gefühl bei der Anreise.
Der Check-in war freundlich und es gab als Upgrade eine Suite. Soweit so gut, alles wie bei den letzten Stays.
Diese Suite kannte ich jetzt aber noch nicht. Sie war zwar ganz ok, aber das Problem war, dass sie direkt über dem Eingang des Hotels liegt. D. h. vom Schlafzimmer konnte man auf die Auffahrt sehen und man hat jedes Mal die Tür eines Autos zufallen gehört. Dazu kam noch, dass gerade eine Oldtimer Ralley abgehalten wurde und einige Bewerber das Intercontinental als Homebase auserkoren haben. Man kann sich die Lautstärke in der Suite vorstellen, wenn ein Oldtimer einmal fünf Minuten vor der Tür läuft. Nochmals, die Suite war ok, die Lärmbelästigung war es leider nicht. Jetzt bin ich ein wiederkehrender Gast, Royal Ambassador und ich habe es mir erdreistet mich über diese Suite zu beschweren.
Und bei einer Beschwerde sieht man, ob ein Hotel funktioniert oder nicht. Leider hat das Intercontinental nicht funktioniert. Zunächst war die Antwort, man sei ausgebucht (IHG hat munter Suiten verkauft). Dann hat mir ein Manager ein bezahltes Upgrade in eine bessere Suite angeboten (Ok, der Klassiker in einem ausgebuchten Hotel gibt es noch Zimmer zu verkaufen ;). Dann kam die Story, dass man eigentlich nur ein doppeltes Upgrade hergeben müsste. In den T&C von Royal Ambassador steht klar: Executive Zimmer, Club Zimmer oder Executive Suite. Von einem doppelten Upgrade habe ich noch nie etwas gelesen. Das doppelte Upgrade kommt bei Hotels immer dann ins Spiel, wenn kein Argument mehr einfällt. Der General Manager war nicht zu sprechen, er ist auf unbestimmte Zeit nicht mehr verfügbar. Wenn man ein Handbuch für unprofessionelles Vorgehen bei Kundenbeschwerden schreiben möchte, dann hat man dort die richtigen Autoren gefunden. Ich habe mich dann freiwillig für ein Downgrade in ein Panorama Zimmer entschieden. Mir ist es wichtiger schlafen zu können, als zwei Zimmer zu bewohnen.
Naja, ich kenne die T&C von Ambassador und Royal Ambassador auch. Ich wollte dann mein Obst und mein Mineralwasser. Das gab’s aber ohne Manager nicht. Naja, wenn es nicht so ins Konzept passt, dann nimmt man es scheinbar doch nicht so genau mit den T&C’s. Es gab dann nach einiger Diskussion Obst und Mineralwasser. Das Mineralwasser aber nur als Ausnahme, weil man ja sowieso in der Minibar Mineralwasser hat. Die ganze Geschichte war dann nur mehr eine Karikatur eines Hotelstatus. Das hat noch nie ein Hotel behauptet, man gebe kein Mineralwasser her, weil die Minibar ja kostenlos ist. Hallo, als Royal Ambassador ist die Minibar immer kostenlos, immer auch teurer gefüllt und trotzdem bekomme ich in jedem Intercontinental Mineralwasser.
Ich mag die Lage des Hotels. Ich mag die Gegend. Das Hotel selbst ist angenehm.
Das Intercontinental Berchtesgaden hat schon öfters Fehlbuchungen der Telefonanlage produziert. Die wurden immer von der Rechnung genommen. Auch bei diesem Aufenthalt waren 25 Euro Telefonkosten auf meiner Rechnung. Ich schlafe doch einige Nächte in Hotels und Fehlbuchungen von Telefonanlagen passieren nie. Never, ever. In Berchtesgaden gehört das scheinbar zum Vordruck der Rechnung. Und noch dazu glatt 25 Euro, sehr seltsam …
Man merkt es tut sich etwas bei diesem Hotel. Man könnte auch sagen, das Hotel ist ein wenig chaotisch gerade unterwegs. Damen des Housekeeping schimpfen am Gang über das Hotel und verzweifeln, dass sie nicht mehr können. Vielleicht sind das alles Indizien für den Wechsel weg von Intercontinental, das Hotel wird ja in den nächsten Monaten einer anderen Kette angehören.
Fazit: Never, ever again. Dieser Aufenthalt hat mir gereicht.