Review: Indigo Hotel Krakau

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Review eines Superior Premium Zimmers im Hotel Indigo in Krakau …

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Die wunderschöne Stadt Krakau zieht mich jedes Jahr mehrere Male dorthin. Ein neues Indigo Hotel hat aufgesperrt. Die Fotos haben mich echt beeindruckt und nun wollte ich mir das auch in Realität ansehen. Der Preis für zwei Nächte war durchwegs gehoben. Man muss schon bedenken, wo man ist. Krakau ist zwar von den polnischen Städten eher teurer, aber man schläft noch immer in Polen und Polen ist eigentlich ein sehr günstiges Reiseziel.

Bereits die Anfahrt hat sich ein wenig schwierig dargestellt. Das Hotel liegt an einem sehr schönen Platz gleich gegenüber von einem großen Markt. Es hat aber keine Garage und keine eigentliche Zufahrt. Ich habe dann in zweiter Spur geparkt und im Hotel nachgefragt, wo denn der nächste Parkplatz sei. Der Herr an der Rezeption war ein wenig unbeholfen, aber ich habe dann selbst einen Parkplatz nicht weit entfernt gefunden. Ein Hotel ohne Vorfahrt und ohne Möglichkeit zu halten kenne ich eigentlich so nicht.

Mit dem Gepäck ging es dann vom Parkplatz ins Indigo. Ein Mitarbeiter hat mir mit meinen Taschen zugesehen und mich gemustert wie ich mich mit der schweren Eingangstür abgemüht habe. Er hat es scheinbar nicht für nötig empfunden zu helfen oder das Gepäck abzunehmen. Wozu der Herr beim Eingang dann dort war, ist mir ein kleines Rätsel. Der Check-in ging dann genauso weiter. Der Mitarbeiter war unfreundlich bis distanziert. Er hat scheinbar das IHG Manual für einen Check-in nicht einmal überflogen. Die einzige Information war, dass es im Hotel eine Sauna gibt. Sonst konnte ich nichts in Erfahrung bringen. Welches Upgrade ich bekommen habe, war auch nicht herauszubekommen. Mir ist dann der Kragen geplatzt und ich habe ihm eben schon erklärt, dass er einmal wenigstens das IHG Manual überfliegen sollte.

Das war alles nicht sehr schön. Der Check-in war mies. Dann hat er mir noch den Schlüssel für ein dreckiges Zimmer gegeben. Das war für mich ein Novum. Ich hatte noch nie ein vollkommen ungeputztes Zimmer und habe mir mal angesehen, wie andere Leute so ein Zimmer verlassen. Ich bin wahrscheinlich der Liebling der Putzfrauen. Ein von mir verlassenes Zimmer schaut so nie aus. War für mich eine neue Erfahrung. Dieses Zimmer war wirklich klein und ich habe dann echt Sorge gehabt, man müsste jetzt noch dieses Zimmer putzen und ich hätte darauf zu warten. Ja, ich habe mir dann die diensthabende Managerin geholt. Bei einem Zimmerpreis von 200 Euro und als IHG Spire Elite Royal Ambassador erwarte ich mir solche Dinge eigentlich nicht.

Man hat sich dann wirklich entschuldigt und mich auf ein Essen eingeladen. Ich beschwere mich nicht für irgendwelche Entschädigungen, das mache ich nicht. Ich will einfach – wahrscheinlich wie jeder Gast – gut behandelt werden. Es ging dann gegenüber in ein Premium Zimmer.

Das Zimmer fand ich wirklich schön. Sehr sauber, alles modern und cool ausgestattet. Eine wirklich schöne Einrichtung. Ein toller Ausblick auf den gegenüberliegenden Markt. Ja, dieses Zimmer hat mir Spaß gemacht. Ich habe mich echt wohlgefühlt.

Prinzipiell sind mir die Indigo Hotels ein wenig zu beengt. Die Philosophie ist, man stellt Hotels an ganz hippe und begehrte Locations. Weil man kleine Zimmer macht, kann man diese Lage deswegen auch günstig anbieten. Indigo Hotels sind an Hot Spots, wo man normalerweise höhere Preise vorfindet. Durch die kleinen Zimmer machen sie aber diesen Ort erschwinglicher.

In Krakau ist die Lage gut, aber jetzt auch nicht so spektakulär. Aber man hat trotzdem kleine Zimmer. Das Premium Zimmer war bereits das größte Exemplar des Hotels und das war nicht wirklich groß. Es gibt sicher Fans der Marke Indigo, ich mag größere Zimmer.

Das Hotel hat nicht viel Hardware. Es gibt ein Fitnesscenter nur mit Gewichten und eine Sauna. Man bietet ein kleines Restaurant und eine Bar. Restaurant und Bar sind in Krakau bei der Fülle an Alternativen sowieso nicht wirklich interessant.

Ich war sogar in der Sauna und habe einen Feueralarm ausgelöst. Man hat einfach die falschen Brandmelder installiert und wenn man die Sauna Tür geöffnet hat, haben die angeschlagen. Auch die Tür zu meinem Zimmer habe ich mitunter nicht aufgebracht. Also technisch ist das alles noch nicht ganz ausgereift.

Das Frühstück war prinzipiell ok. Das gleiche Programm bekommt man aber in einem 50 Euro Hotel in Krakau auch. Wenig spektakulär und auch nicht ganz durchdacht. An einem Tag gab es bestimmte Dinge, dann am zweiten Tag waren die wieder weg. Es ist nicht nachgefüllt worden. Das ganze Gebäck ist ausgegangen. Gegenüber war eigentlich eine offene Bäckerei und sie haben mir erzählt, man könnte am Sonntag nirgends etwas einkaufen. Alles irgendwie dem Preis nicht entsprechend.

Faszinierend war das Personal. Ich habe noch nie Rezeptionsmitarbeiter in einem internationalen Hotel – was es ja eigentlich ist – ein Buch lesend gesehen. Wie ich mich aus meinem Zimmer ausgeschlossen habe, war die Dame nicht sehr begeistert, den aufregenden Roman weglegen zu müssen.

Das Hotel ist eigentlich schön, es dürfte aber noch nicht offen sein. Für diese Vorstellung war es eindeutig zu teuer.

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Kommentare 5
  1. Speziell, aber nicht uninteressant. Eine buchlesende Rezeptionistin habe ich übrigens auch noch nicht erlebt und bezweifle (bzw. hoffe), dass ich so was jemals sehen werde.

    1. Meine Lieblingsrezeptionistin war mal im Sheraton am Flughafen Paris. Ich war um 4 Uhr bei der Rezeption. Niemand da. Es gab eine Klingel und dann habe ich auch geläutet. Sie ist am Boden gelegen – das habe ich aber nicht gesehen – und sie ist wie im Puppentheater auf einmal da gewesen. Wie eine Handpuppe, die man auf einmal hochschiebt. Hat die Haare gerichtet und mich bedient. Das war so komisch. Da ich lache noch immer darüber.

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