Die sozialen Netzwerke werden immer verrückter. Die Player auch. Das Rotlicht hat Instagram als neue Werbeplattform entdeckt …
Wir könnten durch Hotels gehen und so tun, als gäbe es Prostitution nicht. Das würde unser Leben einfacher machen und unser Gewissen erleichtern. Was nicht sein darf, das nicht sein kann. Aber so sieht die Welt eben nicht aus.
Ist man in guten Hotels unterwegs und halbwegs aufmerksam, dann sieht man das Rotlicht. Klar, in Amsterdam oder Hamburg in den verruchten Vierteln wird man regelrecht hineingestoßen. Dort ist es unübersehbar. In den Luxushotels ist es versteckter, dezenter und feiner, aber trotzdem da.
Zur moralisieren ist hier nicht das Thema, aber ich bin ein aufmerksamer Beobachter. Eine Lobby ist für mich wie ein Theater und ich liebe es, wie Menschen auf dieser Bühne agieren. Dann setzt man sich mal am Freitag oder Samstag Abend für eine halbe Stunde dorthin und bekommt in jedem Luxushotel ein Schauspiel geliefert.
Pärchen mit einem gröberen Altersunterschied. Die immer wiederkehrenden gleichen Damen an der Hotelbar. Gerade in China ist es zwar verboten, aber wird in den Luxushotels extrem betrieben. In Japan bietet man crazy Couples. In vielen Hotels das gleiche Schauspiel.
Die Hotels schweigen nobel darüber. Was der Hotelgast in seinem Zimmer macht, geht niemanden etwas an. Gerade das ist eine eiserne Grundregel.
Gestern haben einige Boardingarea Blogger eine interessante Geschichte aufgegriffen. Ein Hotel in Dubai hat echte russische Models und TV Sternchen gebeten, ihre sehr freizügigen Instagram Fotos mit einer anderen Lokalisierung zu versehen: The Waldorf Astoria Dubai is Begging Russian Models to Take Their Erotic Photos Down from Instagram
Das waren Models, die einfach aufreizende Fotos an dem Ort des Hotels geteilt haben. Instagram fährt eine No-Sex-Politik und die Bilder waren auch innerhalb der Regeln von Instagram. Eben nur freizügigere Pics von echten Models und russischen Darstellerinnen. Das Luxushotel in Dubai hat darauf reagiert und gebeten, den hinzugefügten Ort zu verändern. Hier hat man klar die falschen User getroffen, aber das Problem ist ein wenig verwinkelter.
Derzeit hat das Rotlicht Instagram entdeckt. Man kann ja jedes Foto mit einem Ort verbinden. Nette Damen betreiben das gerade und bei extrem vielen internationalen Hotels findet man ständig Bilder, die eigentlich mit dem Hotel überhaupt nix zu tun haben. Damen des Rotlichts legen den Köder aus.
Ist man mal als Mann alleine in einem Hotel irgendwo in einer Provinz, gibt es noch immer die Anrufe, ob man denn eine Begleitung suchen würde. Viele Hotels versuchen das zu limitieren. Die Anrufe sind den Gästen zu blöd. Auch eine Hotelbar sollte kein Bordell sein. Wenn das alles zu offen passiert, ist es einfach zu nervig, unangenehm und passt nicht zu einem Luxushotel.
Instagram scheint ein neuer Werbekanal zu sein. Über den Link zum jeweiligen Ort sieht man ja, was in einem Hotel los ist. Klar, dass Hotels mitunter sensibel reagieren. Das Hotel in Dubai hat die falschen Leute getroffen, aber so übel kann man es ihnen einfach nicht nehmen.
In einem so traditionellen Land, darf es Prostitution einfach nicht offen geben. Klar, was in einem Zimmer passiert, geht niemanden nix an. Überhaupt verstehe ich es schon, wenn Hotels ein wenig auf die Stimmung achten. Ich möchte in einem Hotel wohnen und kein Stundenhotel besuchen.
Wie die Hotels diese Problematik zukünftig lösen, wird noch interessant …
Ich glaube, viele (v.a. Luxus-) Hotels hätten ein ernsthaftes Problem, gäbe es dort keine Prostitution.
Trotzdem fand ich es etwas verstörend, im Aufzug des IC Ffm von einer Bordsteinschwalbe mit “Frohes Neues” begrüßt zu werden… Bahnhofsgegend halt…
In Tokyo war mal ein älterer Herr mit seiner netten Dame in pastellfarbenen rosa (er Anzug und sie Kostüm) im Partnerlook unterwegs :DD Die müssen das gemeinsam gekauft haben. Definitiv war es einschlägig. Aber echt lustig anzusehen.