Review einer Suite im entlegenen Hyatt Place Jermuk in Armenien. Die Krisenregionen Bergkarabach und die Exklave Aserbeidschans Nachitschewan liegen jeweils einen Hügel weiter …
In Armenien kennt man Jermuk aufgrund des guten Wassers. Das berühmteste Mineralwasser Armeniens wird in Jermuk abgefüllt und steht auf dem Tisch eines jeden Restaurants. Einige Stunden Fahrt von Jerewan entfernt ist in Südarmenien ein Hyatt Place gelandet.
Die Nachbarschaft hat klingende Namen und kennt man aus den Nachrichten. Einen Hügel weiter liegt die Krisenregion Bergkarabach. Auf der anderen Seite einen Gipfel weiter ist man in der Exklave Aserbaidschans Nachitschewan. Fährt man die Hauptstraße entlang, kommt man an die Grenze zum Iran. Genau in diesem Korridor liegt Jermuk und damit das Hyatt Place. Hört sich ja wie eine sehr gute Gegend an.
Von Jerewan ist man mal locker vier Stunden mit dem Auto über holprige Straßen nach Jermuk unterwegs. Die Gegend wird immer karger und unbesiedelter. Landschaftlich wunderschön, aber es tut sich dort in diesem Eck wenig. Vielleicht erlebt man Militärübungen mit Kampfhubschraubern oder Kampfjets. Die Länder dort sind ja ständig von Konflikten und Krisen gebeutelt.
Jermuk war irgendwann ein echter Hot Spot des Sowjettourismus. Die Stadt hatte mal sogar einen eigenen internationalen Flughafen. Da wächst aber derzeit nur mehr Gras drüber.
Heute gibt es einige Kuranstalten, die Mineralwasser Abfüllung und das wars. Fünf Banken, eine Post und zwei Lebensmittelgeschäfte stellen die Infrastruktur. Normalerweise ist ein Restaurant geöffnet, aber Gäste sucht man dort vergebens. Im Sommer soll mehr los sein, aber jetzt im Frühling war absolut nix los. Genau an diese Location hat sich ein Hyatt Place verirrt.
Das Hotel hat gleich einen super tollen Eindruck gemacht, eher auf den ersten Blick ein Regency Hyatt und kein Hyatt Place. Der Check-in war freundlich und es gab sogar ein Upgrade in eine Suite. Alles so ganz anders als bei meinem Stay im Hyatt Place Jerewan (Review).
Die Suite fand ich echt nett. Zwei große Räume, keine Hyatt Place Einrichtung und zwei Badezimmer. Das ginge alles locker als Hyatt Regency durch und will man vielleicht sogar mal werden. Absolut sauber, gut ausgearbeitete Details und sehr bequem. Die Aussicht war auf den Kurplatz der Stadt. Wahrlich, diese Suite kann ich nur loben.
Die Hardware des Hotels ist ausgezeichnet. Es gibt ein Restaurant mit armenischer Küche. Ein riesiger Pool und Spa Bereich dienen der Entspannung. Die Facilities – so wie das Land – ein wenig karg, aber absolut tadellos. Man kann auf dem bewachten Parkplatz vor dem Haus mit dem Auto stehen. Das Internet hat perfekt funktioniert. An entlegenen Destinationen ist das mitunter ein Problem. Hier war es das aber nicht.
Für die nächsten Tage war das Hyatt Place Jermuk Ausgangspunkt für meine Ausflüge in Südarmenien. Sicher eines der besten Hotels in Armenien und hat mir gut gefallen.
In so entlegenen Gegenden ist es mitunter sehr schwierig Standards zu erreichen. Auch beim Hyatt Place Jermuk erkennt man die Mühe, so ein Hotel an diesem Ort zu erhalten. Man erreicht aber locker die Qualität eines internationalen Hyatt Regency und muss sich für dieses Hotel wahrlich nicht verstecken.
Toller Review und Tolles Hotel. Könnte man Georgien und Armenien in einer (etwas längeren) Reise verbinden?
Ich denke schon. Man muss ein wenig mit dem Mietwagen aufpassen, ob die über die Grenze dürfen.