Der Spiegel hat den Rettungsplan für Lufthansa veröffentlicht …
Lufthansa Group braucht in der aktuellen Situation Money. Viel Money. Pro Stunde sind eine Million weg. Zur Rettung benötigt man vorerst mal eine Infusion von über 10 Milliarden.
Von der Schweiz hat man mal 1,4 Milliarden gesichert: Swiss Rettung erfolgreich
Dann fehlen noch Belgien, Österreich und vor allem Deutschland. In Österreich sind die Verhandlungen zäh. Von der ersten Verhandlungsrunde war die Österreichische Bundesregierung wenig begeistert. Österreichische Medien berichten von einer Power-Point Präsentation des Austrian CEO mit vier Seiten. Diese Woche musste der Lufthansa CEO einfliegen und die Verhandlungen gingen weiter. Bundeskanzler Kurz (ÖVP) spricht in Interviews vom Wunsch einer staatlichen Beteiligung, um den Standort Wien und die Langstrecke definitiv zu sichern. Eine volle staatliche Beteiligung sieht die Führungsriege der Lufthansa aber problematisch.
Der Spiegel hat heute aus Insider-Kreisen den deutschen Rettungsplan veröffentlicht:
„Rund zehn Milliarden Euro sollen fließen, fünfeinhalb davon in Form einer stillen Beteiligung, für die der Bund eine Garantiedividende von neun Prozent verlangt. Außerdem will er mit 25,1 Prozent direkt bei der Lufthansa einsteigen, was knapp eine Milliarde kosten dürfte. Weitere 3,5 Milliarden soll die staatliche Kreditanstalt für Wiederaufbau beisteuern, sie sollen von der Regierung verbürgt werden. Für den Fall, dass Österreich, Belgien und die Schweiz die Lufthansa-Töchter Austrian Airlines, Brussels und Swiss unterstützen, wird das angerechnet.“
Der Spiegel hat die volle Story: Der Insolvenz-Bluff der Lufthansa
Auch bei Deutschland sieht das Lufthansa Management eine staatliche Beteiligung kritisch.
Fun Fact zur Austrian Rettung: Die PR Maschine spricht gerne von 8 000 Mitarbeitern und deren Familien. 120 Millionen sind mal in Österreich sofort für die Rückstellung für 160 Zusatzpensionen alter Führungskräfte weg. (Quelle: Austrianaviation.net)
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Spannend wäre den Liquiplan zu sehen, wie stark sich der Bedarf reduzieren würde wenn die stornierten Tickets nicht erstattet sondern als Gutschein erfolgen könnten
Die Lufthansa ist durch. Ganz ehrlich, wenn ich mich nicht darauf verlassen kann, dass ein von der LH storniertes Ticket erstattet wird (das ich übrigens innerhalb 72h vor dem geplanten Abflug erst gekauft hatte), werde ich nie wieder ein Ticket bei denen buchen, es kann ja immer wieder zu einer ähnlichen Situation kommen. Niemand weiß, ob, wann und unter welchen Bedingungen eine Flugreise wieder möglich sein wird, was soll man da mit einem Gutschein? Vertrauensbildung geht anders. Innerdeutsch und in Nachbarländer werde ich nur noch mit der Bahn fahren, für längere Strecken werde ich mir genau angucken, wer sich jetzt wie verhält. So gräbt sich die LH jedenfalls ihr eigenes Grab.
Vollste Zustimmung, wenn LH klug gewesen waere, dann haetten sie alles daran gesetzt, vollautomatische Erstattungen via Onlineportal (ohne Mitarbeitereingriff) zu ermoeglichen.
Anschliessend haette man dank des Werbe-Effektes der „Deutschen Soliditaet“ einen riesengrossen Vorteil, zukuenftige Buchungen anzuziehen und obendrauf auch noch erheblichen Goodwill fuer Staatshilfe.