Meine Meinung zum Hilton Taghazout …
Taghazout nördlich von Agadir ist bei den Surfern super bekannt. Zwischen Taghazout und Imsouane bevölkern sie die vielen wunderschönen naturbelassenen Strände. Dazwischen wohnen in atemberaubender Natur die Berber. Marokko baut die Gegend gerade mit Straßen und einer strengen Bauordnung (sie reißen die Schwarzbauten nieder) zu einer Tourismuszone um. Netterweise haben sich am großen Strand von Taghazout in einer Art Gated Community internationale Hotels angesiedelt. Neben Hyatt Regency (Review), Hyatt Place (Review) und Fairmont findet sich auch ein Hilton. Um 130 Euro die Nacht habe ich mir das mal angesehen.
Bei einem Hilton habe ich mit einem Diamond Status nicht die größten Erwartungen. Das leistet sicher im Vergleich zu den starken Programmen wie Hyatt Globalist oder Marriott Titanium bzw. Ambassador nicht so gut. Irgendein Upgrade gibt es aber meist.
Check-in fand ich relativ unangenehm. Eine wenig kooperative und fast schon unfreundliche Mitarbeiterin hat mir mitgeteilt, dass das Hotel ausgebucht sei und nur ein Upgrade in ein Zimmer mit teilweisen Meerblick möglich sei. Sie haben munter alle Kategorien verkauft. Das Hotel war aber in Off-Season leerer als leer. Mittlerweile bin ich abgeklärt, rege mich nicht auf und habe nur gebeten, sie sollen mich dann einfach aus der Reservierung lassen. Ich würde mir eine andere Herberge suchen. Sie konnte das nicht machen, hat ihren Front Office Manager gerufen und auf einmal hat sich eine Suite gefunden. Mittlerweile war natürlich eine Stunde vergangen. Ich frage mich halt immer, wie in einem menschenleeren Hotel alles ausgebucht sein kann und dann wenn man das Weite suchen möchte, sich auf einmal eine Suite findet.
Two-Bedroom-Suite mit Meerblick und drei Terrassen hört sich mal gut an. Sie hat schöne Element gehabt, aber so richtig exklusiv fand ich sie nicht und der Teufel lag im Detail. Die Suite war an sich sauber, aber nicht wirklich. Ihr werdet das kennen, dass es auf den ersten Blick in Ordnung aussieht, wenn man dann irgendwas angreift, es klebt. Keine geputzten Fenster mit Abdrücken von Kinderhänden, dreckiger Kühlschrank, Popel im Bett, klebrige Flächen und ein seltsamer Geruch fand ich nicht so der Kracher. Ich habe mir dann gesagt, ich bin in Afrika und habe das dann innerlich irgendwie akzeptiert. Ich verstehe es aber wirklich nicht, warum die dort nicht putzen können. Ist mir ein Rätsel.
Willkommensgeschenk war dann auch wieder eine Story. Auf einmal ist ein Mitarbeiter mit Ignorieren von Do-not-Disturb ohne Klopfen im Zimmer gestanden. Willkommensgeschenk mit Obst, Süßigkeiten und Wasser ist zwar nett, aber nicht so. Aufgrund von Sprachschwierigkeiten war es ihm irgendwie auch nicht zu erklären, warum ich von seinem überraschenden Auftritt nicht so begeistert war.
Man ist ja bei solchen Resorts immer auch ein wenig auf die Restaurants angewiesen. Bestellung beim In-Room-Dining war auch wieder eine Aktion. Die Hälfte der Karte hatten sie nicht und eben auch alle Gerichte mit Hühnchen. Die Speisekarte hat sich so dann auf ein paar verfügbare Items gekürzt. Hätte ich halt in der Nebensaison eine angepasste Karte gemacht. Auf Restaurants konnte ich nicht ausweichen, weil die waren Off-Season nur eingeschränkt geöffnet. Meine Bestellung hat mich dann handwerklich irgendwie nicht so ganz überzeugt.
Die Hardware ist im Vergleich zu Hyatt Regency und Hyatt Place eher beschränkt. Man bietet ein düsteres Fitnesscenter mit einem kleinen Indoor-Pool (mit Kanalisationsgeruch). Es gibt keinen beheizten Outdoor-Pool. Pool-Landschaft ist jetzt auch nicht so riesig wie bei Hyatt Place oder Hyatt Regency.
Den absoluten Vogel haben sie mit ihrer Aircondition abgeschossen. Wie immer habe ich sie für den Schönheitsschlaf von Graf Dracula auf 19 Grad in der Nacht eingestellt. Schweißgebadet hatte es um 2 Uhr dann im Zimmer auf der Anzeige so 27 Grad.
Natürlich hätte ich mich noch nächtelang durch den Stay quälen können. Irgendwie hat mir die Perspektive einer Lösung gefehlt. Wenn das Hotel ja vollkommen ausgebucht und das schon das beste Zimmer sei, wie hätte es dann weitergehen sollen. Wo hätte ich bei den Problemen mit den Restaurants was essen sollen? Ich habe abgebrochen und bin vorzeitig noch ohne Frühstück ausgezogen. Zu Mittag war ich dann im Oberoi in Marrakech und habe mich von diesem Stay erholt.