Meine Meinung zum The Langbo aus der Unbound Collection in Chengdu …
Mit dem Hotel in Etage 38-60 im Chengdu CBD Tower haben wir es da mit dem höchsten Gebäude und damit auch dem höchsten Hotel in Chengdu zu tun. Es freut uns natürlich, dass das ein internationales Hotel von World of Hyatt ist und man es noch dazu absolut nett in Kategorie 2 eingeordnet hat. Bei Einlösungen von 8.000 Punkten setzt bei mir ein wenig mein Verstand aus. Wir wissen Einlösungen in den obersten Kategorien und auch in den untersten Kategorien bringen den besten Gegenwert. In Chengdu hätte man auch doch einige interessante Alternativen, aber gerade die Location in diesem Tower fand ich spannend.
Die Anreise vom Chengdu Tianfu Airport hat sich leider ein wenig schwierig gestaltet. Ich habe mir natürlich die Adresse des Hotels im Hochchinesisch und im vereinfachten Chinesisch aufschreiben lassen. Ich habe mit Google Translate die Adresse des Hotels auch als Audio-Version gehabt. Natürlich konnte ich ein Foto des Towers – in Chengdu gibt es ja nicht so viele hohe Gebäude – für die Analphabeten herzeigen. Also richtig vorbereitet, habe ich nicht mit meinem Taxifahrer gerechnet. Der hat sich die Adresse durchgelesen, hat mich aufgenommen und nachdem wir auf der Autobahn hinter der Bezahlstation waren ist er rechts zugefahren und hat mir mit dem Übersetzungsprogramm ausgerichtet, er wüsste nicht, wo sich das Hotel befände. Denke ich mir auch, kann der das nicht am Airport gestehen, hätten wir uns woanders noch Hilfe holen können. Naja, sollte er mal die 50 km vom Airport in die Stadt fahren. Natürlich haben wir an die Stunde vom Airport in die Stadt nochmals eineinhalb Stunden herumirren auf meine Kosten angehängt. Nicht einmal mit einem Anruf beim Hotel und einer Wegbeschreibung durch das Personal hat er das Hotel gefunden. Also viel Drama später waren wir schlußendlich beim Langbo. Der Taxifahrer war vollkommen aggressiv, aber dass er wahrscheinlich aus irgendeinem Kuhdorf sich nicht in der großen weiten Stadt auskennt, kann ich nicht wirklich was dafür. Noch dazu habe ich diese ganzen Irrfahrten ja auf dem Taxameter gehabt und gar nicht darüber diskutiert.
Das sehr freundliche Hotelpersonal beim Eingang hat mich Gott sei Dank vor diesem Typen gerettet und diese komplett verblödeten Diskussionen – nochmals ich habe das alles bezahlt – abgefangen. In vielen Luxushotels in China finden sich die besten Mitarbeiter – die offen sind und alles checken – an der Lobby. Auch beim Langbo war das der Fall. Die Herren da unten haben mir ohne Probleme Fahrer organisiert, Dinge übersetzt und Sachen gecheckt. Die waren richtig gut drauf.
Wie wir das in Asien kennen, ging es in die obere Lobby des Hotels und von dort musste man in in Lifte zu den Zimmern wechseln. Check-in war freundlich. Es gab ein Upgrade in eine Suite, Club Zugang – von dem ich nicht einmal was wusste – und eine kostenlose Minibar. Der erste Eindruck des Hotels ist sehr luxuriös rübergekommen und damit habe ich gar nicht gerechnet.
Diese Standardsuiten sind nicht riesig, aber sehr gut geschnitten. Man bewohnt eine Ecke des Hotels, an einer Seite ist das Wohnzimmer und gegenüber das Schlafzimmer, geteilt wird das durch das Badezimmer. Obst und irgendwas online zu bestellen waren die Willkommensgeschenke. Man hat bei Hyatt meine Vorlieben nachgesehen und Taschentücher mit Mineralwasser in der Suite verteilt. Das Design hat mir gefallen. Die Suite war absolut sauber, in einem perfekten Zustand und man hat einen sehr eleganten Eindruck vermittelt. View über Chengdu hat mir richtig gut gefallen.
Lobby und Hotel sind wirklich sehr schön gestaltet. Bei der Hardware muss ich leider ein paar Abzüge machen. Fitness und Pool werden von anderen Firmen bereitgestellt. Fitness ist in so einem Personal-Trainer-Fitnessstudio und nicht wirklich groß. Wenn das so ein Mega-Fitnesscenter wäre, dann könnte man sich das irgendwie einreden lassen. Im Pool wird ein Schwimmkurs nacheinander gegeben und es ist auch nicht wirklich vom Stil ein Pool eines Luxushotels. Wenn das die Hardware nur für das Hotel wäre, dann wäre das super. Aber Fitness und Pool sind öffentlich und Hotelgäste leider absolut die Minderheit. Mit 320 Zimmern ist das Hotel ja eigentlich gar nicht klein, warum man das dann an externe Anbieter auslagert verstehe ich nicht so richtig.
Die Location des Hotels ist richtig gut. Unten gibt es einen Family Mart und einen chinesischen Coffeeshop. Einmal um die Ecke ist das angesagte Taikoo Li Shopping Center. Dort hat man einen historischen Bezirk neben einem Tempel mit Apple Store und Nobelmarken sehr hip gemacht. Wieder ein paar Meter weiter steht man in der Chunxi Road Pedestrian Street im Stadtzentrum von Chengdu. Zentraler kann man in Chengdu gar nicht wohnen. In China hat man häufig viele Nobelmarken nebeneinander, aber hier in diesem Eck der Welt ist die Dichte extrem.
„The Tea House“ ist die Club Lounge und davon war ich positiv angetan. Dort Abend zu essen und die Aussicht zu genießen fand ich ganz nice. Einige Gerichte waren ungewöhnlich exotisch. Bei Fischhautsalat und irgendwelche Vögel, die wie Briketts ausgesehen haben, bin ich ausgestiegen.
Beim Frühstück hat man dann schon gemerkt, dass das eigentlich ein sehr großes Hotel sein muss. Das ist sonst gar nicht so aufgefallen. Da war aber schon eine gewisse Hektik und Gewusel zu bemerken.
Sie haben unglaublich enorm aufgekocht und die Tische haben sich unter der Last gebogen. Es gab auch wieder so einen exotischen Touch mit mir komplett unbekannten Gerichten aus Tieren wo ich gar nicht weiß, dass man sie essen kann. Das Buffet war aber sehr breit und auch für den internationalen Gaumen in Ordnung. Ein wenig mehr Raffinesse wäre vielleicht kein Fehler, weil dann würde es eher zum doch gehobenen Hotel mehr passen.
Der Stay hat mir wirklich gut gefallen. Service war sehr bemüht und das Hotel hat funktioniert. An allen wichtigen Punkten des Hotels konnte man sich in Englisch mitteilen. Die Lage gleich im Stadtzentrum fand ich auch überaus nice. Natürlich kann die Aussicht über Chengdu auch was. Externer Pool und Fitness waren nicht so der Kracher. Neue Hotels – gerade in China – müssen sich bewähren und man wird sehen, ob die Richtung weiterhin so positiv bleibt.
Sehr schöne Reviews aus China, kenne selber einige der besprochenen Hotels. Auf ein Review des Rosewood Guangzhou (hatte bei meinem letzten Aufenthalt in G noch nicht geöffnet) und des Langbo hatte ich tatsächlich schon gewartet. In Chengdu hatte ich mich dann doch für das WA entschieden. Das Theater mit verplanten chinesischen Taxifahrern kenne ich leider zu gut, insbesondere die Aggressivität, die einem plötzlich entgegenschlägt. Ich bin dazu übergegangen, sämtliche Abholungen vom FH oder Bahnhöfen über das Hotel zu organisieren. Das ist zwar idR unverhältnismäßig teuer, schont aber letztendlich die Nerven.
Bei der Rückfahrt zum Airport habe ich mir auch eine Limousine vom Hotel genommen und auch zu den Pandas habe ich die verwendet. Die Pandas sind btw überbewertet.
Ich glaube WA ist nicht so gut gelegen. Also die Lage vom Langbo kann man schwer überbieten. Man muss nur einmal um die Ecke gehen und steht im Trubel.
Vielen Dank aber für die Rückmeldung. Mir taugt das immer, wenn Leser ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Dann kommt man sich selbst nicht so blöd vor ;)
Wundert mich, dass du dich „traust“ ohne Alipay und Didi in China rumzureisen. Stelle ich mir sehr stressig vor – bzw war’s ja offensichtlich auch ;-)
Next time einfach mit Didi (ist wie Uber) ein Auto bestellen, that’s it.
In Guangzhou war ich letzten Monat im Four Seasons, war nicht so mein Fall.
Haha, Weixin, Alipay und Didi habe ich natürlich, und sicher auch E-Sim mit Roaming von außerhalb. Ohne diesen Vorsichtsmaßnahmen würde ich mich nicht nach China trauen. Am Chengdu Tianfun Airport wird man als Passagier richtig zu den Taxis hingeführt, dachte ich mir, bevor ich den Didi Fahrer suche, nehme ich ein Taxi.