REVIEW: Air Astana A321 Business Almaty – Bishkek

Im Haus, Wand, Blau, Stuhl, Zug

Mit der Air Astana A321 Business von Almaty nach Bishkek …

Im Haus, Wand, Blau, Stuhl, Zug

Almaty (ALA) – Bishkek Manas (FRU)
Air Astana A321 – Business
Deal: Reguläres Business Ticket
Champagner: No

Von Almaty nach Bishkek zu kommen, das ist ja nicht so ganz einfach. Mit einem Marshrutka (Sammeltaxi) fahre ich nicht, Zug wäre nur mit einem extremen Umweg und es gäbe noch Busse. Da bleibt einem nur mehr das Flugzeug. Air Astana fliegt einmal täglich die sehr kurze Strecke. Buchung war ein wenig komplex. Die Air Astana Page konnte ich nicht zu einer Ausstellung meines Tickets überreden. Über ein Online Reisebüro hat die Buchung der Business schlußendlich um 220 Euro funktioniert. Für eine Sitzplatzreservierung hat man mir nochmals 30 Euro abgeknöpft. Was ich da genau gebucht habe, das war irgendwie ein großes Rätsel. Buchungsbestätigung war mit Business, auf der Air Astana Page war Premium Economy hinterlegt. Dazu war auch überall ein anderes Flugzeug angegeben. Mal eine Embraer, dann A320 oder auch wieder A321.

Almaty Airport ist gerade eine riesige Baustelle. Den neuen internationalen Terminal haben sie bereits in Betrieb, aber ich würde es eher als Notbetrieb einordnen. Beim Check-in war nichts los. Eine relativ gelangweilte Mitarbeiterin am Business Schalter hat mich wieder erinnert, dass diese Airline mehrheitlich in Staatsbesitz ist. Sehr desinteressiert gab es auf Nachfrage die Info, dass man keinen Fast Track und auch keine Lounge bieten würde.

Fast Track war eigentlich egal, weil ja irgendwie keine Abflüge abgefertigt wurden. Keine Lounge fand ich schon blöd. Die CIP Lounge war geöffnet und hätte Air Astana verwenden können, aber sie haben es vorgezogen den Passagieren keine Lounge auszugeben. Keine Lounge und auch kein Verzehrgutschein war dann doch eher eine peinliche Geschichte. Leider ist die Primeclass Lounge nicht im Priority Pass Netzwerk. Man wollte 70 Euro pro Person. Im Vergleich kann man am Airport Almaty bereits um 20 Euro pro Person Essen gehen. Diese Variante habe ich vorgezogen. 70 Euro kann ich in einer Primeclass Lounge definitiv nicht konsumieren.

Boarding war eine sehr lustige Sache. Zeitmanagement stellte sich wie schon bei meinem Flug von Astana nach Almaty (Review) nicht als die Stärke von Air Astana dar. Abflugzeiten sind scheinbar nur so Richtwerte, aber darf man nicht ernst nehmen. Crew ist 15 Minuten nach Boarding erschienen. Keine Durchsagen oder irgendeine Information. Steilstes Stück war wie die Gate Agents auf einmal verschwunden sind und die Tür beim Busgate einfach offen gelassen haben.

Irgendwann während eines Wolkenbruchs entschied man sich das Boarding durchzuführen. In einem unorganisierten Wirrwarr wurden die Busse angestopft und schließlich für eine ewige Zeit vor dem Flugzeug abgestellt. Warum man sich bei einem Flughafen weitgehend ohne Betrieb für das Boarding mit Bussen entschieden hat, erschließt sich mir absolut nicht. Fluggastbrücken wären alle verfügbar gewesen.

Einsteigen im strömenden Regen war eine sehr steile Sache. Ich habe die mal alle laufen lassen. Chauffeur wollte mich zwar aus dem Bus werfen, aber die Sprachbarriere ließ mich einfach nicht verstehen, was er wollte. Im Regen habe ich mich nicht angestellt und mich in den Kampf geworfen. Also ganze Geschichte bis ins Flugzeug war höchst mühsam. Parallel hat man natürlich das ganze Gepäck ohne Abdeckung im Regenguss stehen gelassen. Die ganzen Koffer sind als Resultat patschnass in Bishkek angekommen.

Air Astana hat im A321 sieben Reihen Business in 2-2 in einer Recliner-Konfiguration. Design mit Mood-Lightning ist cool gewesen. Für so eine kurze Strecke ist das eine tolle Sache und angesichts blockierter Mittelsitze bei der Business in Europa kommt so eine Business natürlich noch besser rüber.

Bei dem ganzen Zirkus kann man sich die Dauer des Boardings vorstellen. Ich habe es derweil auf zwei Gläser Sekt gebracht. Ewigkeiten später ging es schließlich mit weit über einer Stunde Verspätung auf nach Bishkek. In der Gegend merkt man, da ist das Fliegen noch ein Abenteuer.

Für die Flugzeit von 50 Minuten war das Anschnallzeichen an. Kein Catering, keine Getränke und kein Service. Wenn man hier aufgrund geringer Distanz keine Service anbieten kann, würde ich ihnen einen Snack-Korb vor Abflug für die Business als Idee vorschlagen. Gerade wenn so kurze Hüpfer durch Verspätungen zu Weltreisen werden und man keine Lounge anbieten möchte, sollte man sich vielleicht schon was überlegen.

In Bishkek gab es netterweise eine Fluggastbrücke. Beim Gepäck hat man mich aber ausgebremst. Meine Habe hatte zwar so einen Priority Sticker, aber war die letzte am Band. Wie schon erwähnt durfte ich mich des Weiteren auch über einen durchnässten Koffer freuen.

Bei Air Astana gibt es immer wieder so einen Hype und die Airline wird gefeiert. Man hört ständig, es sei das die einzige echte internationale Airline in der Region. Der Flug hat mit Sitzplatzreservierung irgendwas 250 Euro gekostet. Im Endeffekt hat man bei dem doch erheblichen Aufpreis für die Business genau zwei Gläser Sekt und einen Recliner beim Flug erhalten. Sonst war da eigentlich kein Unterschied mit Fast Track, Lounge, Priority Boarding und einer bevorzugten Gepäckabfertigung – wie wir das eigentlich kennen – zu erahnen. Leider hat Air Astana bei diesem Flug richtig ausgelassen und nicht abgeliefert. Wahrscheinlich muss man sich auf dieser Strecke mangels anderer Anbieter nicht wirklich bemühen und das haben sie auch nicht.

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