Meine Meinung zum Ion Adventure Hotel in Nesjavellir …

Nach wunderschönen Tagen der Einsamkeit im Siglo Hotel (Review) in Nordisland ging es für mich für Sightseeing in den Golden Circle. Den Golden Circle kennt ihr wahrscheinlich wegen der Hauptsehenswürdigkeiten bei einer Reise nach Island. Auf einer Art ringförmigen Tour kommt man in den Thingvellir National Park, zum Geysir und zum großen Gulfoss Wasserfall. Viele machen diese Runde als Tagesausflug von Reykjavik aus. Meine Herberge habe ich mit dem Ion Adventure Hotel genau in der Mitte des Golden Circle bezogen.
Auf Google Maps könnte man ein wenig von der Nähe des Ion Adventure Hotel zu Reykjavik getäuscht werden. Vor dem Thingvellir National Park muss man einmal abbiegen und an einem großen Inlandsee bis zum Ion Adventure Hotel fahren. Das Hotel liegt sehr einsam gleich neben einem der großen geothermalen Kraftwerke Islands. Prinzipiell werden die Straßen dorthin im Winter geräumt, es kann aber schon mal auch passieren, dass das Hotel eingeschneit wird und nicht mehr erreichbar ist. Bei meiner Fahrt zu diesem Haus der Marriott Kette war die Straße gerade noch mit Allrad und Spikes-Bereifung passierbar. Wer es macht sollte unbedingt auf eine gute Winterausrüstung, Allrad und Spikes beim Mietwagen achten!
Das Ion Adventure Hotel wird bei Marriott Bonvoy gerne als Werbesujet verwendet. 350 Euro sind für ein Hotel in Island im Winter eigentlich kein wirklich hoher Preis. Leider ist bei den Design Hotels das Frühstück kein Statusbenefit und war bei diesem Hotel auch nicht bei der Reservierung buchbar. Leider waren auch keine Informationen auf der Homepage dazu auffindbar und scheinbar verkaufen sie das Frühstück immer im Hotel mit Aufpreis.
Gleich der erste Eindruck des ganzen Areals war höchst surreal. Das Hotel war mal Arbeiterunterkunft bei der Errichtung des sehr großen geothermalen Kraftwerks Nesjavallavirkjun. In mehren Etappen wurde das Hotel erweitert. Letzte Renovierung hat einen neuen Zimmertrakt gebracht. Irgendwie habe ich mich mit dem sehr futuristischen Hotel und dem Kraftwerk in der eisigen Winterlandschaft wie in einem Science Fiction Film gefühlt.




Der Check-in war super freundlich. So gleich eine Pulle Sekt unter der Theke an der Rezeption ist nicht so ganz mein Fall. Ich kann aber schon verstehen, dass Reisende nach so einer Anfahrt in das Hotels sich mal gleich ein Gläschen geben wollen. Sehr bemüht hat es ein Upgrade in eine der Junior Suiten im neuen Hoteltrakt gegeben.
Diese neuen Junior Suiten sind eigentlich größere Zimmer mit einer Terrasse. Das Zimmer war super sauber, in einem hervorragenden Zustand und auf die Details hat man sehr geachtet. Über eine kostenlose Minibar mit ein paar Getränken habe ich mich gerade aufgrund der entlegenen Lage des Hotels sehr gefreut. Das moderne „skandinavische“ Design hat mir richtig gut gefallen und ich fand dieses Zimmer wirklich äußerst angenehm. Ein Willkommensgeschenk hat es nicht ins Zimmer geschafft. Es kann aber sein, dass man das Glas Sekt beim Check-in als Willkommensgeschenk gemeint hat.
Andere Zimmer und Suiten sind in den älteren Gebäudeteilen und hätten eine Aussicht. Hier hat man aber einen brandneuen Gebäudetrakt, aber eben ohne Aussicht. Vom Gefühl her haben sie die Marriott Bonvoy Statuskunden alle im neuen Gebäudeteil untergebracht und den Reisegruppen eher die älteren kleineren Zimmer vorne raus gegeben.








Das Ion Adventure Hotel hat ein paar sehr außergewöhnliche Features. Das Hotel wirkt ja ein wenig wie ein Raumschiff, das hier auf einem Eisplaneten gelandet ist. Auf Stelzen schiebt es sich regelrecht vom Abhang weg. Vorne raus ist über zwei Etagen eine sehr coole Hotelbar untergebracht. Unter dem Hotel gibt es einen endgeilen geothermalen Outdoor-Pool und eine Outdoor-Sauna.
Die Lage am Thingvellir National Park ist super spannend. Die Tagestouristen fahren in der Regel nur einmal schnell durch den Nationalpark durch. Wohnt man aber im Ion Adventure Hotel lässt sich diese Region viel besser entdecken.
Wie schon erwähnt befindet sich neben dem Hotel ein großes geothermales Kraftwerk. In ganz Island riecht es mitunter wie wenn sich die Hölle auftun würde. Hier in dieser Ecke bringen die Quellen Schwefelwasser an die Oberfläche. Man muss mit einem Geruch wie in unseren Kurstädten rechnen.






Wer das Hotel im Winter macht, sollte unbedingt auf eine gute Winterausrüstung des Fahrzeugs achten. Das Hotel wird mitunter wirklich eingeschneit. Sollte das passieren, ist auch das Angebot beim Frühstück eingeschränkt. In der Gegend gibt es absolut keine Restaurants oder Geschäfte. Entweder ihr vertraut auf das Hotelrestaurant, oder ihr deckt euch schon vorher mit Proviant ein und reist damit an. Ich habe auf das Frühstück verzichtet. Das hat jetzt nicht so einen extrem tollen Eindruck gemacht. Mir reicht aber morgens ein Kaffee aus der Kapselmaschine und ein kleiner Snack.
Über das Ion Adventure Hotel gibt es bei TripAdvisor extrem unterschiedliche Meinungen. Ich habe mir deswegen im Vorhinein auch einigermaßen Sorgen über den Stay gemacht. Hier wurde ich aber sehr positiv überrascht. Die Renovierung ist gelungen. Recognition mit Upgrade in eine Junior Suite im neuen Gebäudeteil war super. Die Junior Suite war nicht riesig, aber hat sehr gefallen. Mein persönliches Highlight war sicher der Außenpool mit Wasser aus der heißen Quelle.
Sehr positiv habe ich auch die Wetterwarnungen des Hotels gefunden. Man hat sehr vorbildlich per E-Mail die anreisenden Gäste über den kommenden schweren Sturm und vorher den starken Schneefall informiert.
Für ein bis zwei Nächte würde ich das Ion Adventure Hotel sofort wieder machen. Den Golden Circle kann man von hier ausgehend super machen. Bei längeren Reisen würde ich aber schon empfehlen tiefer in das wilde Island vorzudringen.