Nicht unbeschwert in einem eigentlich wunderschönen Hotel …

Das stark von Frankreich geprägte Luang Prabang ist das touristische Hauptziel von Laos. Ihr kennt wahrscheinlich diese Filmaufnahmen von den „bettelnden“ buddhistischen Mönchen. Das wird immer in in der Altstadt von Luang Prabang gefilmt. Eine Zeit haben die Backpacker Luang Prabang beherrscht, aber es hat sich mit dem Einfluss von China auch ein luxuriöserer Tourismus ausgebildet. Man findet doch eine Reihe internationaler Hotels und das geht bis zu einem sündteuren Aman rauf. Meinen Stay habe ich auf Sofitel und das exzellente Rosewood aufgeteilt.
Das Sofitel der Accor Kette rangiert eigentlich immer um die 350 Euro herum. Das ist für ein Sofitel in Asien ganz schön teuer. Dieses Sofitel ist aber mit nur 23 Suite relativ unique. Ich konnte von einem der Accor Sale Promos profitieren und habe mir eine der Suiten um 220 Euro pro Nacht gesichert.
Sehr höflich hat man mich beim Flughafen abgeholt und zum Sofitel in die Stadt gebracht. Gerade die Location spricht absolut für dieses Haus. Man wohnt am Rand der Altstadt und hat aber Ruhe. Gleichzeitig kann man in einem Spaziergang das historische Zentrum erreichen. Den Stadtkern fußläufig daneben zu haben spricht absolut für das Sofitel.
Check-in war super freundlich. Extrem höfliche Mitarbeiter haben versucht jedem Gast individuell zu begegnen. Meine Suite war noch nicht fertig und so habe ich ein wenig Zeit am Pool verbracht. Das Problem sind ein wenig ihre Zeitangaben. Fünf Minuten können eine Stunde sein und zwei Stunden sind mitunter ein halber Tag. Mir ist das schon klar, dass das in einigen Regionen der Welt so ist, aber bei internationalen Hotels ist das doch eher ungewöhnlich. Leider war das kein Einzelfall, sondern Zeitangaben waren eher nur so Richtungsangaben.
Absolut bezaubernd habe ich gleich die Anlage gefunden. Eigentlich ist Luang Prabang gar nicht so geschäftig, aber das Sofitel im ehemaligen Staatsgefängnis ist nochmals eine Oase der Ruhe. Die Einfriedung des Hotels sind also die Gefängnismauern mit Wachtürmen. Drinnen sind die Suiten um einen sehr großen Hof mit dem Garten, Restaurant und Pool angeordnet. Diese Anlage des Hotels mit Pool und dem Restaurantzelt ist ihnen absolut gelungen. Das ist also echt schön da drinnen. Wer jetzt so auf klimatisierte Hotels steht, der wird da ein wenig enttäuscht werden. Bis auf die Suiten und den Fitnessraum ist alles outdoor. Auch das Hotelrestaurant gibt es nur im Freien.
Irgendwann einmal war meine Suite fertig. Ohne Status und nur bei Buchung einer Standardsuite habe ich nicht mit irgendeinem Upgrade gerechnet. Wenn man aber ein Hotel nur mit Suiten betreibt, dann muss man natürlich dem Anspruch einer Suite gerecht werden.
An sich sind alle Suiten ein großer Raum mit Bett und Couchecke. Gleich beim Eingang befindet sich die Toilette und das Handwaschbecken. Dusche und Badewanne sind aber im Garten outdoor und gibt es nicht indoor. Da bin ich irgendwie drüber gestolpert und mit sowas habe ich nicht gerechnet. Ich kenne das eigentlich nur in doppelter Ausführung. Manche Leute mögen eine Outdoor-Dusche, aber ich bin da nicht so der Fan. Hier war es eben nur draußen. Prinzipiell hätte man das Badezimmer in der Holzveranda verschließen können, aber in dieser Suite war der Sichtschutz defekt. Letztlich wäre das eben trotzdem ein Teil ein Outdoor-Badezimmer. Ich bin mit tropischen Fieberkrankheiten sehr heikel und so eine Dusche draußen hat mich ein wenig aus meiner Wohlfühlzone gebracht.
Die Suite hatte zwei weitere Probleme. Auf den ersten Blick war sie sauber, aber wenn man ein nasses Handtuch genommen hat, konnte man Staub und Schmutz wischen. Es hat da wirklich so Stellen mit einem eingetrockneten Dreck gegeben. Wenn man in Laos über 300 Euro pro Nacht in die Hand nimmt, dann müsste das passen. Weiters sind ihre Klimaanlagen ein Thema. In einigen Suiten gibt es mehrere Klimaanlagen. Teilweise sind die defekt. Da läuft dann in einer Suite nur mehr eine Aircondition und tut sich schwer.
Es gab also für mich einen Zimmerwechsel. Ich bin in die Stadt und am Abend gab es eine neue Suite die man schlußendlich ordentlich geputzt hat. Da war wiederum das Problem ihre Schallisolierung. Die Suite war gleich neben der Spülküche und man hat – ohne Übertreibung – jedes Teller beim Waschen gehört. Beim Frühstück am nächsten Morgen war das wirklich unangenehm. Ohne Ohrstöpsel hätte man ständig Geräusche aus der Küche vernommen.
Also neuer Wechsel der Suite. Diese letzte Suite war schlußendlich in Ordnung. Die hätte sogar einen Pool im Garten gehabt. Ich habe auch mit dem Manager über die Situation ihrer Zimmer gesprochen. Sie stehen vor der Renovierung der Zimmer und das hat man wirklich bereits deutlich gemerkt. Die Suiten können mit der wunderschönen Anlage einfach nicht mehr mit und sind eigentlich durch. Ganz verstehe ich die Situation nicht. Gerade bei einem Hotel mit so abgetrennten Bereichen könnte man Renovierungen ohne den Betrieb zu stören durchführen.






Ganz grandios fand ich die Anlage. Der Pool ist wunderschön und hier kommt richtig so koloniales Feeling auf. Wegen dem Kolonialthema der Stadt fährt man ja nach Luang Prabang. Der Garten mit den Suiten ist so eine richtig schöne Luxusoase.
Bei der Hardware ist man mit 23 Suiten ein wenig eingeschränkt. Man hat einen Fitnessraum und einen Spa für Massagen. Es gibt ein offenes Hotelrestaurant in einem Zelt.
Service war oft sehr höflich und ausgezeichnet. Dann wiederum war es nicht bösartig aber ein wenig unbedarft seltsam. Es war also nicht so durchgängig auf einem Level. Gerade wenn irgendwas nicht funktioniert hat und man sie aufmerksam gemacht hat, sind sie ein wenig ins Strudeln gekommen.












Das Hotelrestaurant fand ich während des Tages eigentlich ganz gut. Beim Frühstück haben sie aber nicht so ganz ihre Stärken gezeigt. Es gab ein kleines Buffet und ein paar Gerichte konnte man bestellen. Für Asien in der Preisklasse war es irgendwie nicht so ganz auf der Höhe. Das mitunter abgegraste Buffet würde ich in ein Frühstück komplett in Bedienung umwandeln. Bei 23 Suiten ist ein Buffet ein wenig seltsam. Beim Frühstück ginge in Asien in dieser Preisklasse definitiv mehr.





Ihre Suiten müssten sie renovieren. Die Klimaanlagen gehören getauscht, die Badezimmer sollten geschlossen werden und es braucht eine Lärmisolierung. Wenn das passiert ist, könnte ich mir das Sofitel schon wieder vorstellen. Sie waren ja sehr nett und freundlich, so habe ich ihnen diese ganzen Kleinigkeiten mit diesen Suiten durchgehen lassen. Eigentlich ist es aber ein Wahnsinn, dass man zwei Umzüge braucht, um ein adäquates Zimmer zu bekommen.
Für das Hotel spricht absolut die Lage in der Stadt und die wunderschöne historische Anlage. Das hat mich schon wieder ein wenig versöhnt. Ich bin dann raus ins endgeile Rosewood. Wenn man 200 Euro mehr rauflegt bekommt man halt ein echtes high-end Luxushotel.
Ich frag mich immer wieder bei so Hotels im Süd-Ost-Asiatischen Bereich, wie hoch die Marge ist.
300-400 Euro verlangen, mit einem mickrigen Stundenlohn betreiben, Reparaturen oder Renovierung kosten auch nicht die Weltl (verglichen mit westlichen Ländern), aber dann nichts von den hohen Preisen in das Hotel investieren ist schon dreist.