Crazy Manufactured Spending

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Ein Phänomen von Manufactured Spending: Man schiebt Geld im Kreis und generiert dafür Meilen über die Kreditkarte. Aber es geht noch ein wenig verrückter …

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Beim klassischen Manufactured Spending versucht man Geld irgendwie im Kreislauf zu halten und damit kostenlos oder  um einen geringen Betrag Meilen dafür zu kassieren. Für jede Ausgabe mit einer Kreditkarte erhält man ja Meilen bzw. Punkte. Der Klassiker war sicher der Kauf von Münzen bei der US Notenbank. Man konnte Münzen per Kreditkarte bestellen. Ein Gesetz hat jedes Unternehmen in den USA zur Annahme der Münzen verpflichtet. In sehr coolen Geschichten haben findige Leute das Geld gleich direkt zu ihrer Bank bestellt und dort Palettenweise Münzen auf ihr Konto eingezahlt und damit wieder Münzen gekauft. Diese Zeiten sind leider schon vorbei.

Derzeit kann man Gutscheine oder Produkte kaufen und wieder verkaufen. Oder aber man kauft mit Kreditkarten Geld auf Prepaid Konten und überweist sich das wieder zurück. Vor einigen Tagen habe ich darüber geschrieben: EMERALD + Airberlin PLATINUM + 100000 Meilen: 1000 Euro

Durch einen Kommentar wurde ich jetzt auf eine echt crazy Manufactured Spending Geschichte von Sam Feuerstein aufmerksam: MEILENMILLIONÄR WERDEN: MIT EINEM TAG ARBEIT + PASSIVEM MEILENEINKOMMEN ZUM VIELFLIEGERSTATUS

Aus einer dunklen Zeit der europäischen Geschichte und dem Beginn der modernen Massenmedien entstammt der böse Satz: “Wenn man eine große Lüge erzählt und sie oft genug wiederholt, dann werden sie die Leute am Ende glauben.” In der jetzigen Konsumgesellschaft ist das Wirklichkeit geworden. Man muss Dinge nur oft genug anbieten und bewerben, irgendwer wird sie schon kaufen. Das macht sich Sam zunutze.

Er möchte klassischen Umsatz mit der Airberlin Kreditkarte und mit 100 000 Meilen den Platinum Status bzw. Emerald. Er kauft jetzt jedoch kein Geld und überweist es sich zurück, sondern verkauft ein sehr einfaches Produkt. Er hat ein günstiges Ebook ohne viel Aufwand geschrieben und bietet dies an. Mit Facebook bewirbt er den Verkauf, verkauft es wirklich und nimmt wirklich Geld ein. Den Erlös des Verkaufs steckt er wieder in Werbung und verkauft wieder usw.

Vom klassischen Manufactured Spending unterscheidet es sich aber. Hier wird zwar Geld im Kreislauf gehalten, aber immer auch von jedem Käufer des Ebooks einige Euro abgenommen. Das Produkt ist das aber nicht wirklich wert, sagt er selbst.

Wirklich unterhaltend und eine interessante Geschichte, aber es ordnet sich ein in die vielen online Verkäufe von Wahrsagerei oder Wett Tipps. Was ich davon halten soll, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Es bleibt aber gute Unterhaltung.

https://www.youtube.com/watch?v=2cNjud1Yax4

Kommentare 6
    1. Das mit der Einkommenssteuer habe ich mir auch gedacht, dem Finanzamt wird es relativ egal sein, ob er es gleich wieder in Facebook investiert.

  1. Seine Seite ist jetzt aber nicht so der Kracher.
    Die Bilder aus den Lounges habe ich auf seinem IG wohl glatt übersehen und wie er über die 1. Klasse bei DB schreibt – so hat man sich die in den 80’ern wohl vorgestellt. Mumpitz!

    1. Wahrscheinlich war es nur eine nette Idee. Ich denke aber es wird schon Leute geben, die diese Dinge auch kaufen. Das ist das Interessante. Auch ich bekomme ständig solche Werbung für solche Produkte angezeigt. Das würde man nicht tun, wenn da nicht irgendwer auch zugreifen würde.

  2. Guten Morgen und vielen Dank für die Erwähnung :)

    zunächst einmal müssen wir ein paar Unterscheidungen treffen.

    Funktioniert es, Werbung so zu steuern, dass man mit dem Erlös seine Kosten deckt oder sogar Gewinn macht? Ja. (Sonst würde es niemand machen, wie bereits angemerkt wurde)

    Ist es den Aufwand wert, nur um ein Upgrade zu erhalten? M.E.n. Nein.

    Ich mache es trotzdem. Allerdings nicht ausschließlich um damit einen Status zu erreichen. Auch wenn ich für viele Spielereien offen bin, die nur dazu dienen zu sehen was möglich ist :D Aber wirklich sinnig ist der “Kreislauf” wenn man daraus weitere Benefits zieht und das ganze als Werbebudget deklarieren kann. Ursprünglich bin ich auf die Rechnung gekommen, weil ich meine Reichweite skalieren wollte ohne, dass ich dabei hohe Kosten habe. Ich wollte ein Perpetuummobile schaffen, eine Kampagne, die sich selbst finanziert.

    Zum Beispiel wie folgt:

    Ich setze eine Facebookkampagne auf um Abonennten in meinen Newsletter zu bekommen und investiere 1.000 Euro in Facebook. Für 1.000 Euro bekomme ich (je nach Zielgruppe, Sexiness meiner Anzeige etc.) z.B. 200.000 Impressionen. 8% klicken auf meine Anzeige und widerrum 30% tragen sich in den Newsletter ein. Das macht 4.800 gesammelte E-Mail Adressen. Bezahlt habe ich im Schnitt 21ct. pro Mailadresse. Im nächsten Schritt bekommt der neu gewonnene Nutzer ein Angebot: “Hey, wenn du schon mal hier bist, kannst du zum Sonderpreis mein neues Ebook für nur 2,99 Euro. kaufen” – abgewickelt wird dann z.B. über Amazon. Die zahlen auf ein 2,99 Euro Ebook ca. 1,70 Euro. Tantieme.

    Wenn von meinen neu gewonnenen Interessenten jetzt nur 10% auf dieses Angebot eingehen, verdiene ich an 4.800 Interessenten noch einmal 816 Euro.

    Die Emailadressen haben mich so – rechnerisch – nicht 1000 sondern nur noch 184 Euro gekostet. Weniger als 2ct. pro Mailadresse! Was ein traumhafter Preis ist, weil man an ihnen ja später noch verdient.

    Je nachdem wie cool das Produkt ist, liegt der Gewinn niedriger oder höher.

    Apropos: das Problem mit den Steuern hat man nicht, wenn man die Einnahmen und Ausgaben über ein Gewerbe abwickelt. Da bleibt – je nach Anbieter – nur noch die Umsatzsteuer abzuführen, das fällt allerdings bei Amazon auch weg, da die bereits Umsatzsteuer abführen, bevor sie die Tantieme auszahlen.

    Ich wiederhole also noch einmal: Funktioniert es? Ja.
    Ist es den Aufwand wert, NUR um ein Upgrade zu bekommen? Sicher nicht.

    Aber wenn man sowieso mit Facebookads jongliert um seine Produkte, Newsletter, digitale Reichweite oder sein Geschäft zu pushen kann man hier zusätzlich noch mal sehr viele Meilen abgreifen. Vor allem, wenn man die Anzeigen so steuern kann, dass der Verlust möglichst gering ist. Je nach Sexyness wird das nicht möglich sein. Wenn ich Versicherungen verticke und ein Ebook über “worauf muss ich achten, wenn ich eine Hundehaftpflichtversicherung abschließe” verkaufen möchte, werde ich niemals auf so einen guten Kurs kommen :-) Wenn man etwas verkauft, was für die Zielgruppe affiner ist, kann man größer skalieren und schneller wachsen ohne viel Eigenkapital mitzubringen. Ziel darf es nich sein, sein Kapital für so etwas zu verpulvern! Man steckt das Geld nur in den Kreislauf, mit dem Ziel es +/- wieder rausziehen zu können und erneut reinzustecken.

    Ich suche übrigens noch nach einer Kreditkarte, mit der sich das mehr lohnt, als mit der AB Karte? Ideen?

    Liebe Grüße
    Sam

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