Ein Abend in der verrückten Park Hyatt Tokyo LOBBY

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Die Lobby im Park Hyatt Tokyo ist wie eine Theaterbühne. Ja, was man geboten hat, war eine gute Aufführung …

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Das Park Hyatt Tokyo – vor allem die Lobby – war die Kulisse und eigentlich auch Darsteller des sehr skurrilen Films “Lost in Translation”. Er spielt weitgehend im Park Hyatt und das, weil es eine absolut irre Kulisse und Umgebung bietet.

Ich hatte Zeit. Die Diamond Happy Hour (kostenlose Getränke für Diamond Gäste) war eher ein Reinfall. Einen Wein im Stahltank gereift mit einem Flaschenpreis von einigen Euro muss ich jetzt nicht haben. In der New York Bar gab es eine anstrengende Jazz Session. Das Park Hyatt thront ja in einem Hochhaus über Shinjuku umgeben von weiteren Büro Hochhaustürmen. Ein Spaziergang wäre eine wenig reizvolle Alternative gewesen. Also habe ich mich in die Lobby gesetzt. Ich beobachte gerne Menschen und ihr Verhalten.

Vielleicht muss man die Lobby des Park Hyatt ein wenig erklären. Man kommt beim Hotel an. Dort beim Eingang befindet sich eine erste Lobby. Das Park Hyatt selbst ist in den drei Spitzen eines Hochhauses. Mit dem Lift fährt man in die erste Spitze. Dort gibt es eine erste große Bar. Von dieser Bar geht es weiter durch einen langen Gang bis in die dritte Spitze. Dabei kommt man am französischen Restaurant des Hotels vorbei. Bei der Bibliothek muss man ein Kurve gehen. Die nächsten Lifte gehen in die New York Bar in der dritten Spitze. Und gleich danach kommt die Rezeption mit den Liften zu den Zimmern. Genau beim französischen Restaurant habe ich mein Quartier bezogen. Da hat man den ganz langen Gang voll im Blick.

Die Dame von der Diamond Happy Hour

Wenn es irgendwo kostenlosen Alkohol gibt, dann können manche Menschen nicht genug bekommen. Die Dame ist ständig zwischen Zimmer und der Bar beim Eingang hin und hergegangen, eher geschwankt. Diese 100 Meter waren für sie echt schwierig. Links und rechts sind einfach Wände und es ist gar nicht so einfach denen auszuweichen. Sie hat auch alle Türen der Lobby ausprobiert, ob sie versperrt sind und wo sie hingehen. Bis zu den Liften und wieder zurück hat es schon gedauert. Irgendwie hat es mich an 04:00 bei einem Zeltfest erinnert. Eine menschenleere Lobby und eine einsame Dame sucht den Weg.

Der Dieb

In Japan gibt es wenig Diebstahl. Das macht die Menschen unvorsichtig. Ein Herr mit Rucksack ist den ganzen Abend durch die Lobby gegeistert. Er hat alle herumstehenden Gegenstände kontrolliert, ob sie befestigt sind. Natürlich hat er irgendwann die Bibliothek beim Eingang zur Rezeption entdeckt. Nicht alle Bücher sind verschlossen und während des ganzen Abends wurde der Rucksack immer voller und voller. Die großen Bildbände haben ihm gefallen. Ja, ich muss zugeben, die sind wunderschön. Wie er die großen Exemplare in den Rucksack gebracht hat, bin ich noch immer verwundert.

Das Supermodel

100 Meter kann man auch mit Stil zurücklegen. Natürlich mit wunderschönen Einkaufstaschen und einer tollen Handtasche bewaffnet. Pretty Woman 2016.

Die Touristen

In Luxushotels gibt es echt schlecht angezogene Menschen, nämlich die Leute, die dort wirklich wohnen. Ich nehme mich da selbst nicht aus. Man kann sich nicht ständig durchstylen. Es ist eben das Hotel, mahn wohnt dort und man geht eigentlich nicht aus. Das Park Hyatt zieht magisch “Lost in Translation” Touristen an. Die möchten sich etwas gönnen und suchen die New York Bar. Die schlecht angezogenen Hotelgäste kennen den Weg und möchten schnell durch die Lobby. Die Hoteltouristen suchen verzweifelt den Weg in die Bar. Der Hotelgast weiß, dass er sich für einen Bar Besuch umziehen müsste. Sie versuchen aber mit kurzen Hosen in die New York Bar zu kommen. Das funktioniert einfach nicht. Da ist die New York Bar wie der Petersdom. Mit Shorts kommst du da nicht rein. Sehr geknickt mussten da einige Touristen wieder unverrichteter Dinge nach Hause gehen.

Die chinesischen Gäste

Wenn wir schon von Kleidung sprechen, dann muss ich den chinesischen Gästen meine Hochachtung aussprechen. Sie haben absolut keine Hemmungen vollkommen schlecht gekleidet in ein Luxushotel einzureiten. Sie sind so cool. Geld spielt keine Rolle, trotzdem haben sie die Taschen voller Nudelsnacks.

Das einsame Paar im Restaurant

Das riesige französische Restaurant hatte keine Gäste. Ein einsames Paar an einem Tisch am Fenster hat die Stellung gehalten. Geisterstimmung im Park Hyatt Tokyo. Ein Lokal mit so vielen Sitzplätzen und nur zwei Personen.

Ein Check-in

Ich bin schon einige Stunden dort gesessen und es gab nur einen Check-in. Man wird von der Lobby bis zur Rezeption von einem Mitarbeiter eskortiert. Prinzipiell finde ich das sehr nett. Hat schon was. Wie bei meinem Check-in hat man auch diesem Gast mehrfach auf den neuen Busfahrplan hingewiesen. Der Bus würde häufiger fahren. Nach der fünften Erklärung war es mir auch schon wie dem Herrn langweilig die immergleiche Geschichte zu hören. Der Bus nach Shinjuku Station fährt eben öfter. Welche große Innovation hat man sich da einfallen lassen.

Die Angeber

Die Bars ziehen schon gewisse Angeber an. Die schauen auf die anderen Gäste herab. Dann irgendwann kommt der Zeitpunkt der Wahrheit und sie müssen die Heimreise antreten. Leider eben in ein anderes Hotel. Aber auch den Gang in ein anderes Hotel kann man noch herablassend gestalten und die eigentlichen Gäste des Hotels mustern oder schlecht machen.

Das Park Hyatt gefällt mir wirklich gut (Review). Was sich in der Lobby abspielt ist vollkommen surreal. So eigenartiges und seltsames Verhalten sieht man sonst sehr selten. Diese Lobby und dieser lange Gang dürften irgendwie auf die Menschen wirken.

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Kommentare 4
  1. Eine schöne Studie!

    Chinesen sind echt der Hammer: In HK schieben sie stets die großen Koffer neben sich her (für Einkäufe in den Luxus-Boutiquen?) und tragen ihre Rucksäcke auf dem Bauch. Die können’s.
    Kurze Hosen gehören an den Strand oder auf ein Spielfeld.

    1. Ich bewundere ihre Härte. Prinzipiell haben sie ja Recht. Es ist ein Hotel und kein Nachtclub mit Kleidungskontrolle. Wer zahlt, darf anhaben was er möchte und kann sein wie er will.

    2. Man darf auch eines nicht vergessen. Die Chinesen haben dem kontinentalen Frühstück den Todesstoß versetzt und uns warme Gerichte am Morgen in den Hotels gebracht. Dafür sind sie meine Helden.

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