Ostrog ist das Lourdes der Serbisch Orthodoxen Kirche. Oben auf 900 Meter verehrt man die Reliquie des heiligen Vasilije Ostroski. Er hat den Beinamen der „Wundertäter“ und darauf vertrauen viele Pilger …
Im 17. Jh. lebte im Kloster Ostrog der wundertätige Vasilije Ostroski. Man nennt ihn auch der „Wundertäter“. Er soll sieben Jahre begraben gewesen sein, dann hat man seinen Leichnam wieder gehoben und er war unverwest. Seither ist er ein Heiliger der Serbisch Orthodoxen Kirche und erfreut sich sehr reger Verehrung. In der Serbisch Orthodoxen Kirche ist er für das Heilen von Krankheiten zuständig.
Das Kloster Ostrog hat eine spektakuläre Lage. Schon bei der Anfahrt merkt man das. Es geht über echt sehr schmale Serpentinen rauf auf einen der vielen montenegrinischen schwarzen Berge. Es ist das so eine Straße, wo man bei einem Fahrfehler nicht ausweichen sollte. Da muss man dann eben einen Unfall in Kauf nehmen, aber in den Abhang runterfahren wäre noch problematischer. Da braucht es schon Nerven. Die Straße ist ungesichert und es gibt doch viel Verkehr. Ein Japaner hatte kein starkes Nervengerüst und ist in die Schlucht ausgewichen. Mit mehr Glück als Verstand hat ein Baum den Absturz des Autos über hunderte Meter abgehalten. Auf so einer Straße kann man leider einfach nicht ausweichen und muss einen Blechschaden riskieren. Noch immer besser als eine Fahrt in den Abgrund.
Man kommt dann zum ersten Kloster Ostrog. Das liegt versetzt unter dem eigentlichen Kloster und ist eine erste Anlaufstelle für Pilger. Eine weitere Auffahrt ist möglich. Oben gibt es auch einen Parkplatz.
Die schwierige Anreise belohnt dann die Frömmigkeit an diesem Ort. Viele haben nicht den bequemen Weg mit dem Auto gewählt, sondern sind Barfuß vom Tal zum Kloster rauf gelaufen. Man verbringt dort oben sogar eine Nacht. Als Spende wird in Körben ständig neue Kleidung abgesammelt. Vor dem Kloster ist ein riesiges Matratzenlager wo die Pilger kampieren.
Ziel der Pilger ist gar nicht so sehr das wunderschöne sich an den Felsen anschmiegende Kloster Ostrog, sondern Vasilije Ostroski. Dieser Heilige der Serben scheint zuständig für Krankheiten. Sein Leichnam wird in einem offenen Sarg ausgestellt und ist der Kern des Klosters.
Viele der kranken Menschen hatten mein Mitgefühl. Aber trotz des vielen Leids, herrscht eine nette Stimmung. Es wird dort nicht dem Tod und der Krankheit gehuldigt, sondern dem Leben.
Ein wenig Knigge für Orthodoxe Kirchen, Klöster und Heiligtümer: Wer ein orthodoxes Heiligtum z. B. das Höhlenkloster Pechersk Lavra in Kiev besuchen möchte, muss sich anpassen. Für Männer keine Shorts. Frauen ein Kopftuch, Schultern bedecken und keine Hosen. Da geht es sehr konservativ zu und die Kleidung sollte nicht too-much sein. Hält man sich nicht dran, kommt man nicht rein. Da gibt es überall ältere Ladies, die die Kleidungsvorschriften peinlichst bewachen und die Damen haben auch „Türsteher“ in der Nähe.
An heiligen Orten der Orthodoxen Kirche werden gerne auch nicht-orthodoxe Leute rausgeworfen. In der Pechersk Lavra in Kiev sind sie rigoros und das habe ich mehrfach dort schon erlebt. Zu den Reliquien der Mönche kommt man als Tourist eher schwer. Mund halten und sich an die Gläubigen anpassen. Wenn man Deutsch spricht und dem Fotoapparat herumläuft, fliegt man definitiv raus. Und sie sind da echt nicht zimperlich. BTW: In Thailand muss man sich in den Tempeln auch an die Regeln halten.
Vielen Dank für den Bericht!
Ist sehenswert und auch von der Küste mit dem Mietwagen gut machbar.
Bin Jetzt zum ersten Mal dort gewesen aber wenn es Gottes Wille ist auch nicht das letzte Mal. Nur zum weiter empfehlen. Und eine Übernachtung im freien ich unbezahlbar.
Dankeschön für die schöne Zeit….