Die verrückteste Immigration ever

Decke, Im Haus, Boden, Menschen, Leer, Zug

Kathmandu Airport hat wahrscheinlich das absurdeste Verfahren für ein Visa on Arrival. Eigentlich war das sehr amüsant …

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Nepal hat ein Visa on Arrival Service. Wenn es so etwas gibt, dann nutze ich das. Dieses Visum bei Einreise haben sie aber absolut spassig konzipiert.

Man wird also in den Terminal zur Immigration entlassen. Zunächst einmal muss man eine Immigration Card ausfüllen. Die alleine reicht nicht, man muss sich online registrieren.

Dafür stehen so Terminals herum. Also mal eine halbe Stunde anstellen. Viele der Passagiere waren komplett überfordert. Die Software ist einfach absolut schlecht programmiert. Sie will Dinge wissen, die man nicht wissen kann. Man muss aber was einsetzen, sonst geht das Ding nicht weiter. Ich habe die ganze Zeit die eher versierteren User beobachtet. Wie ich dran war, habe das eigentlich schnell absolviert und mir meinen Barcode Zettel geholt.

Es waren da wirklich viele echt verzweifelt und ich habe dann noch sicher fünf Leuten geholfen die online Registration auszufüllen. Dann ging es zum Cashier um mein Visa on Arrival zu bezahlen.

In Indien hat man mir gesagt, dass man in Nepal auch indische Rupien nehmen würde. Leider hat man beim Cashier Desk für das Visa on Arrival die aber nicht genommen. Meine Kreditkarten haben leider auch nicht funktioniert. Dann hat man mich zum Bankomaten geschickt. 10 Karten haben nicht funktioniert. Eine Bankkarte hat mir zufällig Geld gegeben. Mit diesen nepalesischen Rupien ich wieder zum Cashier Desk und wollte das Visum bezahlen.

Leider nimmt der nepalesische Staat bei der Immigration die eigene Landeswährung nicht. WTF??? Da hat es aber einen Geldwechsler gegeben. Ich musste also dann bei der Money Exchange die nepalesischen Rupien in USD wechseln. Mit diesen USD bin ich wieder zum Cashier Desk und konnte dann das Visum begleichen.

Mit all meinen Zetteln durfte ich mich dann bei der eigentlichen Immigration anstellen. Die ganze Story hat locker über eine Stunde gedauert.

Ganz spannend waren die anderen Passagiere. Mehrere Leute nach Langstreckenflügen sind komplett entnervt ausgerastet. Da haben sich Paare in den unterschiedlichsten Sprachen gefetzt, das war ja unglaublich. Nach einem längeren Flug, kann diese Immigration echt anstrengend werden. Die meisten Leute waren mit der online Registration absolut überfordert und komplett hilflos.

Es hat keine Mitarbeiter mit Erklärungen gegeben. Man hat auch keine Beschreibung der Schritte irgendwo gefunden. Die Leute haben sich nur gegenseitig gefragt, was man tun muss und es hat dann auch irgendwie funktioniert.

Ist eine Einreise sehr kompliziert, dann wollen die Beamten normalerweise irgendwie geschmiert werden. Da hat aber keiner die Hand aufgehalten. Hat mich sehr gewundert.

Wenn so Dinge wie Geld abheben und das Ausfüllen nicht wirklich alles klappt, dann hat man in manchen Ländern sofort ein schlechtes Gefühl und sieht sich schon abgeschoben. Dort in Nepal war das alles irgendwie lustig. Für jede Sache hat es einen korrekten Weg gegeben, aber neben der Variante A auch noch B, C usw. Für alles gab es einen Ausweg.

Ich habe mich köstlich amüsiert, manche Reisende waren aber gröber genervt ;)

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Kommentare 26
  1. Vietnam ist da auch so ein Kandidat der sich alles in USD bezahlen laesst, sowas strahlt immer ein unglaubliches Vetrauen in die eigene Waehrung aus…

    INR zu USD wollten die dir am moneychanger nicht machen?

    1. Nein indische Rupien braucht man scheinbar eine eigene Lizenz. Ne, ging nicht.

      In Kathmandu war es dann auch nicht so leicht die restlichen indischen Rupien zu wechseln. Im Casino ging es. Ich wollte die aber nicht mehr mitnehmen. Bei der Inflation kann ich mir in einem Jahr nur mehr eine Packung Kaugummi damit kaufen ;)

    2. Mittlerweile ist das ja Geschichte, aber Vietnam war übel. Ich wollte kein Visa on arrival um Zeit zu sparen. Leider hatte die Botschaft einen Buchstaben falsch eingetragen, adios Anschlussflug, willkommen Taxi….

    3. Das habe ich mal in Sri Lanka mit 10 Euro gelöst. Der Beamte – sogar der Offizier vom Dienst – wollte zwar mehr, aber ich hatte nicht mehr eingesteckt. Er hat auch gleich nach der Zuwendung gefragt.

  2. Danke für die amüsante story. Kann mir das bildlich vorstellen, wie manche Leute da ins Schwitzen kommen.

    Wenn LM mein selbsgebasteltes ticket wirklich ausstellt ;-) werden deine Infos für mich echt wertvoll sein. Obwohl ich immer cash USD/EUR/CHF in vielen kleinen Noten dabei habe – egal wohin es geht.

    1. Ich hatte nicht einmal einen einzigen Euro bei mir. Irgendwo habe ich mein Notfallgeld bereits ausgegeben gehabt.

  3. 10 Karten haben nicht funktioniert?!?

    Darf ich fragen, worum es sich dann bei der 11. Karte handelte, damit ich mir diese unbedingt auch besorgen kann..?

    Viel Spaß in Nepal :-)

    1. Tatah die Maestro Karte der Volksbank. Interessanterweise hat der DKB und Raiffeisen Maestro verweigert.

    2. Krass!! Vlt. sollte einer mal ne JCB oder Discovery probieren :-)

      War das nur am ATM am airport ein Problem oder generell in Nepal schwierig?

    3. Das war nur am ATM am Airport. Und der ATM hat dem Geldwechsler gleich daneben gehört. Man hat also die nepalesischen Rupien gezogen, er hat sie in USD gewechselt und wieder in den ATM gefüllt. So was wie ein kleiner Geldkreislauf. Sehr aberwitzig.

    4. Wart. Die ATMs waren auch in Nepal seltsam. Manche Karten haben nicht funktioniert. Dafür haben fast alle Geschäfte alle Kreditkarten genommen.

  4. Klasse. Schon das Lesen ist köstlich. Und irgendwie tröstlich, dass auch ein Vollprofi solchen Hürden gegenübersteht.

    Etwas Ähnliches funktioniert auch an der Grenze zwischen Kasachstan und Usbekistan. Dort hat man die russischen Zollformulare übernommen. Glücklicherweise gibt es die neben den jeweiligen Landessprachen auch heute noch. Nix Englisch. Elektronisch ist zwar nichts auszufüllen, dafür steht man zwischen zwanzig Usbeken oder Kasachen samt deren Ziegen und weiteren 15 Koffern pro Person auf 5 Quadratmetern – begrenzt durch den kasachischen auf der einen und den usbekischen Zoll auf der anderen Seite an zwei Tischen mit 50 cm Durchmesser zum Ausfüllen der Formulare.
    Nun gut, wir konnten das Russische nur zu 30% lesen, der usbekische Zoll unsere deutschen Einträge zu 0% und alle waren damit zufrieden. :-)

    Jetzt bin ich wirklich gespannt auf die Bhaktapur-Bilder.

    1. Wenn es so chaotisch wird, finde ich es köstlich.

      Auf einem verlassenen Grenzübergang am Balkan in der Mitte der Nacht. Der Zöllner fangt auf einmal an mit mit Deutsch zu sprechen und erzählt mir von der Jugendmannschaft zwei Dörfer von meinem Wohnort weiter. Leider konnte ich da nicht wirklich mitreden. Meine Kenntnisse der österreichischen Fußballliga Jugend sind äußerst beschränkt. ;)

  5. Ja Ja, es ist wirklich amüsant was bei einer Reise so alles passieren kann:)
    Schweizer Franken würde ich nicht einmal im Traum mitnehmen.
    Auch ich reise mit ca. 100 $ cash und ziehe mein Geld in jedem Land vom ATM.
    10 Karten ,die der wahrscheinlich einzige Bankomat nicht angenommen hat, ist schon krass.
    Damals in Kathmandu hatte ich mit Points Breaks für 4 Nächte um je 5000 Punkte die Präsidenten Suite im Crowne Plaza gebucht:)
    Beim Check in wurde mir die Reservierung nicht honoriert , erst nach einem langen und schwierigen Gespräch mit IHG wurde mir die Suite gegeben, aber die Taxen musste ich trotzdem bezahlen, ca 80 Euro die Nacht.
    In Nepal gehen eeben die Uhren anders.

    1. Es soll wirklich noch Menschen geben, die werden in Schweizer Franken bezahlt und haben sie darum immer dabei ;-)

  6. Nepal welcomes you! Ich bin mit dem Auto nach Nepal eingereist. In Dehli Indien habe ich ein Auto gemietet und bin damit nicht nur in Indien, sondern auch in Nepal gefahren. Border Crossing funktioniert einwandfrei. In Nepal gibt es nur Mietwagen mit Chauffeur. Aber so war das ja möglich und die Einreise war die netteste die ich je erlebt habe! Ich habe Immigration Indien passiert und bin zur Immigration Nepal gefahren. Habe das Auto vor dem Gebäude parkiert, bin reingegangen und wurde gebeten, mich an den Tisch zu setzen. Der Officer kramte ein Formular hervor und die Frau verschwand. Er füllte das Formular aus, Pass mit Visum, das übliche. Nach 10 Minuten erschien wieder die Frau und brachte ein Tablett mit Tee und Cookies! So sass ich dann mit den zwei am Tisch und plauderte und bekam Tee und Guetzli! So einen netten Empfang hatte ich noch in keinem Land. Kürzlich in Zetnralamerika wurde mir bei jedem Border Crossing von korrupten Polizisten, Officers, Schlepper und Nepper versucht, Geld abzuzocken…. Auch vor zwei Jahren zwischen Vietnam und Kambodscha. Da sitzen „alte“ Kriegsoffiziere und sind korrupt bis hinter beide Ohren. Die Einreise über Land nach Nepal war das netteste!

    1. Geile Story. Ich kann dir nur beipflichten. Ich habe mich dort überhaupt nicht gefurchten. Es war super kompliziert, aber ich hatte nie den Eindruck, es würde nicht weitergehen. Es gab immer irgendwo einen Ausweg. Autofahren in Kathmandu würde ich persönlich nicht ;)

  7. Also, ich war auch erst vor 2 ca wochen dort, und war in weniger als 10min durch bei der immigration. Das computer terminal braucht man nur wenn man kein passfoto hat (oder sich, wie ich, eines ersparen will) und cash (USD) fuer VoA ist meistens die beste loesung.

    1. Wenn nicht mehrere internationale Flüge ankommen. Wenn man USD mit hat. Wenn die Computer funktionieren. Wenn genügend Mitarbeiter da sind. Dann 10 Minuten. Kann ich mir schon vorstellen. Nein, es war überhaupt keine negative Erfahrung. Es war unheimlich witzig. Vor allem war ich ja noch schnell. Manche waren da ja schon eine Stunde schon da und sind nicht weitergekommen und waren vollkommen überfordert.

  8. Meine aktuellen Erfahrungen (Januar 2018) dazu:
    Immigration hat keine 15 Minuten gedauert.
    Online den Visaantrag ausfüllen, da kann man ein eigenes Foto hochladen, erspart sich also das Passfoto. Mit dem ausgedruckten Zettel (hat einen barcode drauf) die Visagebühr bezahlen. ACHTUNG: Der barcode auf dem online ausgefüllten Antrag ist nur 15 Tage gültig, also erst kurz vor Einreise machen!
    Mit den Zetteln von dort zur Immigration, die ist neuerdings auch gut ausgeschildert, Dann Gepäck holen, die Aufkleber jedoch dran lassen. Das wird – mal mehr, mal weniger genau – mit den Trackingaufklebern die man beim check-in erhielt, abgeglichen.

    Alles in allem eine eher easy immigration, wenn man sich ein wenig darauf vorbereitet.

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