KLM hat mit einem Tweet eine riesige Diskussion losgetreten …
Gleich vorweg: Ich würde mir wünschen, dass Frauen bei gleicher Leistung und Fähigkeiten auch gleiche Möglichkeiten und gleiche Bezahlung hätten. Vor allem das Ausmerzen des unerklärbaren Rests wäre wirklich schön langsam Zeit und eine gerechte Sache.
Fragt mich nicht, warum man KLM gefragt hat. Man hat aber KLM gefragt, ob Frauen offen im Flugzeug stillen dürfen.
KLM hat eine traditionelle Antwort gegeben. Klar, könnte man stillen, sollte sich aber jemand gestört fühlen, dann möge man sich bedecken.
Breastfeeding is permitted at KLM flights. However, to ensure that all our passengers of all backgrounds feel comfortable on board, we may request a mother to cover herself while breastfeeding, should other passengers be offended by this.
— KLM (@KLM) July 16, 2019
Das hat dann zu einer heftigen Diskussion geführt. Andere Airlines sind eingestiegen, haben aber kürzlich interessanterweise ihre Tweets wieder gelöscht. Die waren gestern noch da. Es gibt noch eine Antwort von Singapore Airlines und von Ryanair (nein sie wollen kein Geld dafür).
Hi there, breastfeeding is permitted on board. For safety reasons, please ensure that the infant is secured with an infant seatbelt during take-off and landing.
— Singapore Airlines (@SingaporeAir) July 17, 2019
https://twitter.com/Ryanair/status/1151568996807905282
Dann hat es ganz kreative Antworten auch gegeben:
I think you had the solution all along.
📢 …Would all passengers travelling from a century earlier than this please request a complimentary eye mask so they block out the others. Ear plugs are available for a small fee… pic.twitter.com/thaPXvJrTE
— jimbub (@jimbub) July 17, 2019
https://twitter.com/mamafeminology/status/1151118249691668480
Got it! #breastfeeding #its2019 🤦🏼♀️ pic.twitter.com/lQ0aMrBTQ6
— Kate Parsons (@KatiePtweets) July 16, 2019
Hey @klm just a reminder not to try that BS here in Australia: our discrimination Law doesn't allow you to ask a mother to cover while #breastfeeding. pic.twitter.com/vnIw5z4SYy
— yvettedownunder (@yvettedownunder) July 17, 2019
https://twitter.com/ExtraordCoach/status/1151572450490142721
https://twitter.com/Mopsento/status/1151514772673900544
How very timely, just last week I was photographing a project for an art exhibition in October to showcase the pressures mothers are under regarding breast feeding and the invisibility that can be felt. I was stuck for a title but perhaps @KLM you can think of one… pic.twitter.com/NdsIVCa3RI
— Alex Baker (@AlexBakerImages) July 17, 2019
Vielleicht bin ich zu konservativ, aber ich persönlich kenne es nur so wie es KLM beschrieben hat. Gerade beim Fliegen hat man doch eine größere persönliche Nähe. Die überfordert viele Menschen. Da muss sich halt jeder ein wenig zurücknehmen. Ich denke das wollten sie ausdrücken. Ich kann mir nicht vorstellen, dass gerade KLM – die Airline der Niederlande – mit dem Background Niederlande hier chauvinistische Ideen verfolgt hat.
Was für eine Aufregung. Die Stellungnahme von KLM ist doch in Ordnung. Da steht doch letztlich nicht mehr drin als „respektiert bitte einander“.
In meiner Fotosammlung habe ich ein nettes Verbotsschild aus der Ringbahn (übrigens selbst für Eisenbahnfans nicht zu empfehlen) in Jangon; Küssen verboten! Als Europäer schmunzeln wir da. Wenn man sich als europäischer Gast dran hält, geht sicher die Welt nicht unter. Muss man doch nicht unbedingt den Grund hinterfragen.
PS: Tante Google findet alles:
https://irgendwasmitglobus.wordpress.com/2016/12/24/kuessen-verboten-streng-verboten/
Verstehe ich nicht, warum Männer, die keiner gefragt hat, Frauen vorschreiben wollen, was sie tun und lassen können
Wer sagt, dass der KLM Twitter Account von Männern geschrieben wird? Das Verhältnis Frauen / Männer bei Social Media Agents würde ich eher auf der Seite Frauen einschätzen.
Wie die vielen Tweeter hat du die Antwort wohl nicht verstanden. Rainer hat es ja gerade erklärt.
Und weniger drakonisch als das Verbot von Erdnüssen.
Ich kann es aber auch verstehen, dass man sich das nicht vorschreiben lassen möchte. Ich kann mich auch gut in die andere Seite hineinversetzen. Es darf nicht sein, dass Kinder-Bekommen eine Krankheit ist und man Frauen dann Jahrelang an den Herd verbannt. Es muss halt so alltagstauglich sein – was es in DACH ja schon sehr ist – dass es so normal ist sofort wieder einzusteigen und man die Frauen nicht aus dem Berufsleben ausschließt.
Da macht diese metoo Bewegung wieder einen Aufschrei…
Frage mich, ob es hier eine „Alterbeschränkung“ (z.B. unter 50 Jahren) für das „Kind“ gibt? Frage für einen Freund. Ansonsten ist die Antwort von KLM doch okay.
;) Interessant ist, dass es einige Airlines gestern noch getwittert haben, dass es bei ihnen keine solche Einschränkungen gibt. Mittlerweile sind die Tweets alle gelöscht.
Ich bin mit meinem Sohn Langstrecke geflogen von dem Zeitpunkt an wo er 6 Wochen alt war. Ich habe bis ca. 2 Jahre gestillt und wir sind oft in der Zeit geflogen.
Ich empfand es immer als sehr angenehm. Verschiedene Flughäfen hatten einen Stillraum, fand ich immer angenehmer als mit unendlich vielen Menschen, nicht nur wegen der Privatsphäre sondern auch weil mein Sohn sich dann aufs Essen konzentriert hat und seine Augen nicht dauernd hin und her gewandert sind.
Im Flieger selber hatte ich nie ein Problem, ich hatte immer einen Schal dabei, aber eher weil ich modest bin. Kann aber auch Mütter nachvollziehen die es gerne ohne Schal machen. Kann aber auch Menschen verstehen die es vielleicht stört, aber notfalls kann man ja dann mal wegschauen oder wirklich die Augenmaske benutzen.
In der C oder F (wobei man nicht jede F mit Kind fliegen darf) Langstrecke denke ich ist das auch kein Problem, weil da hat ja eh jeder mehr Privatsphäre.
KLM hat man hier in eine Zwickmühle reingedrängt.
Völlig egal was sie geantwortet hätten, irgendjemand hätte sich aufgeregt.
Unternehmen müssen sich immer zurückhalten etwas gänzlich zu tolerieren, da es immer irgendwelche Radikale gibt, die aus voll ausnutzen / auf die Spitze treiben.
Und gerade bei „Rechten“ haben einige Leute die „wegen einer Lappalie bis zum Verfassungsgericht“ Mentalität.
Was KLM da schreibt ist nichts anderes, als das man doch entspannt bleiben soll und Rücksicht aufeinander nehmen soll.
Kleinkinder machen beim stillen übrigens gern mal ein Bäuerchen, Erbrechen hin und wieder und es geht gerne mal was daneben. Da kann ich es auch verstehen, wenn man in der dicht bestuhlten ECO, ggf. beim Essen nicht gerade darauf steht.
Sowas ist eben an die Situation angepasstes handeln und aufeinander Rücksicht nehmen.
Das wird bestimmt bald eine Challenge – Wer schafft es in den „Breast-Feed-High-Club“ :-)