Bei der Lufthansa Group kommen starke Veränderungen …
Die Teilgesellschaften der Lufthansa Group haben ihre Ergebnisse für das wirklich schlechte 2. Quartal 2020 veröffentlicht. Lufthansa Group wird sich als Konsequenz der andauernden Krise im Luftverkehr umstrukturieren. Dauerhafte Verkleinerung der Flotte und Abbau von vielen Stellen kommt. Erst 2024 erwartet man eine Erholung.
Die Infos zu ReNew:
„Lufthansa Group beschließt Restrukturierungsprogramm „ReNew“
Der Konzern geht aktuell davon aus, dass die Nachfrage nach Flugreisen frühestens im Jahr 2024 wieder das Niveau von vor der Krise erreicht. Die Lufthansa Group hat daher ein umfassendes Restrukturierungsprogramm mit dem Titel „ReNew“ beschlossen, das auch die bereits laufenden Restrukturierungsprogramme der Airlines und Servicegesellschaften umfasst.
Ziel bleibt es, die globale Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit der Lufthansa Group zu erhalten. Das Programm sieht den Abbau von 22.000 Vollzeitstellen in der Lufthansa Group vor. Die Konzernflotte soll dauerhaft um mindestens 100 Flugzeuge verkleinert werden. Dennoch soll die im Jahr 2024 angebotene Kapazität der des Jahres 2019 entsprechen. Dazu soll die Produktivität bis 2023 um 15 Prozent erhöht werden, unter anderem durch die Reduktion der Flugbetriebe auf zukünftig maximal zehn. Die Vorstands- und Geschäftsführungsgremien der Konzerngesellschaften werden verkleinert und die die Zahl der Führungskräfte im Konzern soll um 20 Prozent reduziert werden. In der Administration der Deutschen Lufthansa AG werden 1.000 Stellen abgebaut. Die Summe der Maßnahmen soll es ermöglichen, die Mittel des Stabilisierungspakets schnellstmöglich umzufinanzieren. Die Finanzplanung des Konzerns sieht vor, im Verlauf des Jahres 2021 wieder positive Cash Flows zu erwirtschaften. Die Zahl der Mitarbeiter der Lufthansa Group ist zum 30. Juni 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt um knapp 8.300 auf aktuell 129.400 Mitarbeiter gesunken. Ziel des Konzerns war es, betriebsbedingte Kündigungen nach Möglichkeit zu vermeiden. Vor dem Hintergrund der Marktentwicklungen im globalen Luftverkehr und basierend auf dem Verlauf der Verhandlungen zu notwendigen Krisenvereinbarungen mit den Tarifpartnern ist dieses Ziel auch für Deutschland nicht mehr realistisch.
Carsten Spohr, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lufthansa AG, sagt:
„Wir erleben eine Zäsur des globalen Luftverkehrs. Vor 2024 rechnen wir nicht mehr mit einer anhaltenden Rückkehr der Nachfrage auf das Vorkrisenniveau. Insbesondere bei Langstreckenverbindungen wird es keine schnelle Erholung geben.
Zwar konnten wir im ersten Halbjahr mit striktem Kostenmanagement sowie Erlösen von Lufthansa Technik und Lufthansa Cargo gegensteuern. Und wir partizipieren insbesondere mit unseren Privatreiseangeboten der Marken Eurowings und Edelweiss von ersten Erholungstendenzen auf touristischen Strecken. Eine tiefgreifende Restrukturierung bleibt uns dennoch nicht erspart.
Wir sind davon überzeugt, dass sich die gesamte Luftfahrt an eine neue Normalität anpassen muss. Die Pandemie bietet unserer Industrie eine einzigartige Gelegenheit zur Neukalibrierung: Das Gewohnte in Frage zu stellen und statt nach „Wachstum um jeden Preis“ zu streben, nachhaltig und verantwortungsvoll Werte zu schaffen.“
Ausblick
Seit Anfang Juli hat der Konzern sein Flugprogramm weiter ausgebaut. Dies betrifft vor allem die touristische Kurzstrecke. Der Konzern hatte den Ausbau seiner Marktposition in diesem Segment bereits vor der Coronakrise zu einem Schwerpunkt seiner Strategie gemacht. Dabei kommt den Airlines Eurowings und Edelweiss eine wichtige Bedeutung zu.
Im Juli hat der Konzern das Angebot schrittweise auf rund 20 Prozent des Vorjahresniveaus gesteigert, mit Ladefaktoren im europäischen Kurzstreckenverkehr von über 70 Prozent.
Im dritten Quartal soll die angebotene Kapazität auf der Kurz- und Mittelstrecke durchschnittlich auf rund 40%, auf der Langstrecke auf rund 20% des Vorjahreswerts gesteigert werden. Im vierten Quartal soll die Kapazität auf durchschnittlich rund 55% (Kurz- und Mittelstrecke) bzw. rund 50% (Langstrecke) weiter erhöht werden. Damit sollen bis Jahresende rund 95% der Kurz- und Mittelstreckenziele und rund 70 Prozent der Langstreckenziele wieder angeflogen werden. Dank einer hohen Flexibilität in der Angebots- und Kapazitätsplanung können die Werte auch kurzfristig variieren.
Trotz der Kapazitätsausweitung erwartet die Lufthansa Group auch im zweiten Halbjahr 2020 ein deutlich negatives Adjusted EBIT und für das Gesamtjahr damit weiter einen signifikanten Rückgang des Adjusted EBIT. Darin spiegelt sich die Erwartung wider, dass wichtige Langstreckenverbindungen aufgrund anhaltender Reiserestriktionen weiterhin nur sehr eingeschränkt angeflogen werden können.“
Quelle: Pressemitteilung
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