Review einer Junior Suite im Hilton München Airport …
Das Hilton München Airport hat ein absolutes Alleinstellungsmerkmal. Es ist das einzige Hotel an den Terminals am Flughafen München. Alle anderen Hotels am Airport sind nur mit S-Bahn oder Shuttle erreichbar. Ins Hilton kann man bequem zu Fuß laufen. Ich schätze deswegen, dass doch viele meiner Leser das Haus kennen und eine Meinung dazu haben.
Gebucht habe ich um 180 Euro, was ich bei der Lage und im Sommer eigentlich ganz in Ordnung finde. Für meinen Flug bin ich einfach aus dem Hotel rausgegangen und war am Terminal. Natürlich sind Flughafenhotels in der Regel eher günstiger. Die Häuser an den Terminals aber nie und auch hier in München war das Hilton keine Ausnahme. Im Vergleich dazu wollte man in Frankfurt im Hilton – das aber sicher nicht mit dem Hotel qualitativ mit kann – 220 Euro.
Der Check-in war leider vollkommen unbrauchbar. Ich hab da so Sprüche „Mein Name ist XYZ und ich habe eine Reservierung“, dann halte ich sofort den Reisepass hin (mein Nachname ist ein wenig kompliziert). In der Regel kommen dann so vorgefertigte Antworten wie „Herr XYZ, Danke für ihre Loyalität.“, „Darf ich sie um eine Kreditkarte bitten“ usw. Auch wenn die Mitarbeiter an der Rezeption das nicht ehrlich meinen, ist mir egal. Diese Sprüche aus dem Manual helfen uns allen weiter. Jeder weiß was passiert. Man tauscht mit einem Gruß und Floskeln einfach Höflichkeiten aus. Hier im Hilton war das an der Rezeption nicht so. Wirklich komplett wortlos hat diese Praktikantin nicht gegrüßt, sie hat ohne ein Wort meinen Reisepass und Kreditkarte genommen. Nach ein paar Minuten hat sie mir weiterhin vollkommen ohne Kommunikation die Zimmerkarte gegeben. Auch wenn das ein Trainee war, dann darf man die Dame halt nicht alleine auf Kunden loslassen. Ich versuche mich immer zurückzuhalten, aber hier war keine erwidernde Kommunikation da und ich habe nichts über das Hotel wie Upgrade, Club Lounge oder Zeiten erfahren. Erst auf meine Nachfrage, ob sie denn nicht Deutsch verstünde – kann ja heute an Rezeptionen in Deutschland passieren *kein Rassismus* – oder mit der Sprache Probleme hat – ich will ja niemanden diskriminieren – gab es dann ein wenig angepisst ein paar Infos. Entschuldigend muss man anmerken, dass das Hilton die Lobby nicht oder nur unzureichend klimatisiert und es gefühlt 40 Grad hatte. Sonst bin ich nur auf hilfsbereite Mitarbeiter gestoßen, aber bei der Rezeption war es scheinbar mit der Freundlichkeit aus. Wenn man da dauernd in der Hitze steht, ist die Laune dahin.
Ich habe mich dann selbst zurechtgefunden. Vielleicht hätte man auch beim Check-in erwähnen können, dass diese Junior Suite nicht der Durchnummerierung der Zimmer folgt. Ein netter Herr vom Housekeeping hat mich auf der Suche nach der Zimmernummer um die Ecke geführt und dort war dann meine Junior Suite.
Die Junior Suite fand ich super nice. Riesig war das sicher nicht und man könnte das auch Executive Corner Room nennen. Die Suite war – wie viele Teile des Hotels – frisch renoviert. Die Anlehnungen an die Berge haben gefallen. Alles war sauber, in einem guten Zustand und auf die Details (Slipper, Bademantel usw.) hat man geachtet. Ein sehr schönes Willkommensgeschenk (Wein, Mineralwasser und Schokonüsse) hat gewartet.
Gerade die Aussicht auf den Airport fand ich genial. Man ist da im Bett gesessen und hat die Passagiere auf dem Vorplatz herumlaufen gesehen. Also bei dem Diamond Upgrade hat man sich was gedacht und eine schöne Suite rausgesucht.
Beim Hilton München Airport ist das Thema Lage, Lage und nochmals Lage. Einmal aus dem Hotel rausfallen und man ist an Terminal 1 und 2. Besser geht nicht.
Mit der renovierten Club Lounge kann man auch punkten. Die ist von der Gestaltung wirklich gelungen und bietet im Sommer sogar eine Terrasse. Einige Hilton Hotels haben aufgrund der vielen Statuskunden ein wenig zu viele Gäste in den Lounges. Hier ist das aber eine wirkliche Mega-Lounge. Da passen schon eine Menge Kunden rein ;)
Evening Spread fand ich sehr nett. Frühstück war noch ansprechender. Bei der Lounge bemüht sich das Hotel definitiv und erfreut damit die Statuskunden.
Auch die Hardware ist exzellent. Man bietet ein voll ausgestattetes Fitnesscenter und einen Indoor-Pool.
Das Hilton ist das teuerste Hotel am Flughafen München, es ist aber auch mit der Lage der Platzhirsch. Die Location ist definitiv schon genial. Wer keinen Stress mit Shuttle möchte, da gibt es nur den Weg ins Hilton. Upgrade war super, Suite hat gefallen, Diamond Recognition perfekt und – für ein Hilton – eine sehr gute Club Lounge. Vielleicht die öffentlichen Bereiche wie Lifte und Lobby klimatisieren, dann könnten auch die Mitarbeiter an der Rezeption möglicherweise die Freundlichkeit zurückgewinnen. Hilton würde ich sofort wieder machen. Als Airport Hotel ist das schon ganz gut.
Fragen ob sie weiß wer ihr FOM ist und ihn kommen lassen und mit ihm reden. Sowas geht gar nicht, nirgends.
(hab selber im FO in div Hotels gearbeitet und die eigene Stimmung oder was auch immer, wird nie nicht niemals am gast ausgelassen!)
Einen Mitarbeiter im Hotel so anzusprechen („Verstehen Sie kein Deutsch“ oder „Haben Sie mit der Sprache Probleme“) ist ja wohl unterste Schublade. Dass das der Mitarbeiterin nicht passt und ihre Laune nicht gebessert hat ist ja wohl kein Wunder. Damit will ich nicht entschuldigen, dass der Service nicht so war wie er hätte sein sollen. Aber das kann man auf eine andere, freundliche Art und Weise lösen. Die Amerikaner würden so ein Verhalten wohl „Entitlement“ nennen. Ganz kurz vorm „Du you know who I am“.
Der Hotelmitarbeiter ist der Gastgeber, der Kunde ist der Gast. Es gibt hier kein Verhältnis von Herr und Sklave.
Wenn das die Einstellung vieler Travel-Blogger ist, wundern mich die negativen Kommentare zum Kundenservice nicht mehr. Immer daran denken: wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.
Auch interessant: entweder ich bin blind, oder der Review wurde ohne Name veröffentlicht. Nochmal ganz schlechter Stil.
Ich war da nicht erzürnt, sondern eher verdutzt. Die Dame hat nicht gegrüßt, hat nicht geantwortet, ist wortlos verschwunden, hat nichts gesagt und das Ende war dann wieder das wortlose Überreichen der Zimmerkarte. Wenn ich das eskalieren hätte wollen, wäre es für mich ein Leichtes gewesen. So ein Mindestmaß an Höflichkeit bin ich halt gewohnt und sollte man an einer Rezeption beherrschen. Sonst ist man ja eine Fehlbesetzung. Es gibt aber schon immer wieder Personen – und das tut mir eher Leid – die sehr unglücklich mit ihrem Job sind.
Ich muss da ein paar Thesen heftigst widersprechen. Ich sehe niemanden als Sklaven an. Das ziehst du dir aus den Fingern.
Ich sage auch nie, da kommt der große Travel Blogger. So viel Zeit hätte ich gar nicht. Gerade wenn man sich meine Hilton Upgrades mit den Fails ansieht, dann wissen die das auch nicht.
Was ich aber definitiv unterschreibe ist, dass ich ein Mindestmaß an Höflichkeit – gerade wenn man mir Geld abnimmt – erwarte.