REVIEW: Thai 777 Business Bangkok – Frankfurt

Im Haus, Wand, Flugzeugkabine, Passagier, Stuhl, Zug

Meine Meinung zur Thai 777 Business von Bangkok nach Frankfurt …

Im Haus, Wand, Flugzeugkabine, Passagier, Stuhl, Zug

Bangkok (BKK) – Frankfurt (FRA)
777- Business
Deal: günstiges Ticket
Champagner: Laurent Perrier

Günstige Oneway Business Tickets abgehend von Asien sind keine Seltenheit. Thai Business mit dem A350 nach München wäre für mich praktischer gewesen, aber 777 nach Frankfurt war billiger und verfügbar. Im Vorfeld habe ich mir mein Essen bestellt und durfte auch meinen Wunschsitzplatz am Fenster reservieren. Bei der Thai 777 Business sollte man tunlichst die Seatmap studieren. Die Honeymoon Sitze sind eigentlich nur für Pärchen, die Plätze am Gang sollte man vermeiden und das Highlight sind die Fensterplätze immer in der ersten Reihe der zwei Business Kabinen. Genau so einen Business Sitz am Fenster erste Reihe konnte ich mir sichern.

Im Vorfeld war ich mir über diese ganze Flugwahl nicht so ganz sicher. Über die Thai 777 Hardware hört man üble Dinge. Thai hat Covid-19 und auch die finanzielle Krise noch nicht wirklich überstanden. Das schien mir viel Potential für Erfahrungen zu sein und das haben sie dann auch negativ und positiv geboten.

Am Boden kann Thai mit Check-in und Fast Track definitiv punkten. Wenn man sich beim Thai Eingang für die First und Business absetzen lässt, kann man gleich zum Check-in, dann weiter durch Sicherheit und Passkontrolle und mit der Rolltreppe runter in die Lounge. Wer sich bemüht wird das locker weit unter 10 Minuten von Taxi in die Lounge schaffen.

Thai hatte mal den ganzen Bangkok Airport mit Lounges überzogen gehabt. Davon ist nur mehr die große Business Lounge übrig. Ein Teil ist noch nicht renoviert (= Thai Royal Silk Lounge), ein Teil ist renoviert (= Orchid Premium Business Lounge) und dann gibt es noch in einer Ecke die First Lounge (Review). Warum zwischen Royal Silk und Orchid Premium Lounge unterschieden wird, ist mir nicht ganz klar. Alle Passagiere haben munter zwischen den Lounges gewechselt. Ich habe mich für die Wartezeit in die alte Royal Silk Lounge zurückgezogen. Ich mag es 50 Sitzplätze rund um mich frei zu haben ;) Buffet war in Ordnung und Mineralwasser habe ich mir von der Bar geholt. Leider hat Thai den Royal Spa geschlossen. Die Massage vor einem Thai Flug war schon immer eine sehr nette Sache, aber eben nun nur mehr eine Episode der Geschichte.

Das Priority Boarding für die Business hat perfekt geklappt. Bangkok Flughafen ist immer sehr organisiert und routiniert.

Meine Ängste zum Zustand der Thai 777 haben sich nicht eingestellt. Natürlich ist das ein älterer Sitz, aber er war sauber und die Oberflächen und Stoffe erneuert bzw. ausgetauscht. Gerade die erste Reihe am Fenster in den zwei Business Kabinen ist von der Privatsphäre sehr außergewöhnlich.

Am Sitz haben Decke, Polster und das Menü (keine Getränkekarte) gewartet. Die Flugbegleiter haben zwar jeden Gast gegrüßt, aber persönliche Ansprache sollte es den ganzen Flug über nicht geben. Vor dem Start hat man natürlich eine Runde Drinks ausgeteilt. Für mich wurde es der Laurent Perrier Champagner.

Die Gimmicks in der Thai Business haben einen durchwachsenen Eindruck gemacht. Amenity Kit war zwar gut gefüllt, aber eher auf der günstigeren Seite. Slipper gab es auf Bestellung. Kein Pyjama, was ich ihnen aber wirklich empfehlen würde. Die Kopfhörer waren sehr dubios und im Laufe des Fluges musste ich leider auch mehrere ausprobieren, um funktionierende Teile zu bekommen.

Zwei Dinge fand ich auf diesem Flug richtig nervend. Thai hat die 777 noch nicht mit Wi-Fi ausgestattet. Gleichzeitig hat man das Entertainment irgendwann vor Covid-19 das letzte Mal mit neuen Filmen und Programmen gefüllt. Die Auswahl war überaus beschränkt und eigentlich wie eine Zeitreise in das letzte Jahrzehnt.

Es gibt immer gute oder eher negative Crews. Hier hat die Mannschaft in der Business scheinbar innerlich gekündigt. Die Flugbegleiter waren alle Seniors und in der Regel habe die älteren Thai Mitarbeiter wirklich was drauf. Das war hier aber nicht so.

Thai serviert Getränke und auch Essen immer vom Trolley runter. Also von der Idee schon wenig individuell. Es muss einem aber schon auffallen, dass wenn man eine Speisefolge serviert, man vorher vielleicht mit dem Getränkewagen durchfahren sollte oder der Passagier vielleicht etwas zu trinken zu seinem Essen möchte. So unterschwellig haben sie schon gezeigt, es ist ihnen eigentlich alles egal. Das chaotische Servieren vom Trolley ohne sich irgendwie Gedanken zu machen war ein Sinnbild des ganzen Service auf diesem Flug.

Ok, man kann Handschuhe und Maske als Schutz vor Atemwegserkrankungen tragen. Aber müssen es wirklich blaue OP Handschuhe sein? Die Handschuhe waren für mich irgendwie so ein Zeichen für lasst mich in Ruhe. Andere asiatische Airlines haben noch immer Maske und Handschuhe aber transportieren trotzdem nicht dieses Gefühl der Distanz.

Die Crew hat auch wirklich so bösartige Aktionen gegen das eigenen Unternehmen gestartet, wo ich mich nur wundern konnte. Eigentlich hat Thai für diesen Tagflug ein starkes Snack-Buffet für die Business vorgesehen gehabt. Auf dem Weg zur Toilette haben sie das für die Business nicht-existente Snack Buffet gerade aufgeteilt. Wie wenn sie im Supermarkt gewesen wären sind die ganzen Süßigkeiten – und das war echt viel – in den Taschen gelandet.

Das Abräumen von Speiseresten vor dem Gast in einen Müllsack ist in einer Business sicher mal grob zu überdenken und eigentlich ekelhaft. Es ist natürlich praktisch, wenn man mit dem Müllsack gleich vor dem Gast das übriggebliebene Essen in eine Tüte wirft. Ein schöner Anblick für den Passagier ist das nicht. Sie haben dann noch eine Spitze raufgesetzt. Sie haben das Geschirr ohne Unterteilung von oben einfach in die Trolleys entsorgt und eine Art riesigen Jenga-Turm gebastelt. Der ist ihnen schon beim Abräumen mehrfach umgefallen. Die Teller und Tassen die das überlebt haben, müssen bei der Landung zu Bruch gegangen sein. Das geht gar nicht anders. Nochmals, es war ihnen einfach alles komplett egal.

Service war langsam, chaotisch und überhaupt nicht individualisiert. Einzelne Features wie das Bett machen lassen musste man fordern. Proaktiv war da überhaupt nichts. Außerhalb der Essenszeiten hat man die Kabine eigentlich sich selbst überlassen und die Crew hat in der Galley gechillt. Die Ruftaste wegen meinem defekten Kopfhörern hat man nobel 15 Minuten übersehen.

Catering war das absolute Highlight des Fluges. Es gab ein wirklich schönes Mittagessen mit Gruß aus der Küche, Krabbensalat, einem hervorragenden grünen Curry und einem leckeren Nachtisch.

Entertainment war ja nicht so berauschend und dann habe ich mir das Bett machen lassen. Hier hat Thai eine dünne Auflage mitgeführt. Natürlich wäre Pyjama und eine echte Matratze besser.

Das Abendessen war grandios. Foie Gras und langsam gegarte Ente kann Thai wirklich. Catering will ich nur loben.

Doch einige Zeit vor der Landung hat sich dann mein Entertainment verabschiedet. Also zuerst mehrere Kopfhörer durchprobieren bis einer funktioniert und dann ging überhaupt nichts mehr. Hilfe von der Crew wollte ich mir nicht holen, weil jede Interaktion war ja für sie irgendwie zu viel.

Fast Track, flotter Check-in am Boden und die riesige Lounge sind sicher Pluspunkte. Die 777 war in einem besseren Zustand als erwartet, aber hat im Lauf des Fluges schon Altersschwächen gezeigt. Die Business Sitze sind sicher nicht der letzte Schrei und es gibt jetzt viel bessere Produkte da draußen, aber noch immer in Ordnung. Catering war genial. Vielleicht ein wenig mehr Auswahl bei den Vorspeisen überlegen, dafür kann man aber schon am Boden das Hauptgericht bestellen. Die Performance der Flugbegleiter war leider wirklich schwach und würde ich zwischen „Dienst nach Vorschrift“ oder innerliche Kündigung beschreiben. Das Business Produkt von Thai hat viel Potential, aber wird mit solchen Mitarbeitern einfach verspielt.

Wenn sie ihre Crews wieder motivieren und ein paar Aktualisierungen durchführen ist das eine hervorragende Business.

Kommentare 6
  1. Also mir wäre es allemal lieber wenn die beim Servieren Handschuhe tragen, anstatt zum Beispiel das Glas oben am Rand mit der blanken Hand anzupacken und mir auf den Tisch zu stellen (wie letztens erst bei SQ).
    In solchen Momenten versuche ich nicht daran zu denken, dass die alle 10 Minuten die Toiletten sauber machen.

    1. Ja das ist auch ekelhaft. Andere Airlines haben hautfarbene Handschuhe, was dann weniger brutal rüberkommt.

    1. Das Jenga spielen mit Geschirr und zerdeppern war zugegeben was ich auch noch nie gesehen habe. Die Landung muss dann in den Trolleys wie eine griechische Hochzeit gewesen sein. Das können die Teller nicht überleben.

  2. Wie immer ein geiler Bericht mit einer feinen Brise Zynismus gewürzt..:)

    Kann Deine Erfahrungen mit meinen Erlebnissen mit der Thai genau so bestätigen..bin gestern Nacht erst mit der B777-300ER mit 2 1/2 h Verspätung HKG-BKK geflogen und auch mit meinen vorherigen BKK-FRA Flügen war es im Prinzip immer das Gleiche:
    Ground Experience und Catering Top…Crew eher so Rtg Flop…

    Hab mich übrigens wieder in mein „Wohnzimmer“ Conrad Hotel eingenistet – anhand des verbesserten Frühstücks in der Lounge tippe ich mal auf nen neuen F&B Manager hier..mal sehn was die HappyHour heute Abend so bringt…:)

  3. Das chaotische Servieren hat mich bei meinem letzten Thai Aiways Flug nach Bangkok auch schon genervt, das scheint normal zu sein, während der eine schon Nachspeise hinter mir bekommt, hat der andere noch keine Vorspeise und Getränke immer erst nach der Mahlzeit… oder einfach einmal weggelassen.

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