Mit dem Atlantic Airways Helikopter von Tórshavn nach Suðuroy …
Die nationale Airline der Färöer Inseln Atlantic Airways hat für Search&Rescue zwei AgustaWestland AW139. Die sind 365 Tage für Rettungseinsätze in Standby. Damit werden Schiffsbesatzungen in Seenot gerettet oder Kranke eingesammelt. Daneben unterhält man Verbindungsflüge an die abgeschiedenen Inseln der Färöer.
Das sind also keine Vergnügungsflüge, sondern der Heli ist für manche Bewohner der Färöer Alltag. Touristen dürfen die auch nutzen, aber Atlantic Airways weist relativ stark hin, dass nur Oneways zu buchen sind.
Die Buchung ist vom Timing her ein wenig komplex. Einige Routen werden erst zwei Tage vor Abflug verfügbar gemacht. Damit sieht man aber auch gleich, wie das Wetter werden wird. Die Naturgewalten auf den Färöer können ja wirklich extreme Züge annehmen. Wenn man Pech hat, gibt es aufgrund der geringen Vorlaufzeit aber eben keine Verfügbarkeit. Mich hat die Tour von Tórshavn nach Froðba auf Suðuroy interessiert. Da fliegt man einerseits auf die winzige Insel Dímun mit nur sieben Einwohnern. Vom Endpunkt Suðuroy kann man die Fähre nach Tórshavn zurücknehmen. Preislich ist die halbstündige Tour mit 90 Euro ein absolutes Schnäppchen, fast besser als eine Error Fare.
An einem wunderschönen Tag bin ich zu Fuß vom Hilton Garden Inn (Review) zum Atlantic Airways Heliport spaziert. Check-in ist in so einer kleinen Hütte neben dem Landeplatz. Da könnte man in der Wärme warten und es gäbe auch Tee und Kaffee.
Der Herr von Atlantic Airways hat mich von der Liste gestrichen. Das Handgepäck wurde gewogen und ich musste mir das Sicherheitsvideo reinziehen. Ein Sicherheitsmerkmal hat sich da bei dem Video für mich auch geklärt. Die Atlantic Airways Helikopter können mit einem integrierten aufblasbaren Floß im Meer notwassern. Sonst wäre eine Notlandung im Atlantik wahrscheinlich eher ungemütlich.
Drei andere Mitreisende sind auch aufgetaucht. Einmal ist eine Fr. Doktor ins Krankenaus auf Froðba geflogen. Zwei Fährarbeiter wollten auf die Insel Skúvoy (30 Einwohner). Bei den Herren gab es ein wenig Diskussion mit dem Mitarbeiter von Atlantic Airways. Er war über das viele Gepäck ein wenig unglücklich. Da aber die Fr. Doktor und ich kein Gepäck hatten, hat er ihnen das Übergepäck durchgehen lassen.
Erster Hüpfer war also auf die Insel Skúvoy mit 30 Einwohnern. Die Atlantic Airways Piloten könnten eigentlich aufsteigen und den geraden Weg nehmen. In einem Zeitungsinterview haben die Piloten aber gemeint, sie würden gerne die landschaftlich reizvollen Touren wählen. Das haben sie auch wirklich getan.
Auf Skúvoy wurden die zwei Arbeiter ausgeladen und es ging auf die Insel Dímun mit sieben Einwohnern. Die haben eine Ladung geschlachtete Schafe erhalten.
Letzter Punkte war Froðba. Dort wurde die Fr. Doktor vom Rettungswagen erwartet. Für mich ging es zu Fuß ca. zwei Stunden einmal durch das kleine Städtchen um den Fjord herum zum Fährhafen.
Das Fährunternehmen Smyril unterhält mehrfache tägliche Verbindungen zwischen der Insel Suðuroy und Tórshavn. Es ging sich also genau aus, dass ich zu Fuß die sieben Kilometer zum Fährhafen gegangen bin und die nächste Fähre erreicht habe. Alternativ könnte man in der Stadt auch ein Taxi zum Fährhafen nehmen. Die Fahrt mit der Fähre war auch ganz nice und man hat die zuvor überflogenen Inseln aus einer anderen Perspektive gesehen. Fähre ist mit Restaurant und Shop für die zwei Stunden gut ausgestattet.
Ähnliche Touren kann man auch bei anderen Zielen mit Fähre oder Bus kombinieren. Ein wenig aufpassen muss man bei der Lage der Heliports. Die sind nicht immer dort, wo sie zu sein scheinen. Auf der Atlantic Airways Seite gibt es eine Karte der genauen Punkte der Landeplätze. Der Flug nach Suðuroy ist halt schön, weil man auf diese Insel nur mit der Fähre oder Helikopter kommt.
Diese Tour fand ich sehr beeindruckend. 90 Euro für den Flug mit dem Helikopter und ein paar Euro für die Fähre sind da schon sehr gut investiert gewesen. Wer Färöer macht, sollte sich die Atlantic Airways Helikopter gönnen und meine absolute Empfehlung dafür.
Wunderschöne Bilder. Vielen Dank für das tolle Review!