Der sehr günstige First Meilenflug von Frankfurt nach Riyadh …

Frankfurt (FRA) – Riyadh (RUH)
Lufthansa A340 First
Deal: Meilenticket
Champagner: Louis Roederer 2015 Vintage und Louis Roederer 2017 Rose Brut
Lufthansa bedient immer wieder – kommend und gehend – Ziele in Middle East mit einer First. Es war mal Dammam und Bahrain (Review), jetzt fliegt man mit einer A340 First nach Riyadh. Im alten und auch im neuen System von Miles and More ist diese Strecke ein absoluter Sweet Spot und konnte ich mir so nicht entgehen lassen.
Zunächst habe ich mich auf einen eher speziellen Flug geworfen. Lufthansa fliegt immer wieder auf der Strecke zwischen München und Frankfurt mit Maschinen für die Langstrecke. So wurde es eine 787 Business (Review) nach Frankfurt. Am Weg durfte ich mir die Lufthansa First Class Lounge München im Terminal (Review), die First Class Lounge im Satellitengebäude (Review) und den First Class Terminal in Frankfurt (Review) nicht entgehen lassen.
First Class Terminal in Frankfurt (Review) war eine super nette Geschichte und ist immer wieder ein sehr schönes Erlebnis. Mein absolut reizender Host hat mich zum Boarding eingeladen, es ging eine Etage nach unten zu den Fahrzeugen und ein noch freundlicherer Herr hat mich mit der Limousine zum A340 in einer Außenposition gebracht. Weil sich der First Class Terminal ja außerhalb des Sicherheitsbereichs des Airports befindet, fährt man ja immer zu den Flugzeugen. Damit lohnt sich der Weg raus zum First Class Terminal bei einem Umstieg schon. Lufthansa kann First Class und gerade bei First Class Terminal und dem Transfer mit Limousine (oder Minibus) zum Flugzeug zeigt man das deutlich.
Eine absolut freundliche und höflich Crew der First hat mich in Empfang genommen. Die Flugbegleiter haben sich vorgestellt und mich ab diesem Zeitpunkt konsequent mit meinem Namen angesprochen.
Die alte Lufthansa First in den A340 hatte das gewohnte Setting in zwei Reihen in 1-2-1. Die besten Plätze sind natürlich am Fenster. Lufthansa hat hier noch das überkommene offene Konzept laufen. Diese Sitze haben also während des Starts wenig Privatsphäre. Im Flug kann man einen Sichtschutz hochfahren. Aufgrund der doch größere Distanz zu anderen Passagieren reicht mir das. Natürlich folgen neuere Konzepte von First Produkten immer geschlossenen Kabinen und auch die neue Lufthansa First hat komplett private Sitze. Hier in der alten A340 First ist das eben eine sehr luftige First, was natürlich bei wenigen Passagieren auch seinen Reiz hat. Bei diesem Flug war ich mit einer Dame aus Amerika unterwegs. Wir haben die maximale Distanz bei den Plätzen zueinander gesucht und damit haben wir uns nicht einmal bemerkt.
Das Alter der A340 First bemerkt man bei den kleinen Monitoren. Die sind natürlich nicht mehr zeitgemäß und gefühlt hat mein Handy ein größeres Display. Richtig mühsam sind die Wackelkontakte bei den Kopfhörern. Die hat man fix verbaut und irgendwie kracht und kramt es an jedem Sitz. Das ist leider ein konsequentes Problem und auch bei meinem letzten A340 First Flug von Shanghai nach Frankfurt (Review) musste der Manager des Flugs alternative Kopfhörer suchen gehen. Sonst war die Kabine in einem hervorragenden Zustand und makellos sauber.




Die Bar war aufgebaut und zunächst wurde es ein Glas Champagner. Die Flugbegleiter haben das übliche Feuerwerk an Geschenken abgeliefert. Es gab Getränke- und Speisekarte, Slipper, Amenity Kit, Pyjama und Wi-Fi Code. Amenity Kit mit dem Lufthansa First Class Branding fand ich ganz nett und war für eine weitere Verwendung brauchbar. Die nun eher dünneren Pyjama wie bei der Swiss First waren auch bequemer.
Gleich von Anfang an war die Stimmung exzellent und man hat richtig bemerkt, dass die Mitarbeiter richtig Spaß hatten. Beide Flugbegleiter für die First waren absolut freundlich, zuvorkommend und überaus höflich. Gerade so eine Crew war ein echtes Aushängeschild für Lufthansa. Der Manager des Flugs hat auch vorbeigeschaut – und wie sich das gehört – die Passagiere der First persönlich begrüßt.
Mittlerweile hat sich die Business gefüllt und auf einmal sind Passagiere in der First herumgelaufen. Diese Foto-Shootings waren den Flugbegleitern zu bunt und beinhart haben sie während des Boardings diese Türen zur First einfach geschlossen. Hat mich schwer amüsiert, wie sie selbst ihre Ruhe in der First haben wollten.









Irgendwann waren die Passagiere an Bord und es konnte gen Saudi Arabien gehen. Nach dem Start war es Zeit für das mehrgängige Mittagessen. Zwei Runden Kaviar mussten es schon sein ;) Die Variation von Vorspeisen hat gefallen. Beim Hauptgericht ist man bei Lufthansa in der First häufig nicht so ganz gut unterwegs. Das war aber ein bodenständiges Fischgericht. Statt einer Käseplatte habe ich mich für ein Schokoladenmousse entschieden. Sieht man vom Kaviar als Starter ab, war das Catering wie in einem eher traditionellen Ausflugslokal, wo man an einem Sonntag Eltern oder Großeltern ausführt. Bodenständig – eher nicht fancy und flippig – würde es gut beschreiben.




Es gibt keine angenehmere Art als liegend in einer First zu fliegen. Ich habe mich kurz erfrischt und währenddessen wurde das Bett für mich hergerichtet. Lufthansa bietet eine sehr angenehme Matratze und fluffiges Bettzeug. Nach einem längeren Nickerchen habe ich mich mit dem Entertainment die Zeit vertrieben. Internet war eher langsam. Entertainment war nicht so ganz aktuell, aber hatte ganz lustige Klassiker geladen.
Service war umsichtig ständig greifbar. Die Mitarbeiter wollten mir noch die ganze Karte rauf und runter anbieten.



Das Aussteigen in Riyadh war leider keine organisatorische Glanzleistung. Die F musste durch die C raus und da war ein Gedränge und Geschiebe wie beim Schlußverkauf.
An sich leistet sich Lufthansa sehr vorbildlich überall wo sie das können und dürfen am Boden eine persönliche Begleitung. Ich habe mich also bei der Dame mit meinem Namen am Schild eingefunden. Der zweite Gast der First ist ohne bei dem Schild halt zu machen davongelaufen. Der sehr ruppigen Begleitung am Boden war das aufgrund von Verständigungsschwierigkeiten nicht zu erklären, dass ich die Dame aus der F vorbeilaufen gesehen habe. Wir haben also gewartet bis das ganze Flugzeug ausgestiegen ist und nach einem Anruf durften wir uns in Bewegung setzen.
Also das geht definitiv besser. Die Dame ist schließlich mit mir an der Schlange bei der Einreise vorbei, aber weil wir ja auf das Aussteigen aller Gäste ewig gewartet haben, war mein Koffer schon ganz einsam am Gepäckband unterwegs. Also wahrscheinlich hätte ich es genauso wie die mitreisende Dame in der First machen sollen und einfach mich selbst durchschlagen sollen. Ich ärgere mich noch immer, warum ich mich von so einer unfreundlichen Person traktieren habe lassen. Eine rasche Flucht wäre definitiv die bessere Alternative gewesen. Eine Passkontrolle schaffe ich selbst auch und den Koffer durfte ich mir sowieso selbst runter vom Band nehmen.

Lufthansa First um niedrige Meilenwerte zu fliegen macht echt Spaß. Dafür habe ich ein überaus ansprechendes Produkt erhalten.
First Class Lounges in München bzw. Frankfurt und First Class Terminal gemeinsam mit Chauffeur Service zum Flugzeug haben einen Trip in der F schon extrem angenehm gemacht und sind definitiv ein Aushängeschild. Begleitung in Riyadh war gut gemeint aber leider schlecht ausgeführt. Also bei diesem ganzen Weg zur und von der First weg legt Lufthansa wirklich viel Aufmerksamkeit rein.
Die A340 Hardware kann natürlich mit neueren First Produkten überhaupt nicht mehr mit. An sich ist sie bequem und man hat viel Platz, aber die fehlende Privatssphäre in einer First ist nicht mehr zeitgemäß. Ich hatte am Fenster meine Ruhe, aber in der ersten Reihe vor der Bar wollte ich nicht sitzen. Den kleinen Bildschirm will man vielleicht auch noch verkraften, aber die immerwährenden Wackelkontakte bei den Kopfhörern sind leider eine Pein.
Absolut toll war die Crew unterwegs. Die haben einen wirklich schönen First Flug geboten. Catering war bodenständig umfangreich gepaart mit Kaviar und mittelteuren Champagner. Bei den Gimmicks hat sich Lufthansa ein Beispiel bei den arabischen Airlines genommen und ballert raus, vielleicht könnte man kulinarisch genauso noch mehr luxuriös und kreativ werden.
Lufthansa kann First Class sehr gut. Das First Produkt ist unheimlich konsistent und man hat sich sehr viele exzellente Dinge überlegt. Bei der F spielt LH in der Oberliga mit und nicht so ganz viele Airlines können es – gerade wegen der Services am Boden – mit ihr in dieser Reiseklasse aufnehmen.
Sehr interessant mal fliegen wie die *Reichen*
Wieviel Meilen und Steuer/Gebühren hast du One Way nach Riyadh für den Flug bezahlt?
Danke für deine Info
Gruss Peter
65k Meilen in der alten Tabelle, wobei ich das jetzt auch in der neuen Meilenberechnung sogar noch günstiger gesehen habe.