Ein sehr gutes Marriott Haus in Johannesburg …

Johannesburg hat bekanntlich ein gröberes Kriminalitätsproblem. Man bewegt sich in der ganzen Stadt entlang von Stacheldraht, Elektrozäunen und ganz hohen Mauern. In vielen Hotels ist man deswegen in gewisser Art und Weise eingesperrt. Anders ist die Lage bei den Hotels in Melrose Arch. Da hat man eine Gated Community mit vielen Restaurants, Geschäften und Büros errichtet. Genau dort ist auch eine Art Hotelcluster mit einigen Marriott Hotels. Das Marriott Melrose Arch (Review) hat mir bei meiner Hinreise in den Kruger Nationalpark ganz gut gefallen, das Autograph Collection African Pride soll aber besser sein und so habe ich mir das mal angesehen.
Bei diesem Hotel gibt es mit den Upgrades eine kleine Besonderheit. Das Hotel hat keine Suiten (ausgenommen ihre Präsidentensuite). Höchste Zimmerkategorie ist ein Executive Zimmer, was aber eher eine Junior Suite ist. Im Vergleich zum Standardpreis sind diese Executive Zimmer nicht so extrem teurer und so habe ich mir um 190 Euro gleich mein Upgrade mitgekauft. Das Hotel hat auch so Info Blätter aufliegen, wo sie auf den Umstand, nicht wirklich Suiten zu besitzen, hinweisen und sie deswegen keine Upgrades in Suiten hergeben können. Ein Hotel ohne Suiten kann natürlich keine Suiten hergeben, leuchtet mir ein. Sollte man aber vor der Buchung wissen und die paar Euro Aufpreis – der Unterschied zum Zimmerpreis ist nicht extrem – sich gönnen. Diese Executive Zimmer scheinen auch gern gebucht zu werden.
Check-in war super freundlich. Es gab mein gebuchtes Executive Zimmer. Da hat man mir aber mit meinen Lifetime Platinum und Titanium Status das größte Exemplar in der höchsten Etage zugewiesen.
Executive Zimmer ist eigentlich eine pure Untertreibung. Mit einem Sitzbereich könnte man das locker auch als Junior Suite definieren und war ich auch schon in kleineren Junior Suiten. Zunächst hat man ein offenes Badezimmer, den Schlafbereich und an den Fenstern eine Sitzgruppe mit Schreibtisch.
Die Junior Suite war absolut sauber und in einem hervorragenden Zustand. Auf die Details hat man sehr geachtet und Gimmicks einer Suite (Badezimmer-Zeugs, Kaffeemaschine, Bademäntel usw.) alle vorhanden. Pflegeprodukte und Badeenten waren das Willkommensgeschenk.
Das Design würde ich eher als ein wenig ungewöhnlich einordnen. Zwar hat man das Haus 2001 eröffnet, aber man ist mit der Gestaltung in den 90ern geblieben. Die Suite und auch das Haus sind aber aktualisiert und nicht abgewohnt oder abgenutzt. Einzig und allein das Konzept eines offenen Badezimmers mit einem Vorhang muss ich eigentlich nicht haben.










Die Lage des Hotels in der Gated Community Melrose Arch ist das große Argument für dieses Hotel. In Melrose Arch hat man – umzäunt von einer Art Burgmauer mit stilisierten Burgtoren – eine heile Welt mit Restaurants, Fußgängerzone und Geschäften. Das Viertel wird von einer Armee Sicherheitsleuten schwer bewacht. Damit kann man sich aber in dieser Zone recht sorglos bewegen und shoppen oder Essen gehen. In Johannesburg ist so eine Freizügigkeit um ein Hotel herum schon ganz angenehm und eher ungewöhnlich.
In der obersten Etage befindet sich ein ordentliches Fitness. Der Pool im Innenhof war nicht beheizt und im Vergleich zum Marriott deswegen nicht zu benützen. Im Sommer gibt es da ein paar Liegen und eine Bar, aber große Poollandschaft sollte man nicht erwarten.










Frühstück in ihrem Hotelrestaurant war eine ordentliche Sache. Einmal hatte man ein Buffet und daneben konnte man auch von einer Karte bestellen.





African Pride in Johannesburg würde ich sofort wieder machen. Vielleicht sollte man sich gleich bei der Buchung ein größeres Zimmer bzw. so eine Junior Suite (= Executive Room) gönnen. Ihre Standardzimmer haben beim Vorbeigehen für mich einen eher kleineren Eindruck gemacht. Die offene Gestaltung des Badezimmers ist nicht so mein Fall. Absolut für dieses Hotel spricht die Lage in der gesicherten Zone Melrose Arch. Insgesamt ist das ein sehr funktionierendes Hotel mit einem sehr freundlichen Personal und würde ich dem teureren Marriott um die Ecke vorziehen.
Waren das echte Gemälde an der Wand?
Das war so ein Fake Bild, aber ganz lustig. Der Tresor war dahinter. Man musste das also umklappen und war dann erst beim Tresor.