Jeder der schon Japan bereist hat, kommt mit einer Fülle komplexer Erfahrungen und starker Eindrücke zurück. Es ist irgendwie alles so anders. Möchte man noch mehr Japan erleben, sollte man dieses Land zu Festzeiten besuchen. Mittlerweile muss ich das nicht mehr haben, weil gerade bei Events wird Japan noch verrückter, als es bereits ist. Mit einer gewissen Treffsicherheit stolpere ich aber immer wieder in diese Zeiten hinein, oder sie haben einfach so viele Feste. 2012 war auf einmal Gion Matsuri in Kyoto und ich habe nicht gewusst, was gerade rund um mich passiert. Gion Matsuri ist das größte Shinto Fest Japans (Report) und treffsicher war ich ungewollt dort. 2014 wollte ich einfach nur nach Tokyo fahren. Ohne weiteren Hintergedanken. Man hat die Kirschblüte in meine Reise gelegt ;) Das war so nicht geplant.
Kirschblüte ist recht schnell erklärt. Statt eines Faust’schen Osterspazierganges nimmt man eine Plastikplane, setzt sich unter die blühenden Kirschbäume und betrinkt sich kollektiv. Wer berauscht sich nicht gern auf eine Plastikplane unter einem Baum, die Japaner lieben dieses Fest ;)
Das ist jetzt nicht der ultimative Kirschblüten Guide. Es gibt einmal prinzipiell in jeder Stadt immens viele Kirschbäume, auch in Tokyo. In vielen Parks feiern nach Arbeitsende die Mitarbeiter unter den Bäumen. Im Yoyogi Park in der Nähe von Shibuya treffen sich eher junge Menschen, spielen während des Tages, essen und trinken gemeinsam. In manchen Parks kann man sich Boote ausleihen und unter den Kirschbäumen herumschippern. Im Ueno Park ist Volksfeststimmung ausgebrochen. Und in Nakameguro lustwandelt man unter einer Allee von Kirschbäumen. Wenn die Bäume die Blüten verlieren, nimmt der Bach die Farbe Rosa an.