REVIEW: EVA 787 Business München – Taipei

Im Haus, Flugzeugkabine, Wand

Mit der EVA Air 787 Business von München nach Taipei …

Im Haus, Flugzeugkabine, Wand

München (MUC) – Taipei (TPE)
787- Business
Deal: Aegean Miles+Bonus Meilenticket
Champagner: Laurent-Perrier Grand Siecle (für die ersten zwei Stunden)

EVA Air ist sicher eine der luxuriösesten Business Varianten nach Asien zu fliegen. Das schlägt sich auch im Preis nieder. EVA ist selten günstig unterwegs. Ich selbst habe mir ein Aegean Miles+Bonus Meilenticket gesichert. Genau mein Sitzplatz am Fenster war in der EVA Business verfügbar und so ging es von München über Taipei nach Hong Kong.

Check-in hat super funktioniert. Innerhalb von Minuten habe ich meinen Boarding Pass gehabt. Der Fast Track in München Terminal 2 war nicht so der Kracher. Man hat zwar Eco und Business Passagiere aufgeteilt. Die Schlange beim Fast Track war eine Spur kürzer als bei der Economy. Von Fast Track bei doch längerer Wartezeit zu sprechen finde ich eher unpassend. Es war einfach kein Fast Track sondern es war eine Kontrolle für die Gäste der Business bzw. mit Status. Da solle man eigentlich schon schneller durch sein.

EVA lädt in München die Passagier in die Lufthansa Business Lounge bei H24 (Review) ein. Die Lounge war übervoll und kein Sitzplatz für mich zu ergattern. Gerade für einen Flug der Langstrecke kann diese Lounge recht wenig. EVA sollte sich vielleicht irgendwelche Alternativen überlegen. Speziell wenn man in der Luft so ein luxuriöses Produkt bietet und auch einen Anspruch hat, dann erscheint diese Lounge eher unpassend. Ich hätte den Lufthansa Kartoffelsalat und Leberkäse stehend essen müssen, was ich nicht getan habe und ich habe deswegen am Gate gewartet.

Boarding hat pünktlich begonnen und ich war der erste Passagier im Flugzeug. Selten habe ich so einen Druck beim Boarding durch die Angestellten erlebt und auch selten so trainierte und disziplinierte Passagiere gesehen. Die Fluggäste waren so schnell fertig, dass bestimmte Gimmicks wie Pyjama usw. erst nach dem Start ausgeteilt wurden und die Flugbegleiter bei der Abfrage der Speisewünsche Streß bekommen haben.

EVA hat für die 787 die Thompson Aero Vantage XL Business Sitze ausgesucht. Die Sitze sind in der Art von Tetris angeordnet (Seat Map). Empfehlen würde ich die Plätze am Fenster oder die versetzten Sitze. Ein Teil der Business Plätze ist sehr nahe am Gang und haben deswegen wenig Privatsphäre. Ein Blick auf die Seat Map bei der Sitzplatzwahl würde ich unbedingt empfehlen.

Am Platz hat bereits Evian Wasser, Polster, Decken und der coole Salvatore Ferragamo Amenity Kit gewartet. Die Flugbegleiter haben sich vorgestellt und mich mit Namen angesprochen. Die Managerin des Fluges hat vorbeigesehen. Wasser wurde mein Welcome Drink.

Bei der Abfrage der Speisefolge für das anstehende Mittagessen hatte man kleine organisatorische Probleme. Sie hatten zu wenig oder eigentlich gar keine Speisekarten geladen. Das Menü hätte man im In-Flight-Entertainment gefunden, das war aber abgedreht. Keiner der Passagiere hat sich also ausgekannt, was es an Getränken oder Catering geben würde. Eine einzige Menükarte hatte sie und die durfte ich dann später im Flug für die Fotos verwenden. Die Abfrage für den Lunch war deswegen chaotisch. Für mich war es ja nicht wirklich schlimm. Ich habe mir ja online mein Wunschgericht schon vor Wochen bestellt gehabt. Mich hätte halt die Speisefolge interessiert.

Das EVA Catering Konzept ist doch eher ungewöhnlich. Alles bis auf Ausnahmen (z. B. Nachspeisen) werden nicht mit dem Trolley ausgeteilt, sondern serviert. Jeder Gast bekommt das komplette Menü. Man kann Dinge – wenn man sie nicht möchte – nur nicht nehmen, aber es wird einmal die ganze Karte wird aufgetischt. Belegte Brötchen waren der Gruß aus der Küche, gefolgt von einem Avocado – Lachs Salat und einer Selleriesuppe. Ein grüner Salat war das Vorspiel für ein asiatisches Schweinegericht. Torten, Käse und Obst haben das sehr opulente Mahl beendet. EVA macht das sehr stilvoll und die Flugbegleiter haben das wirklich vorbildlich serviert. Die netten Stewardessen haben mir schon ein wenig Leid getan. Die Strecken um diese ganze Speisenfolge jedem Passagier zu servieren sind unglaublich. Trotzdem waren die absolut höflich und zuvorkommend.

Ein gravierendes Problem hat es aber gegeben und das ist von EVA nicht in Ordnung. Der gute Laurent-Perrier Grand Siecle war nach eineinhalb Stunden aus. Sowas darf einfach nicht passieren. Man kann nicht Five Star Airline spielen und nach Europa fliegen und dann keinen Champagner mithaben. Wenn das eine Mainland Airline in China ist, naja dann versteht man das. Das muss ihnen ja auffallen, dass sie hier eine Fehlkalkulation des Bedarfs haben. Die Flugbegleiterinnen waren super nett und haben sich entschuldigt. Mir war klar, dass wenn man das bei EVA anbringt, nichts passieren wird. Das war dann auch wirklich so und EVA hat mit irgendeiner vorgefertigten E-Mail geantwortet. In Vorausahnung habe ich mir noch einen Pyjama rausgehandelt. Man kann nie genügend Airline Pyjama haben ;)

Entertainment Auswahl war jetzt nicht so gut. Man hat sich sehr stark auf China bzw. Taiwan orientiert und das internationale Angebot eher schleifen lassen. Fans von Filmen wie Godzilla vs. Superman haben da interessanterweise viele Optionen gehabt. Gerade die Middle East Airlines zeigen vor, was man an Entertainment mitführen kann.

Bett für die Business wurde von der Mannschaft gemacht. Mit dem genialen Pyjama war ich im Träumeland. Von der inneren Uhr her hatte ich irgendwann Hunger und es wurde als Snack so ein gutes Reisgericht.

Während der service-freien Zeiten wurde alle paar Minuten Kabine und Toilette kontrolliert. Da waren sie sehr vorbildlich.

Letzter Menüpunkt war ein Frühstück. Damit die Gäste nicht diese Snacks bestellen, gab es das Frühstück schon zweieinhalb Stunden vor Landung. Vom Timing hat man gemerkt, dass sie einfach diese Snacks nicht machen wollen und deswegen hat es das Breakfast sehr früh gegeben. Frühstück ist immer ein kritisches Gericht in der Luft. Obst und Kaffee aus der Nespresso Maschine sind immer super. Diese Eigerichte locken mich nie vom Ofen vor, aber es war ok.

EVA ist sicher eine sehr schöne Variante nach Asien zu fliegen. Die Experience hängt stark an der Wahl des Sitzes und ein ordentliches Studium der Seat Map sei von mir empfohlen. Haben sie sich früher mit ihrer Business in die Richtung einer First bewegt, so sind sie jetzt eine hervorragende Business. Champagner auslaufen lassen ist vermeidbar und eher peinlich. Die Flugbegleiter waren super nett, höflich und professionell. Catering war super. Entertainment müsste man verbessern. Bei Pyjama, Amenity Kit, Gimmicks und Bett sind sie vorbildlich. Es ist insgesamt ein sehr schöner Flug gewesen und ich würde sie sofort wieder machen.

Kommentare 12
    1. Dann ist es ja vorsätzlich und eigentlich noch schlimmer. Ich habe mich schon geärgert.

    1. Ich würde bei Zwischennoten Eins Minus, aber wenn ich Gesamtnote hergeben müsste wäre es schon “Sehr gut”. BTW die zwei Jungs von Yourtravel.tv haben scheinbar vor einem Jahr einen ganz wüsten Flug erlebt. Mir persönlich gefällt von der Hardware die 777-300 Business besser und früher war der Champagner Grande Dame, wo wir in ganz anderen Regionen unterwegs sind.

    2. Ich hatte sowohl 777 als auch 787 auf LAX-TPE-HKG und empfand den Dreamliner wesentlich angenehmer. Wesentlich mehr Privatsphäre und besserer Champagner (zumindest 2019 hatten sie noch anderen Schampus im 787 und extra Bier.. haha..).

  1. Die Senator Lounge H24 in München ist m.E. vom Speiseangebot sowie Verfügbarkeit von nationalen und internationalen Zeitschriften/Magazinen die beste aller 4 Senator Lounges in München.
    Da sie im Non Schengen Bereich liegt, ist sie aufgrund der großzügigen Zugangsregeln erfahrungsgemäß während der Rushhour häufig überfüllt.
    Wer etwas Zeit mitbringt, kann auch dort i. d. R.
    nach kurzer Wartezeit fast immer einen Sitzplatz finden.
    Außerdem bricht man sich kein Zacken aus der Krone, wenn Fluggäste gebeten werden ihre Taschen doch bitte auf den Boden zu stellen, um Platz zu schaffen.
    Was das moderne Fluggerät von Eva Airlines 787 anbelangt ist bezüglich der Business Class, sofern man Fensterplätze bevorzugt eine optimale Wahl.
    Im Vergleich zur First Class der Lufthansa z.B. im A340 600 war bei fast allen Flügen bisher in der EVA Air Business Class die Speiseauswahl wesentlich größer, die Qualität mindestens genauso hoch. Anstatt des Kaviars wurde auf zwei Flügen in der EVA Air Hummer serviert in Spitzenqualität.
    Die Flight Attendants bei EVA Air sind meist um ein Vielfaches geschulter, flinker, höflicher und aufmerksamer, als diejenigen in der Lufthansa First Class. Von der Lufthansa Business Class ganz zu schweigen.
    Um nach Asien oder Ozeanien zu fliegen, ist die Business Class von EVA Air für mich die absolut beste Wahl, auch was das Preis-Leistung-Verhältnis anbelangt.

    1. Ich weiß nicht, warum ich da zum Thema volle LH C Lounges so geroasted werde?

  2. Jeder kann ja, denke ich, seine Erfahrungen und Meinungen äußern.
    Aus vielen Blickwinkeln ergibt sich dann meistens ein detaillierteres Bild.
    Was mich noch sehr interessieren würde:
    Näheres über das Meilenticket, Steuern und Gebühren für diesen Flug zu erfahren. Wäre das möglich?

    1. 65.000 Meilen + 176 Euro für MUC-TPE-HKG

      Catering, Sitz und Flugbegleiter habe ich ja sehr gelobt. Das machen sie schon sehr gut.

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