Review: GoAir A320 Business Goa – Mumbai

Flugzeugkabine, Im Haus, Wand, Platane Flugzeug Hobel

Mit GoAir in der Business von Goa nach Mumbai …

Flugzeugkabine, Im Haus, Wand, Platane Flugzeug Hobel

Goa (GOI) – Mumbai (BOM)
A320 – Business
GoAir Business Ticket
Champagner: Keiner
Trip: Auf nach Goa (mit Umwegen)

GoAir Business war einfach auf der Strecke super günstig. Mumbai – Goa betreibt GoAir ein wenig wie ein Busunternehmer. Die Buchung war aber nicht so einfach, wie wenn man sich ein Busticket kauft. Weil die Homepage wirklich jede internationale Kreditkarte verweigert hat, gab es nur mehr die telefonische Variante. Die Buchung übers Callcenter in Indien hat länger gedauert als der Flug selbst. Ich möchte ja nicht wissen, was GoAir aufgrund der nicht-funktionierenden Homepage an Buchungen an andere Airlines verloren geht. Aber ich habe mich durchgekämpft und hatte dann irgendwann mein Business Ticket und auch eine kostenlose Sitzplatzreservierung.

GoAir Business wird eigentlich auf der Homepage nicht wirklich beschrieben. Es gibt zwar eine Erwähnung, aber was man wirklich für Leistungen erhält ist relativ unklar. Eine inner-europäische Business mit blockiertem Mittelsitz sollte es werden, das habe ich schon gewusst.

Mein Fahrer vom Grand Hyatt hat mich am menschenleeren Dabolim Airport abgesetzt. Bis auf das Militär war dort niemand. Check-in leer, keine Angestellten, Geisterflughafen.

Meinen Boardingpass hatte ich schon ausgedruckt (einen Nachweis einer Buchung braucht man zum Betreten jedes indischen Airports). Mein Handgepäck wollte ich in die Maschine mitnehmen. Also auf den Check-in musste ich nicht warten und bin gleich rauf zur Sicherheit. Dort war auch niemand. Ein Soldat hat mich aufgefordert mich für 20 Minuten hinzusetzen.

In dieser Halle ist es mir dann langsam gedämmert. Der Airport ist noch zu – am Nachmittag. Die Angestellten sind nämlich alle schön langsam eingetrudelt. Dabolim Airport hat scheinbar den ganzen Vormittag keine Flüge. Also irgendwann waren dann Mitarbeiter bei der Sicherheit und es konnte losgehen.

Ich liebe die indischen Sicherheitskontrollen. Laptop und Flüssigkeiten sind egal, aber ganz wichtig sind die Stempeln. Also auf jedes Gepäckstück ein Kärtchen anbringen und einen Stempel drauf. Ein Boardingpass schaut nach einer Sicherheitskontrolle aus wie ein Hausübungsheft eines Volksschülers. Ganz bunt abgestempelt. Ich würde ihnen ja noch kreativere Stempel mit Tiermotiven verkaufen, aber vielleicht wird es ja noch.

GoAir verspricht zwar auf der Homepage Lounge Access für die Business. Hier in Goa hat es aber keine Lounge gegeben. In Mumbai beim Hinflug auch nicht. Wo sich dann diese ominösen Lounges der GoAir befinden, ist mir noch immer ein Rätsel. Mit einer Kreditkarte durfte ich aber in die Port Lounge (Review). Diese Lounge ist eigentlich ein Restaurant und Lounge Mix. Nicht sehr überragend und weil mir dort definitiv zu viele Kakerlaken waren, bin ich wieder in die Abflughalle.

Auf einmal ist es schnell gegangen. Ein Flugzeug nacheinander ist gelandet. Die Halle hat sich bis auf wenige Sitzplätze gefüllt.

Ein wenig problematisch fand ich den Airport schon. Es waren super viele Menschen auf einmal da. Es gab genau eine Toilette und die war gemein und fies. Wieder mal ein Indien Phänomen. Man weiß nie, was man bekommt. Vom hypermodernen Airport zum Flughafen mit Wellblechhütten, da ist alles möglich.

Beim Boarding war dann ein kleines Chaos. Mittlerweile habe ich aber gelernt. Bei Airlines ohne Business Lane sagt man das einfach dem Personal beim Gate und die kümmern sich dann darum. Hier in diesem Fall stand ich auf einmal in der Absperrung drinnen (man hat die Bänder um mich zugezogen) und die anderen Passagiere draußen. Dann beim Boarding Band auf und ich durfte rein. Ein wenig unkonventionell, aber hat funktioniert und ich war der erste Passagier auf dem Weg zum Flugzeug.

Jetzt weiß ich auch, warum man in Indien ständig die Passagiere kontrolliert. Goa Airport hat gleichzeitig auch andere Passagiere abgefertigt und alle sind durch einen einheitlichen Gang. Ich hätte mich also auch in eine Maschine in eine andere Stadt setzen können. Das man beim Boarding Passagiere unterschiedlicher Airlines und Destinationen mischt, kenne ich so nicht und ist durchwegs ungewöhnlich. Vorm Einsteigen gab es dann aber nochmals eine mehrfache Kontrolle (natürlich mit Stempel) und ich war auf 1A. Jetzt habe ich auch das Rätsel aufgeklärt, warum in Indien soviel kontrolliert wird ;) Man trennt die Passagiere, mischt sie wieder und muss sie dann natürlich nochmals auseinanderdividieren.

Als Welcome Drink gabs Wasser. Das ist scheinbar in Indien ein Zeichen von Gastfreundschaft. Auch bei Air India gab es immer nur Wasser.

Die Maschine war nicht voll. Vorne in der anderen ersten Reihe hat noch eine Lady Platz genommen. Sonst war die Business leer.

Die Business ist eine inner-europäische Business. Man bekommt einen besseren Sitz, mehr Beinfreiheit und einen freien mittleren Platz. Ein Vorhang zur Economy fehlt, was natürlich bei längeren Flügen und der Toilette vorne dann eher unangenehm werden könnte. Mit einer abgetrennten Business hat man ja sonst keinen Toilettentourismus.

Die Maschinen sind in Goa ja alle nacheinander gelandet. Jetzt sind die alle recht kurzfristig gestartet und auch GoAir nach Mumbai war auf dem Weg.

Von der Karte konnte ich mir dann ein Getränk und irgendeinen Snack bestellen. Der Sandwich war nicht der große Wurf. Für eine Stunde war es aber ok.

Bei dem Flug haben mich zwei Sachen fasziniert. Das Logo der Wadia Group vor meinem Sitzplatz. Diese Firma ist vor 281 Jahren zum Bau von Schiffen für die East India Company gegründet worden. Absolut spektakulär war wieder der Landeanflug auf Mumbai. Selten sind Airports so extrem von Stadt umgeben. Der Landeanflug geht direkt über einfache Quartiere. Man kann da in die Suppe vom Flugzeug aus spucken.

Im Vergleich zum Platzhirsch Air India finde ich GoAir eigentlich super. Es ist das eine klassische inner-europäische Business mit einem ganz flotten Auftritt. In Relation zu Air India war die Maschine – obwohl Billigflieger – sauberer und in einem besseren Zustand. Das ist mir auch bei meinem Hinflug (Review: GoAir A320 Business Mumbai – Goa) aufgefallen.

Ein wenig könnte man an der Homepage arbeiten. Eine Buchung übers Telefon ist very old-fashioned. Es gibt weitgehend keine Infos über die Business (www.goair.in/gobusiness). Wo es die ominösen Lounges und den Limo-Transfer am Airport geben soll, konnte ich nicht rausfinden. In Mumbai und in Goa gab es das nicht. Sonst aber durchwegs ok und gerade der Preis ist für diese Business ein Argument.

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Kommentare 2
  1. Ganz cooles Review… So einen „Wellblech-Flughafen“ muss ich auch mal erleben… Gehst quasi durch nen Zauntor, jemand muss wegen sicherheit dein Gepäck öffnen oder durchleuchten und dann quasi biste am Flieger inner Business… Das ist dann so ein bisschen wie Privatjet-Terminals – nur eben in noch einfacher – oder so wie man es von den Kleinstflughäfen der Nordseeinseln kennt…

    1. Goa Airport war nicht Wellblech. Aber die gibt es wirklich. Wie Kingfisher noch geflogen ist, hat der ganz viele dieser Airports im Angebot gehabt. Das war wirklich Hütte mit Wellblech. Gepäck ist auf Traktoranhänger händisch geladen worden und man hat die dann vom Anhänger runterbekommen. Das war sehr steil. Kingfisher eigentlich tolle Airline mit neuen Maschinen und man landete quasi im Nirgendwo.

      Bei uns würde man viele Strecken einfach mit dem Auto fahren. In Indien gibt es kürzeste Strecken als Flugverbindung, weil die Straßen so überlastet und gefährlich sind.

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