… und ich bin ein Drogendealer

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Ein Artikel bei Muslimtravelgirl.boardingarea.com hat mich ein wenig nachdenklich gemacht: My Experience Of Being Stopped At The Airport As A Muslim Traveller -Wouldn’t Recommend It

Sie beschreibt eine Kontrolle, die sie aufgrund ihrer Zugehörigkeit zum Islam gehabt hat. Man hat sie nach ihrer Reise befragt und das Gepäck kontrolliert.

„I think at the time of being interviewed I was shocked that it was happening. I was more worried of missing my flight and the bad start to my holiday. I know they are doing their job and I can see their point of view. However once it was over. I actually could’t sleep that night and woke up having a nightmare. I did feel violated and especially my privacy! It makes you uncomfortable knowing that someone has access to your personal info. Plus it scares you. „

Ich kann mir schon vorstellen, dass in der derzeit aufgeheizten Stimmung muslimische Reisende immer mehr mit Kontrollen rechnen müssen. Aber ich möchte jetzt auch eine Bemerkung machen. Vorurteile gibt es in alle Richtungen. Sie gibt es nicht nur gegenüber muslimischen Reisenden.

Für viele Zöllner in Asien bin ich der typische Drogendealer. Ich habe noch nie Drogen genommen, never ever, Drogen besessen oder sie weitergegeben. Ich habe nichts mit Drogen (Koffein ausgenommen) zu tun und kenne keine Menschen die konsumieren. Ich weiß nicht, wie der typische Drogendealer aussieht, oder wo, oder wie man Drogen kauft. Ich habe echt keine Ahnung. Keine Einreise in Japan geht aber ohne eine penible Kontrolle. Also nicht die normale Kontrolle. Meine Mitreisenden machen sich schon über mich lustig, man möchte keinen Kontakt mit mir oder sie sagen, sie würden mich nicht kennen. Ich muss immer in einen extra Raum und dort wird alles durchwühlt. Dann muss ich noch einen Abklatschtest machen und erst dann glaubt man mir, nein ich bin kein Dealer. Bei jeder Japan Reise. Immer und immer wieder. Vielleicht weil ich so blond bin, keine Ahnung.

Die deutsche Polizei fängt mich auf der Autobahn raus und durchsucht für eine geschlagene Stunde mein Auto nach Drogen. Ich habe einen Test angeboten, ich habe einen Urin oder Bluttest vorgeschlagen. Man hätte auch einen Abklatschtest durchführen können. Aber na klar, jeder Österreicher auf dem Weg von Amsterdam nach Hause ist high und zugedröhnt. Als man begonnen hat mein Auto auseinanderzunehmen, habe ich gebeten, wir mögen doch in eine Dienststelle für weitere Ausbauarbeiten fahren. Erst dann durfte ich weiter.

In Singapur meint der Zöllner zu mir, ich solle es gleich zugeben Drogen zu besitzen. Ja, klar jeder blonde Europäer ist mit Drogen unterwegs.

Sogar der sehr lockere österreichische Zoll am Flughafen Wien, hat schon mein ganzes Gepäck ausräumen lassen. Wieder eine Stunde meines Lebens verloren.

Zöllner lieben mich. Ich weiß nicht warum. Ressentiments gibt es also in alle Richtungen und Vorurteile sind immer problematisch. Ich bin den Zöllnern nicht bösen, aber vielleicht sollten wir alle aufhören, Menschen in Schubladen einzusperren. Vor allem Schubladen, wo sie eigentlich nicht hingehören.

Achja, alle Chinesen schmuggeln illegal Lebensmittel. Und alle Türken haben sicher zu viele Zigaretten und Gold im Gepäck. Und ich bin natürlich ein Drogendealer …

BTW: Muslimtravelgirl.boardingarea.com ist ein hervorragender Blog. Gerade die Trip Reports von den heiligen Stätten in Saudi Arabien sind wirklich interessant. Als Nicht-Muslim kann man diese Städte ja nicht besuchen.

ParkHyattTokyo421

Kommentare 4
    1. Ich musste das Wort Shit googeln so unbedarft bin ich da, ich dachte schon ich wurde beleidigt, aber das ist eben Gang Sprache ;)

  1. Ich kenne das, bei mir vermuten die immer unverzollte Luxusgüter. Klar, wenn man die Gepäckgrenzen der First ausreizt. In Wahrheit kauf ich aber so gut wie nix. Hab denen auch schon mal erklärt, nach dem Urlaub sei kein Geld mehr übrig. Aufgeben tun sie dann meist, wenn sie meinen Uraltlaptop sehen…..
    Auch sehr verdächtig: Schachteln mit Eleven Madison Logo…… Nee, sorry – auch kein Schmuck drin….

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