Review einer Tour mit der Austrian Airlines Business in den Kaukasus. Mangels Alternativen muss man quasi Austrian inner-europäische Business fliegen …
Wien (VIE) – Jerewan (EVN)
Austrian A319 – Business
Günstiges Osteuropa Ticket Prag – Wien – Jerewan (Return)
Champagner: Keiner
Jerewan hat eine vergleichbare Problematik wie Tiflis. Der Tourismus hat Jerewan noch wenig entdeckt. Business ist jetzt nicht so das große Thema und Jerewan nicht der Hotspot des Welthandels. Das Resultat sind echt wenige Flüge in diese entlegene Gegend am Kaukasus.
Für die vielen Verbindungen der Austrian muss man diese Airline echt loben. Die noch so absurdesten Destinationen werden angeflogen. Austrian hat z. B. eine regelmäßige Verbindung in den Irak. Jerewan darf dann auch nicht fehlen. Gerade die seltener angeflogenen Destinationen machen Tickets unheimlich teuer. So ist das auch bei Jerewan. Der Osteuropa Trick hat mir ein Business Ticket von Prag über Wien nach Jerewan unter dem Preis eines Eco Tickets von Wien nach Jerewan gebracht. Eine so lange Strecke in einer Eco nach Jerewan zu reiten war mir eher zuwider und so wurde es ein Umweg über Prag. Also die Tour war Prag, dann wieder zurück nach Wien und weiter nach Jerewan. Ein wenig absurd, aber ich mag nicht mehr in die Eco. Vor allem nicht bei so langen Flügen.
Der Hinflug hatte einen Schönheitsfehler. Ich musste 10 Stunden am Airport Wien verbringen. Die ersten acht Stunden habe ich in der vollkommen menschenleeren Lounge im Terminal D (Review) herumgelungert. Eine echt schöne Lounge, aber mit dem miesen Austrian Catering. Dann für die verbleibenden Zeit wurde es die Non-Schengen Business Lounge der Austrian. Das war keine schöne Vorstellung (Review) und ich habe mich dort echt schon aufs Boarding gefreut.
Armenien ist ein super-historisches Land mit ganz viel alter christlicher Kultur. Deswegen gilt es unter Pfarrgruppen, Bibel- und Studienreisen als gewisser Hot Spot. So waren dann auch meine Mitreisenden nach Jerewan aufgestellt. Man kann sagen ein riesiger Pensionistenausflug mit einem A319 nach Armenien. Meine Kommilitonen auf diesem Flug nach Jerewan mögen zwar jede Kirche zwischen der Rom und Jerusalem kennen, aber beim Boarding waren sie nicht so fit aufgestellt. Während also noch die Durchsage des Beginns des Boardings gelaufen ist, war ich schon in der Business im A319 auf 1A. 1A oder 1F sind die besten Plätze. Man hat da die meiste Ruhe und einen gewissen privaten Bereich.
Ich möchte mich nicht wiederholen, aber die inner-europäische Business der meisten Airlines entbehrt eigentlich dem Wort Business. Man sperrt den Mittelsitz, installiert einen Teiler zur Economy und serviert ein Catering wie es das früher in der Economy gegeben hat. Voila die inner-europäische Business der letzten Jahre ist geboren.
Der A319 hat sich gefüllt. Auf pre-departure Drinks verzichtet Austrian wie auch Lufthansa auf diesen Strecken. Das wäre doch zuviel Glanz in diesem Produkt. Pünktlich ging es nach Jerewan. Der Flughafen Wien hat zu dieser Stunde keinen wirklichen Verkehr mehr.
Die für die Business zuständige Flugbegleiterin fand ich cool. Sie war so ein Mama Typ Stewardess mit einem Hippie Touch. Die Mamas auf den Flugzeugen schaffen irgendwie eine nette Stimmung. Welcher normale Mensch ist denn böse auf eine Mama? Das noch so große Problem wird von einer Mama zwar nicht gelöst, aber man bekommt ganz ganz viel Mitgefühl und mehr kann eine Flugbegleiterin zumeist eh nicht machen.
Für das Abendessen hat man sogar eine Menükarte angeboten. Die Auswahl hat mir leichte Kopfschmerzen gebracht. Es gab wieder Nudeln mit Tomatensauce (wie in der Lounge) oder Lachs mit Kartoffelpüree. Es wurde der Lachs. Irgendwie hatte ich da wenig Glück. Man lege einen Lachs in Püree und das war’s. Meiner Meinung keine gute Kombination und ein wenig old-fashioned.
Seltsam fand ich auch die Taktik zuerst das Essen und dann die Getränke zu servieren. Das mag von den Abläufen vielleicht besser funktionieren und hat sich bei manchen Airlines der Lufthansa Familie als Standard durchgesetzt, ist für den Gast aber unpraktisch.
Es gab dann noch einige Gläser Prosecco und nach einem Nickerchen war ich dann in Jerewan. Wieder mal ein echter Mini-Flughafen mit nur einigen Gates. Wer mal einen Flugplan eines echt schlecht angeflogenen Airports sehen möchte, dem empfehle ich einen Blick auf den Timetable von Jerewan. Eine Handvoll Airlines fliegen nur in der düstersten Nacht dorthin. Allesamt sind das alles echt brutale Trips.
Ich biete weniger: 11 Abflüge an einem Sonntag in FMO.
Aber das ist nicht die Hauptstadt eines Landes. Und in Jerewan leben 1 Million Menschen. Da ist es schon sehr wenig, was sich da tut.
3 Abflüge am Tag sogar unter der Woche! Dili in Ost-Timor.
Das wäre jetzt wirklich die Hauptstadt mit den wenigsten Flügen. Wobei nach Pyongyang mitunter an einigen Tagen auch kein Flugzeug fliegt.