Air India hat nun ein Vergleichsangebot bei meinem First Downgrade angeboten …
Treue Leser meiner Page kennen die Story. Vor zwei Jahren wollte ich mir einfach die Air India First ansehen. Eigentlich wollte ich nur in die Air India First. Gebucht habe ich mir ein First Lifemiles Ticket von London nach Mumbai.
Air India wollte das aber scheinbar nicht. Man hat die First von der Langstrecke nach London abgezogen und mit einer 787 Business ersetzt. Für Avianca Lifemiles und auch Air India blieb es interessanterweise ein First Ticket. Eine Umbuchung über die verschiedenen Callcenter und auch am Airport in London war leider überhaupt nicht möglich. Wirklich beim Check-in hat man das First Ticket in ein Business Ticket umgeschrieben und ich bin die 787 Business nach Delhi geflogen.
Die EU Fluggastrechte sehen aber bei einem Downgrade folgende Kompensation vor:
“Höherstufung und Herabstufung
…
(2) Verlegt ein ausführendes Luftfahrtunternehmen einen Fluggast in eine niedrigere Klasse als die, für die der Flugschein erworben wurde, so erstattet es binnen sieben Tagen nach den in Artikel 7 Absatz 3 genannten Modalitäten
…
c) bei allen nicht unter Buchstabe a) oder b) fallenden Flügen, einschließlich Flügen zwischen dem europäischen Hoheitsgebiet der Mitgliedstaaten und den französischen überseeischen Departements, 75 % des Preises des Flugscheins.”
Quelle: Eur-Lex
Die Fluggastrechte sind da relativ eindeutig. Es war ein Flug aus der EU raus. Ansprechpartner ist immer die ausführende Airline und das war Air India. Air India hat sich da leider aber nicht wirklich sehr kooperativ gezeigt.
Zunächst hat man mal 2 000 Air India Meilen als Kompensation angeboten. Das brauchen wir hier nicht besprechen. Wir wissen um den Wert.
Ich habe dann ein UK Schiedsspruchverfahren begonnen. Da hat Air India Ghosting betrieben. Sie haben die Kommunikation der Schiedsstelle – wo sie eigentlich Mitglied sind – einfach nicht beantwortet. Weil sich Air India nicht geäußert hat, wurde ein Schiedsspruch in Abwesenheit der gegnerischen Partei gefällt. Man würde das Rückabwickeln vorschlagen. Ich hätte den Differenzbetrag der Meilen von Business auf First erhalten sollen.
Die Schiedsstelle hat dabei einen kleinen Fehler gemacht. Sie hat mir auch die interne Kommunikation mit Air India zukommen lassen. Da hat sich gezeigt, dass Air India diesen Schiedsspruch auch gar nicht annehmen würde.
Bei Flightright liest man meinen Blog und hat mir angeboten, mich gegenüber von Air India in UK zu vertreten. Air India hat auch in dieser Phase wieder Ghosting betrieben. Flightright musste für mich Klage in UK einbringen. Erst danach hat sich Air India gemeldet. Jetzt in der Finalphase vor der Verhandlung – der englische Richter hat schon seine Perücke gebürstet – gibt es auf einmal ein Vergleichsangebot. Das werde ich natürlich annehmen.
Die ganze Story hat zwei Jahre gedauert und war von Ghosting von Air India gezeichnet. Es ist ja jetzt nicht so, dass ich ein Fan von Klagen bin. Es gibt immer einen Mittelweg und wenn die Leute miteinander reden, dann findet man eine Lösung. Eigentlich wollte ich mir ja nur die Air India First ansehen ;)
Alle Beiträge bis jetzt:
Mein Air India Downgrade: Ich muss jetzt wirklich Klage einreichen?
Mein Air India First Downgrade Schiedsspruch ist da
Mein First Downgrade: Air India spielt Ghosting
ABSURD: Mein Air India First zu Business Downgrade – Man bietet 2000 Meilen
Air India ich möchte in eine First! In irgendeine First!
Mein Air India First Buchungsdesaster!
Es geht weiter: Mein Air India First Downgrade
Schau doch mal in der Boardingarea DE Facebook Gruppe vorbei: Vielflieger Lounge – Tipps & Tricks für Vielflieger
Ja gut, kommt aufs Vergleichsangebot an….
Es ist 2/3 der geforderten monetären Kompensation und finde ich so ok.
Klingt OK
Klingt fair! Glückwunsch – und danke fürs Teilen und deine Beharrlichkeit!
Ist das schon zwei Jahre her? Krass…
Kannst ruhig gerne etwas konkreter werden, Entschädigungen (egal in welcher Höhe zu kassieren) ist keine Schande. Wie viel ist es denn?
Wie viele Stunden hast Du investiert?
Wie viele Stunden hast Du Dich geärgert und Lebenzeit verloren?
Wie viel Geld hast du bekommen?
War es das wert?
Sorry, wenn die Fragen ehrlich sind. Aber ich stehe vor einer gleichen Situation und möchte Deine Bilanz gerne hören.
Vg
Steve
Natürlich war es ihm das wert, sonst hätte er das nicht gemacht.
“Offen und ehrlich” liest sich aber eher wie “hätte doch nicht sein müssen”.
Und Du entscheidest für Dich selbst.
Letztlich buchen viele Airlines auch gerne um. Man hätte das schon ganz am Anfang lösen können. Ich bin auch schon in anderen F Produkten gesessen, weil umgebucht. Das hat man aber nicht gemacht.
Dann war einfach immer das große Problem, dass Air India nie wirklich kommuniziert hat. Sogar bei der von ihnen bezahlten Schiedsstelle haben sie die Korrespondenz nicht beantwortet. Bis auf eine Email aus Textbausteinen und dem Angebot von 2 000 Meilen, habe ich da ja nichts gehört. Wenn die Schiedsstelle mir nicht versehentlich die Korrespondenz mit Air India schickt, dann weiß ich auch da nicht mehr.
Mein Fazit ist, dass ich eigentlich eine Rechtsschutzversicherung mit internationaler Deckung bräuchte. Rechtsstandort war bei der Geschichte ein Problem. Es war also nur in UK möglich. Meine Rechtsschutzversicherungen decken aber nur Österreich. Wenn man Abflugorte verschiebt, dann sollte man das bedenken.
Ich wollte es eigentlich wissen. Die monetäre Kompensation war nicht vorrangig. Wenn die mir irgendetwas Reales angeboten hätten und nicht 2 000 Meilen, wäre ich schon früher ausgestiegen.
Klasse! Vermutlich fällt eine nüchterne Analyse des Verhältnisses zwischen Zeitaufwand und Ergebnis verheerend aus. Aber ich glaube, so darf man nicht denken. Das würde letztlich den Anbietern (hier Air India) signalisieren, dass eine wenig Aufwand erfordernde Hinhaltetaktik das Mittel der Wahl ist.
Das Erfolgserlebnis (o. K. auch eine nicht in Geld umzurechnende Emotion) sei Dir aus vollem Herzen gegönnt.
Das mit der Deckung der Rechtsschutz im Ausland ist interessant.. Hat jemand eine Empfehlung in DE?
Schade, da baust du eine riesen Story auf und lässt den interessanten Teil der Kompensationshöhe einfach weg. Das hätte wirklich mal jeden hier Interessiert.
Über solche Dinge schreibe ich nicht. Was ich irgendwo bezahle, auch darüber schweige ich.