REVIEW: Ritz-Carlton Amman – Junior Suite

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Meine Meinung zum Ritz-Carlton in Amman …

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Marriott hat in Amman eine beachtliche Präsenz. W, St. Regis und Ritz-Carlton sind da die besten Häuser der Kette. Mit 350 Euro mit Frühstück stellt es nicht nur die teuerste Herberge in Amman dar, sondern es soll auch das führende Hotel der Stadt sein. Das musste ich mir dann eben ansehen.

Leider macht dieses Ritz-Carlton bei den Nightly Upgrade Awards nicht mit. Ich hatte aber gute Erwartungen an ein Upgrade. Es gibt für eine Stadt dieser Region wirklich viele Luxushotels in Amman und die Buchungslage erschien angesichts der politischen Krise in der Gegend nicht so angespannt zu sein. Noch vor der Anreise hat sich – wie ich erwartet habe – ein Upgrade in eine Junior Suite abgezeichnet. Vom netten Hilton am Toten Meer (Review) bin ich also zum Flughafen, habe meinen Mietwagen zurückgegeben und bin mit dem Careem Taxianbieter in die Stadt.

Check-in war irgendwie seltsam. Die Mitarbeiter haben sich distanziert höflich gegeben, aber freundlich würde ich das nicht beschreiben. Weil unvorbereitet hat der Prozess auch länger gedauert. Es gab wie erwartet mein Titanium (Lifetime Platinum) Upgrade in eine Junior Suite.

Diese erste Junior Suite hat mich wirklich negativ überrascht. Das Hotel steht an einer stark befahrenen Kreuzung von Stadtautobahnen. Obwohl Marriott über meinen Wunsch nach Zimmern ihn hohen Etagen weiß, gab es eine Junior Suite auf einer niedrigen Ebene und mit einer mangelhaften Lärmisolierung. Im Endeffekt kann man sagen, dass man Zimmer mit Blick auf die Stadtautobahn absolut meiden sollte. Damit fallen aber so ca. die Hälfte aller Hotelzimmer in dem Hotel weg. An einen geruhsamen und entspannten Aufenthalt war angesichts der Geräuschkulisse nicht zu denken. Es war, wie wenn die Autobahn direkt durchs Zimmer laufen würde.

Ich bin also wieder runter zur Rezeption und habe höflich um eine andere Suite gebeten. Welcher Architekt stellt ein Luxushotel so an eine Straße und legt die Suiten auf eine niedrige Etage? In welchem Five Star Hotel gibt es so schwache Lärmisolierungen? An der Rezeption war man bockig und stur. Es würde baulich Junior Suiten nur auf diese Seite hin geben. Das war dann für mich klar, wenn sie mir keine andere Suite bieten können, müsste ich das Hotel wechseln und ich habe nach meinem Gepäck verlangt. Ihre glorreiche Lösung wäre ein Downgrade gewesen, was ich natürlich nicht akzeptieren wollte. Ein Mangel eines Hotels kann nicht durch ein Downgrade behoben werden. So läuft das einfach nicht. Ohne Eskalation war mit den Herrschaften an der Rezeption jedoch kein Arrangement in Sicht. Weil ich ja eigentlich aus der Reservierung raus wollte, habe ich um einen diensthabenden Manager gebeten. Natürlich war der nicht im Haus. Da ich aber darauf beharrte, hat sich der schlußendlich nach ein paar Minuten doch eingefunden. Da gab es auf einmal eine Junior Suite auf die der der Straße abgewandten Seite. Die müsste aber noch inspiziert werden. Sehr schnell haben sie also einen Manager – der eigentlich nicht im Hotel ist – hergezaubert und eine Junior Suite – die es eigentlich nicht gibt – zugebaut. Der ganze Prozess war wirklich keine Glanzleistung von ihnen. Der Manager hat sich entschuldigt und mich für meinen Aufenthalt auf einen Club Zugang eingeladen. Die ganze Aktion der Rezeption war absolut vermeidbar. Sein Vorgehen fand ich prinzipiell fair und so bin ich geblieben.

Vielleicht hätte ich aber wirklich gleich gehen sollen. Man hat mich für die Wartezeit auf die neue Junior Suite für fast drei Stunden in der Club Lounge geparkt. Statt mir also irgendeine andere Suite zu geben, hat man Zermürbungstaktik angewandt. Maximales Upgrade dürfte eine Junior Suite sein und das scheint ein eisernes Gesetz darzustellen.

Diese zweite Junior Suite war ein großer Raum auf einer hohen Etage und der Straßenseite abgewandt. Damit war die gleich viel ruhiger. Designstil war opulent und schön luxuriös. Alles war absolut sauber.

Nicht so gefallen hat mir ein nicht-schließbares Fenster. Also nach drei Stunden Wartezeit auf diese Suite musste ich erneut eine halbe Stunde auf einen Techniker warten. Der hat sich das angesehen, konnte nicht helfen und musste Verstärkung holen. Während dieser erneuten Verschwendung meiner Lebenszeit habe ich mich mit dem Fenster herumgespielt und mit ein wenig Recherche im Internet den Mechanismus zur Rückstellung der Fenstermechanik gefunden. Das Projekt des Auswechseln der leeren Batterie des Tresors der Suite habe ich aufgrund der Geschwindigkeiten in dem Hotel gelassen.

Willkommensgeschenk hat sich keines in meine Suite verirrt. Nicht aus Gier, sondern echt aus Interesse habe ich nachgefragt, ob das bei ihnen so normal sei. Sie haben einen Kuchen als Leftover von Silvester gefunden und mir den auf den Couchtisch geschmissen. Also selten habe ich ein so uninspiriertes und schlechtes Willkommensgeschenk gesehen.

Positiv muss man den View herausheben. Der war von der Junior Suite wirklich schön. Aber jeder der dieses Hotel wählt, sollte absolut die Finger von den Zimmern und Suiten zur Straßenseite hin lassen.

Das Ritz-Carlton stellt mit Öffnungsdatum 2022 ein absolut neues Luxushotel in Amman dar. Das Design folgt dem opulenten Ritz-Carlton Stil und hat mir gut gefallen. Im Sommer hat man einen großen Outdoor Pool – mit Straßenlärm – laufen. Im Winter bietet man einen eleganten Indoor-Pool. Fitness und Spa sind angemessen. In der obersten Etage befindet sich ein Rooftop-Restaurant und Bar. Da das aber ein Raucherlokal (sehr merkbar) darstellt, ist das für mich entfallen.

Versteht mich nicht falsch, das ist ein schönes Hotel. Wenn man aber da wohnt, dann bemerkt man rasch bauliche Mängel. Die schwache Lärmisolierung habe ich schon erwähnt. Richtig mühsam war auch ein mir nicht erklärbarer Luftzug in der Suite. Normalerweise sollte man nicht bei der Eingangstür und am Gang einen Zug bemerken. Gerade in der Nacht war das Pfeifen doch mühsam und das hat irgendwoher warme Luft in meine Suite befördert. Diese Temperaturschwankungen in der Suite haben deswegen zu keinem geruhsamen Schlaf geführt.

Ganz große Schwachsstelle des Hauses war leider das Personal. Es gibt da kein internationales Personal (ich habe einen kanadischen Manager gesehen). Dem unbeholfenen Mitarbeitern kann man mitunter gar nicht böse sein. Sie machen das irgendwie alles so wie sie das glauben, aber das hat halt mit Luxushotel nicht wirklich was zu tun. Überall haben sie am Handy gespielt. Beim Turndown wurden nasse Badetücher vom Boden wieder aufgehängt. Personal hat sich viel Raum genommen und auf Arabisch sich gegenseitig irgendwas zugerufen. In der Regel war man ihnen egal, dann sind sie auf einmal neben einem gestanden und haben einen angequatscht. Das war aber nicht Hilfreich, sondern nur nervig. Ein paar nette gute Mitarbeiter – gerade in der Club Lounge – waren unterwegs, aber viele waren einfach nur arrogant verpeilt. Ganz tief ist die Moral beim Fehlen von Vorgesetzten gesunken. Internationales Personal und Schulungen wären mal meine dringende Empfehlung.

Die Club Lounge auf der Ebene der Terrasse mit dem Pool war ja an sich ganz nett. Service und Catering waren aber leider mit extremen Schwankungen. An sich sollten ja diese Ritz-Carlton Clubs ein ständiges Angebot an erlesenen Snacks und Getränken bieten. Mal wurde man beachtet und der Kellner hat Getränke serviert, dann wurde man nobel ignoriert. Mal gab es einen schönen Evening Spread oder Lunch, dann war der Eindruck eher überlagert und mau. Mal wussten sie vom Club Zugang, dann wieder wurde der Zugang verwehrt. Weil diese Ritz-Carlton Clubs ja so elitär sind, werden die nicht als Upgrade vergeben, sondern in der Regel nur verkauft. Hier bei dieser Club Lounge hätte ich mich bei dem doch hohen Aufpreis geärgert und ich habe schon viele Lounges als Upgrade gesehen, die diese Lounge locker überboten haben. Ich bin jetzt nicht verhungert und habe mich mit der Situation arrangiert. Sinnbild der Club Lounge war meine Bestellung von pochierten Eiern. Da gab es am Morgen zwei auf einen Teller geworfene hartgekochte Eier ohne irgendeine Dekoration oder Beilage. Man kann ihnen wahrscheinlich nicht böse sein. Sie wissen es scheinbar nicht besser.

Also wer das Ritz-Carlton macht, sollte die Straßenseite aufgrund der Lärmbelästigung durch die Autobahn und schlechten Schallisolierung absolut vermeiden. Damit fallen aber viele Zimmer weg. Also wir brauchen da über Service noch gar nicht diskutieren, für mich reicht das schon mal als Ausschlussgrund dort nochmals hinzufahren.

Wenn man das toleriert, sollte man sich auf viele absurde Situation bei den Interaktionen mit den Mitarbeitern gefasst machen. Keine Frage, es gibt auch Lichtblicke und ganz motivierte Angestellte. In der Regel wird man aber eher auf Managed-by-Chaos, Arroganz, Unwissenheit, Unkenntnis, Unbedarftheit, Unfreundlichkeit und Unwilligkeit treffen. Mein Eindruck war, sie wissen es einfach nicht besser. Roten Teppich rollen die den Kunden definitiv nicht aus. Beim teuersten Hotel der Stadt hätte ich bei der Performance schon mehr erwartet. Das opulente Design macht sicher was her, aber kann über die massiven Schwächen nicht hinwegtäuschen. Mir war die Vorstellung für das Gebotene eigentlich zu teuer und ich muss da so schnell nicht mehr hin.

Kommentare 3
  1. Die Kreuzung um das Ritz-Carlton scheint ja sehr beliebt zu sein, mit Four Seasons, Sheraton und Fairmont – ein Luxushotel auf jedem Eck :)

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  2. War Anfang Januar im St. Regis Amman. Baulich sicherlich auch mit Mängeln aber sehr freundlicher Service in allen Bereichen, super Frühstück und Titanium Upgrade auf eine Ambassador Suite.

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